Ausrufung der Maria-Hilf-Woche
Am Gedenktag ‚Maria, Hilfe der Christen‘ hat Bischof Stefan Oster nicht nur die diesjährige, inzwischen neunte Maria-Hilf-Woche des Bistums Passau ausgerufen, die heuer vom 21. bis 29. Juni gefeiert wird. Er hat an diesem 24. Mai 2024 sein 10-jähriges Weihejubiläum als 85. Bischof von Passau gefeiert. Neben zahlreichen Priestern, Diakonen und Ordensleuten waren auch viele Festgäste, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats sowie Wegbegleiter und Gläubige zum Dankgottesdienst gekommen, um diesen Freudentag mit ihm zu feiern. Zu Beginn würdigte ihn Dompropst Michael Bär, stellvertretend für das ganze Domkapitel, als „eifrigen, innigen Marienverehrer“ und beglückwünschte ihn zu seinem Weihejubiläum mit einem Blumenstrauß „so bunt wie das Bistum Passau“. Dafür dankte Bischof Stefan herzlich und begrüßte die Mitfeiernden mit den Worten: „Ich bin sehr bewegt, dass heute so Viele da sind.“ Er lud alle zur diesjährigen Maria-Hilf-Woche im Juni ein und entzündete schließlich feierlich die Maria-Hilf-Wochen-Kerze, wodurch die Festwoche offiziell ausgerufen ist.
Maria an unserer Seite - Predigt
In seiner Predigt betonte Bischof Stefan zuerst die zentrale Rolle Mariens als Fürsprecherin der Christen, besonders im Bistum Passau. Die Verehrung der Gottesmutter habe hier „unter dieser Anrufung ‚Maria hilf!‘ eine besondere Dynamik und Verbreitung gewonnen“, so der Bischof. „Umso bewegender war es für mich dann, dass ich an diesem Tag und ausgerechnet hier in Passau, in eine neue Etappe meines Berufungslebens hineingenommen worden bin“, freute er sich, dass sein Weihetag auf den 24. Mai, das Fest ‚Maria, Hilfe der Christen‘ gefallen sei. Sein Ordensvater, der Heilige Don Bosco, habe sie zeitlebens sehr verehrt. „In Maria ist schon die heile Antwort gegeben, sie ist die heile Schöpfung, die sich ganz vom Wort in Anspruch nehmen lässt. Und Don Bosco war fortwährend gewillt, sich in diese Antwort gewissermaßen hineinzustellen, um an der Seite der Hilfe der Christen zu lernen, den Willen Jesu für sein Leben zu erfüllen“, betonte er und lud dazu ein, auch durch die Maria-Hilf-Woche immer mehr zu Antwortenden zu werden.
Rückblickend auf den Tag seiner Bischofsweihe meinte er: „Für mich war dieser Tag der Weihe vor zehn Jahren ein wirklicher Gnadenmoment.“ Trotz aller Anstrengung habe er auch „ganz viel Freude und Leichtigkeit“ erlebt, wenngleich er erst in das Bischofsamt hatte hineinwachsen müssen, wie er erzählte. Nach und nach sei ihm klargeworden, „dass die Fragen zu den großen kirchenpolitischen Reizthemen endlich anders beantwortet werden müssten als sie nach dem jetzigen Stand von der Kirche beantwortet werden“. Eine enorme Erwartung; Kirche brauche schließlich Erneuerung. Ihr Alleinstellungsmerkmal sei aber noch immer „die Liebe, die von Jesus kommt.“ Wahrheit komme nicht ohne Liebe aus, so der Bischof. „Eine Liebe, die sich nicht auf die Wahrheit bezieht, verkommt zur bloßen Sentimentalität, zur schlechten Parteilichkeit und letztlich zur Beliebigkeit. Deshalb (…) ist mein Bischofsleitwort: ‚Der Sieg der Wahrheit ist die Liebe‘ tatsächlich so etwas wie mein eigenes Lebensthema; ein Thema, mit dem man eigentlich nie fertig ist.“ Ihm sei von Anfang an eine „Hermeneutik des Wohlwollens“ und damit eine „Kultur des Vertrauens“ sehr wichtig gewesen. „Es bedeutet natürlich nicht, einfach jeden Fehler wohlwollend zu übersehen – auch wenn natürlich Fehler passieren dürfen, einfach, weil wir Menschen sind. Aber Hermeneutik des Wohlwollens bedeutet mehr: Vertraue ich, dass der andere Mensch, der den Glauben, die Kirche, der Jesus oder auch seinen eigenen Dienst anders versteht als ich es gerne hätte, vertraue ich, dass dieser Mensch trotzdem etwas Gutes und Wahres will für die Kirche?“
Letztendes gehe es schließlich „um ihn, unseren Herrn“, so der Bischof. „Christus will sich uns erweisen als der Freund, der uns liebt und uns trägt – und er will, dass uns genau diese Beziehung zuwächst, dass sie uns innerlich wird und damit ein wirkliches, lebenstragendes Fundament. Und zwar ganz existentiell, und nicht nur als ein netter Gedanke mit einer schönen Botschaft. Denn Christus hat nicht nur eine Botschaft: Er ist selbst diese Botschaft in Fleisch und Blut – und er will es in unserem eigenen Fleisch und Blut werden.“ Es gehe zuerst und vor allem darum, „Menschen mit ihm bekannt zu machen“, so Bischof Stefan. „Und all unser Dienst in der Kirche oder für die Gesellschaft, in der Bildung und Erziehung, für die Schöpfung, für die Armen – alles das tun wir als dankbare und notwendige Antwort darauf, dass er uns zuerst geliebt hat.“ Er schloss mit einem abschließenden Dank: „Ich weiß mich seit zehn Jahren kontinuierlich umgeben und herzlich und ehrlich mitgetragen von vielen wunderbaren Menschen, in meinem Büro, im Generalvikariat, an vielen Stellen im Ordinariat, in der Caritas, von Haupt- und Ehrenamtlichen, im Diözesanrat, aber auch in meiner Wohngemeinschaft, von meiner Familie, und natürlich auch von vielen, vielen Gläubigen. Dafür bin ich von ganzem Herzen dankbar.“
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Ehrentitelverleihung, Dankesworte und eine neue Mitra
Nach dem Schlussgebet durfte der Bischof noch freuderfüllt den Ehrentitel „Bischöflicher Geistlicher Rat“ an Dekan Marco Stangl verleihen, bevor er die Festgemeinde zum gemeinsamen Maria-Hilf-Gebet einlud. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Mitarbeiterchor unter der Leitung von Gabi Resch, dem Domchor und Dombläsern unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger und Domorganist Ludwig Ruckdeschel.
Bevor es für die Mitfeiernden noch zum Stehempfang mit Begegnung und Austausch im Dominnenhof ging, richteten noch Generalvikar Josef Ederer, Diözesanratsvorsitzender Markus Biber und die Ralph Müller von der Mitarbeitervertretung das Wort an den Bischof. „Sie werden nicht müde, mit Hingabe (…) für Jesus zu gehen. Dieser ausdrückliche Jesusbezug, dafür stehen Sie als Person und Bischof“, würdigte Generalvikar Ederer Bischof Stefan, für den es dann auch ein besonderes Geschenk gab. Weil in den vergangenen zehn Jahren ja so einiges „in die Jahre gekommen“ sei und die Zeit ihre Spuren hinterlassen habe, so Ederer, könne der Bischof schließlich eine neue Mitra gut gebrauchen. Freudestrahlend nahm der Jubilar diese entgegen, bevor der Diözesanratsvorsitzende Biber das Wort an ihn richtete und ihm „Ad multos annos“ wünschte. Wertschätzend meinte Biber: „Sie sind ein Bischof, der für den Glauben brennt und sich standhaft und auch stur für den Glauben einsetzt.“ Nach einem letzten Dankeswort von Mitarbeitervertreter Ralph Müller kam schließlich die frisch ausgepackte und freudestrahlend am Altar aufgesetzte Bischofsmitra beim gemeinsamen Auszug auch gleich zum Einsatz. Ad multos annos!