Beratung in irritierten Systemen
Beratung in irritierten Systemen nach (Vorwürfen von) sexualisierter Gewalt ist ein Hilfeangebot für Gruppen, die indirekt von sexualisierter Gewalt betroffen und dadurch miteinander verbunden sind. Hier erfahren Sie mehr zum Thema.
Sexueller Missbrauch und sexualisierte Gewalt sind wichtige Themen in der katholischen Kirche. Besonders im letzten Jahrzehnt kamen immer mehr Missbrauchsvorwürfe ans Tageslicht, wobei damit auch die Zahl von betroffenen Menschen gestiegen ist, die sich bei den Bistümern gemeldet haben.
Doch es gilt nicht nur den direkt Betroffenen, die selbst sexualisierte Gewalt erlebt haben, Hilfe anzubieten und Gehör zu schenken, sondern es gibt auch viele Menschen in Gruppen, welche indirekt von Missbrauch betroffen sind und sich z.B. Fragen stellen, wie:
"Wie konnte ich den Missbrauch nicht bemerken?"
"Warum sprechen mich andere an, auch wenn ich nicht wirklich was damit zu tun habe?"
Fragen wie diese tauchen plötzlich auf und verunsichern Menschen. Gefühle wie Wut, Fassungslosigkeit, Leere, Hilflosigkeit usw. können den eigenen Alltag überschatten.
Wenn mehrere Menschen sich in einer solchen Situationen wiederfinden oder sich derartige Fragen stellen, spricht man von einem “irritierten System”, also von einer Gruppe Menschen, die durch die Nähe zu sexualisierter Gewalt indirekt betroffen — und dadurch miteinander verbunden — sind.
An diesem Punkt will die Gemeindeberatung des Bistums mit speziell ausgebildeten Berater:innen für indirekt betroffene Gruppen (“Systeme”) zur Verfügung stehen und ihre Unterstützung anbieten. Ziel ist es die Menschen ernst zu nehmen, ihnen zuzuhören, ihre Anliegen zu verstehen und Wege in eine Normalität zu finden, in der das Erlebte integriert werden kann.
Sie haben Fragen zum Thema? Wir helfen Ihnen gerne.
Florian Weber
KSG-Referent