READ Projekt
Das EU Projekt will Computer lehren, Handschriften zu lesen.
Das von der EU (Horizon 2020) mit 8,2 Millionen EUR geförderte mehrjährige Projekt READ hat sich die Errichtung einer offenen Plattform zur Verarbeitung historischer Dokumente zum Ziel gesetzt. Damit soll der Zugang zum bisher wenig erschlossenen handschriftlichen Kulturerbe sowohl für Wissenschaftler als auch die breite Öffentlichkeit völlig neu gestaltet werden.
Das Projekt bietet den Forschern, Wissenschaftlern und Entwicklern in den Bereichen der historischen und mathematisch-technischen Wissenschaften die ideale Basis für interdisziplinäre Arbeit. Die Weiterentwicklung, Zusammenführung und Erprobung der entstehenden Technologie in den beteiligten Archiven [Archiv des Bistums Passau (D), Staatsarchiv Zürich (CH), Finnisches Nationalarchiv (FL)] stellt dabei den wichtigsten Teil dar. Die von READ entwickelte Plattform „Transkribus“ steht aber auch der Öffentlichkeit frei zur Verfügung.
Das Archiv des Bistums Passau verfügt über 800.000 gescannte Seiten von Kirchenbüchern. Neben den Scans der Originale wurden in vergangenen Jahren bereits Registerbücher transkribiert und in elektronischer Fassung zugänglich gemacht. Innerhalb von READ dienen diese Transkriptionen als Abgleich und zu Korrekturzwecken für die im Projekt entstehende automatisierte Übersetzung von Handschriften.
Die Hauptaufgabe des Passauer READ Teams besteht also nicht nur darin, basierend auf der langjährigen Erfahrung in der Digitalisierung von Kirchenbüchern die archivarischen Belange zu vertreten und ein bestmögliches Ergebnis für die Benutzer zu erzielen. Eva Lang leitet zudem die Arbeitsgruppe Systemarchitektur, die auf die Verbesserung und Innovation der bereits vorhandenen Transkribus Plattform (read.transkribus.eu) abzielt.
Das READ Projekt wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 von der Europäischen Union unter Fördernummer 674943 gefördert.
Projektteam
- Eva Maria Lang, Dipl.-Inf. (Univ.) [2016 – 2018]
- Dr. Andrea Fronhöfer
- Elena Mühlbauer
Projektlaufzeit:
2016 – 2019