Soziales

Ausweg Telefonseelsorge: Ehrenamtliche gesucht

Sarah Joas am 09.07.2019

20190703_091937 Foto: Uschi Friedenberger
Soll ich oder soll ich nicht? Wenn Probleme ausweglos erscheinen, ist der heiße Draht zur Telefonseelsorge oft die letzte Rettung für Hilfesuchende

Sie haben Zeit und wollen sich engagieren? Das Team der Telefonseelsorge hat eine Aufgabe! Wenn Sie beim nächsten Ausbildungs-Kurs für Ehrenamtliche in der Telefonseelsorge dabei sein möchten, können Sie sich unter der Büro-Nummer der Telefonseelsorge 0851/7568690 zum Erstgespräch, einer ersten Kontaktaufnahme, anmelden.

Hei­ßer Draht in gro­ßer Not
Ehren­amt­li­che gesucht: Für den neu­en Kurs kann man sich noch anmel­den – Erst­ge­sprä­che fin­den bis Ende Juli statt

Pater Lud­ger Wer­ner bil­det zusam­men mit den wei­te­ren haupt­amt­li­chen Mit­ar­bei­tern Gabi Döl­zer und Josef Feigl den Kopf der Tele­fon­seel­sor­ge Pas­sau. Auf über 90 ehren­amt­li­che Mit­ar­bei­ter kann man zur Zeit zurück­grei­fen – und die bewäl­ti­gen zusam­men mit den drei Haupt­amt­li­chen über 10.000 Tele­fon­ge­sprä­che pro Jahr. Bei Bedarf kann man auch einen Ter­min ver­ein­ba­ren für ein per­sön­li­ches Gespräch unter vier Augen mit einem der drei Haupt­amt­li­chen. Ob tele­fo­nisch unter der Num­mer 0800/1110222, per E‑Mail (telefonseelsorge@​bistum-​passau.​de) oder auch per­sön­lich – die Pro­ble­me erschei­nen den Betrof­fe­nen oft als unüberwindlich. 

Das abso­lut häu­figs­te Pro­blem ist Ein­sam­keit, kei­nen mehr zum Reden zu haben. Uns wird oft gesagt, dass wir die ein­zi­gen sind, die noch zuhö­ren. Dann gibt es natür­lich vie­le Bezie­hungs­pro­ble­me bis hin zu Men­schen, die mit dem Gedan­ken an Selbst­mord spielen.”

Pater Ludger sitzt mit zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen in den Räumen der Telefonseelsorge und beschreibt diese verantwortungsvolle Aufgabe

Ulri­ke (Namen der Ehren­amt­li­chen von der Redak­ti­on geän­dert) leis­tet seit 23 Jah­ren Dienst bei der Tele­fon­seel­sor­ge. Sie hat die Erfah­rung gemacht: Ein Drit­tel etwa sind regel­mä­ßig Anru­fen­de, die zum Bei­spiel sagen: Ohne Sie wüß­te ich gar nicht, wie‘s noch geht!“ Aber dann gebe es auch Akut­fäl­le, von denen sich Ulri­ke an einen sehr dra­ma­ti­schen Anruf erin­nert: Ein Mann hat am Tele­fon gesagt, dass er sich schon den Strick geknüpft hat. Er hat­te Geburts­tag und kein ein­zi­ger hat ihm gra­tu­liert. Nach dem Gespräch wirk­te er erleich­tert, hat durch­ge­schnauft und wie­der Lebens­mut gefasst.” Ame­lie ist seit drei Jah­ren in der Tele­fon­seel­sor­ge aktiv und ihr fällt spon­tan der Anruf einer Frau ein, die ihre Pro­ble­me erzählt hat und ganz per­plex war, dass ihre Sor­gen am ande­ren Ende der Lei­tung so gut ver­stan­den wur­den. Ja genau‘ hat sie immer wie­der gesagt und zum Schluss sogar geweint vor Erleich­te­rung.“ Und so bekom­me man auch viel Posi­ti­ves zurück, beto­nen alle drei Akti­ven. Tele­fon­seel­sor­ge – das sei ein Geben und Neh­men. Wie man schon erah­nen kann, han­delt es sich bei die­ser Auf­ga­be nicht um eine 0815-Tätig­keit, die man im Nu drauf hat“. Man muss wirk­lich ganz Ohr“ sein. Und das setzt neben Zeit, Geduld und Ein­füh­lungs­ver­mö­gen auch eine ganz kon­kre­te Aus­bil­dung in Gesprächs­füh­rung und Selbst­er­fah­rung voraus. 

Die Tele­fon­seel­sor­ge bie­tet eine sol­che ein­jäh­ri­ge Aus­bil­dung kos­ten­los an. Sie umfasst 150 Stun­den, ver­teilt auf einen Abend­un­ter­richt pro Woche sowie Aus­bil­dung an drei Sams­ta­gen und zwei gan­zen Wochen­en­den. Ist die Aus­bil­dung geschafft, ver­pflich­tet man sich, min­des­tens drei Jah­re Dienst zu machen in der Telefonseelsorge.

Inter­es­siert? Dann soll­ten Sie eine ers­te Kon­takt­auf­nah­me bei einem Erst­ge­spräch in Angriff neh­men. Eine gro­ße Auf­ga­be war­tet auf Sie!

Text und Foto: Uschi Friedenberger

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