Fragen und Gedanken, wann wir von den greifenden Maßnahmen in unserem Leben wohl endlich „erlöst“ werden, bestimmen den derzeitigen tristen Alltag. In den sozialen Medien lebt das alte Seemannslied „Soon may the wellerman come“ neu auf und wir warten sehnsüchtig auf eine haltgebende Perspektive – welche uns Jesus Christus mit der barmherzigen Liebe und verlässlichen Nähe seines Vaters geben will, und sich nach unserem „Ja“ zu diesem Geschenk seiner bedingungslosen Zuwendung sehnt. So die Glaubensaussage dieses Abends der Barmherzigkeit.
Das liturgische Konzept vom Referat Neuevangelisierung in der Diözese Passau, wurde im Pfarrverband Spiegelau in der diesjährigen Fastenzeit, am Freitag, den 19.03.21, in der Spiegelauer Pfarrkirche erstmals angeboten.
Der offene Gebetsabend bringt – gerade in Zeiten der Ungewissheit – innerliche Ruhe und Geborgenheit bei Gott nahe, woraus neue Kraft und Hoffnung geschöpft werden kann.
Die Gläubigen wurden dazu eingeladen, in der von Musik, Gebeten und Stille gestalteten Anbetung dem Herrn in seiner wirklichen Gegenwart zu begegnen.
Viele Teilnehmende folgten dieser Einladung, sodass – so viel Platz der Kirchenraum pandemiebedingt zuließ – alle Kirchenbänke besetzt wurden.
Bereits im Vorfeld kümmerten sich die Mesnerin und Pfarrgemeinderäte um die eindrückliche Gestaltung des einladenden Kirchenraums, indem viele Kerzen aufgestellt und vor dem Altar mit Tüchern und dem Gnadenbild des barmherzigen Jesus entsprechend dekoriert wurden. Referentin Daniela Riel aus dem Referat Neuevangelisierung unterstütze die Vorbereitungsgruppe mit der in verschiedenen Farben typischen Lichtanlage für dieses spirituelle Angebot.
Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Edith Döringer, Nadine Blöchinger, Otto Öllinger und Severin Thamm mit neuen geistlichen Liedern des Lobpreises und meditativen Gitarrenstücken.
Nach den Einführungsworten folgte ein Glaubensimpuls, der von der Erlösung durch Jesu Christi Leiden, Tod und Auferstehung handelte, das Geschenk der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen. Gott trägt unsere Lasten und Sorgen mit, er möchte uns mit seiner wohltuenden Barmherzigkeit stärken und zu neuer Lebenskraft verhelfen, so die Einladung zum Sakrament der Versöhnung.
Anschließend wurde das Allerheiligste zur eucharistischen Anbetung ausgesetzt.
In dieser besinnlichen Gebetszeit bestanden neben dem Angebot des Beichtsakraments verschiedene Möglichkeiten, die eigenen Anliegen vor Gott zu bringen und seine Nähe zu spüren. Die Teilnehmenden durften ihre Gebetsanliegen auf kleine Zettel schreiben, die anonym an eine Ordensgemeinschaft zum Gebet weitergegeben werden, eine Kerze als Zeichen des Danks vor dem Altar abstellen, Weihrauch einlegen, einen Bibelvers als persönliches Wort Gottes ziehen und im Lobpreis vor dem Allerheiligsten verweilen.
Nach der Zeit der Anbetung wurde von Pfarrer Tobias Keilhofer den Gläubigen der eucharistische Segen gespendet.
Am Ende dieses Abends bedankte sich Gemeindereferentin Nadine Blöchinger bei allen Mitwirkenden und entließ die Gottesdienstgemeinde mit dem schließenden Segenslied. Vorm Kircheneingang lag eine Auswahl an Gebets- und Impulskarten vom Referat Neuevangelisierung aus, welche mit nach Hause genommen werden konnten.
Das Spiegelauer Pfarrtem freute sich über die vielen Teilnehmenden und fasste bereits den Entschluss, den nächsten Abend der Barmherzigkeit in einer weiteren Kirche im Pfarrverband stattfinden zu lassen.
Text: Nadine Blöchinger / Pfarrverband Spiegelau