
Mit dem Pontifikalamt mit Ascheauflegung im Passauer Stephansdom hat Bischof Stefan Oster SDB die 40-tägige Bußzeit eingeläutet. Heuer stand der Aschermittwoch im Zeichen des Ukraine-Kriegs. In seiner Predigt lud der Bischof die Gläubigen zu Fasten, Beten und Almosen (v.a. für die Menschen in der Ukraine) ein.
Zu Umkehr, Buße und Reinigung soll die Fastenzeit bewegen, die alljährlich mit dem Aschermittwoch beginnt. Diese 40-tägige österliche Bußzeit eingeläutet hat Bischof Stefan Oster SDB mit einem Pontifikalamt mit der traditionellen Ascheauflegung im Passauer Dom. Heuer war dieser Aschermittwoch ein anderer – er stand ganz im Zeichen des Ukraine-Kriegs, der vor rund einer Woche begann. „Wir haben viel Grund zum Fasten und Beten“, betonte Bischof Oster zu Beginn des Gottesdienstes und führte neben dem Ukraine-Krieg zudem die Coronapandemie und die Krise in der katholischen Kirche als zentrale Beispiele an. „Wollen wir den Herrn bitten, dass er sich in dieser österlichen Bußzeit zeigen möge, und dass er unseren Wunsch nach Einheit und Frieden neu erfüllt.“
„Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst!”
Ich bin bei euch – Predigt von Bischof Oster
Seine Predigt begann der Bischof mit einer Frage, die jetzt, da inmitten von Europa Krieg herrscht, wohl viele Menschen umtreibt: „Wo ist Gott und wieso gebietet er nicht ein?“ Wir hätten hierauf keine Antwort. Aber als Gläubige hätten wir die Gewissheit, dass die Hoffnung nie verlorengeht. „Wir können uns immer an ihm (Gott) festhalten“, so der Bischof. In dieser Zeit der „Epochenwende“ hofften wir auf Gottes Zuwendung. Er lud die Gläubigen dazu ein, über das Fasten im biblischen Sinn nachzudenken. Damit sei nicht nur der Verzicht auf Dinge wie beispielsweise Essen, Konsumgüter, Medien oder dergleichen gemeint. Vielmehr seien mit dem Fasten auch ein Sich-Hineinversetzen in andere und deren Not gemeint sowie die Erfahrung eigener Grenzen in Situationen von Druck oder Stress, und nicht zuletzt auch, wie ernst man es mit etwas meine. Sehnsucht nach etwas spüre man immer dann besonders stark, wenn es einem genommen wurde, so der Bischof. Er lud die Gläubigen schließlich zu diesem Fasten im biblischen Sinn, zum gemeinsamen Gebet und Almosen, insbesondere für die Menschen in der Ukraine, ein. „Bitten wir den Herrn um Beistand in dieser Zeit. Er hat schließlich zu uns gesagt: Ich bin bei euch bis ans Ende der Tage.“
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Es folgte die traditionelle Ascheauflegung. Bedingt durch die Coronapandemie haben der Bischof und die Priester dabei den Gläubigen nicht wie sonst üblich das Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet, sondern die Asche aufgestreut, und die Worte gesprochen: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst“. Diese sollen die Vergänglichkeit allen Lebens ausdrücken. Neben dem Karfreitag gilt der Aschermittwoch als der einzig vorgeschriebene strenge Fastentag der katholischen Kirche. Hier gilt, sich nur einmal am Tag satt zu essen und auf Fleischspeisen zu verzichten.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Vokalensemble CAPELLA CATHEDRALIS unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger, Domkantorin Brigitte Fruth und Domorganist Ludwig Ruckdeschel.