Bischof

Bischof Oster besucht Landwirtschaftsbetrieb

Susanne Schmidt am 14.03.2025

250314 Betribesbesichtigung Bild: Susanne Schmidt

„Wir erleben derzeit einen intensiven und schnellen gesellschaftlichen sowie politischen Wandel, sowohl lokal, national als auch international – und gerade die Bauern sind herausgefordert, sich diesen Veränderungen immer wieder anzupassen“, sagte Bischof Stefan Oster bei seinem Besuch des landwirtschaftlichen Betriebs von Josef Hopper in Niederreith bei Ruhstorf. Gemeinsam mit Vertretern des Bayerischen Bauernverbands Niederbayern tauschte sich der Bischof über die aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft und die gemeinsame Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung aus.

Der land­wirt­schaft­li­che Betrieb von Josef Hop­per erstreckt sich über 85 Hekt­ar Acker­land und fünf Hekt­ar Forst – doch der Schwer­punkt des Fami­li­en­be­triebs liegt auf der Schwei­ne­zucht. Wir haben 140 Zuchtsauen und die Fer­kel mäs­ten wir alle selbst“, so Hop­per. Ich bin ger­ne Land­wirt, weil es mir Freu­de macht, wenn drau­ßen auf den Äckern etwas wächst, wenn sich die Tie­re im Stall wohl­füh­len und wir die Men­schen damit ernäh­ren kön­nen“, erklär­te der 55-Jäh­ri­ge, der mit sei­ner Fami­lie bereits in der vier­ten Gene­ra­ti­on auf dem Hof lebt.

Die Her­aus­for­de­run­gen in der Land­wirt­schaft sind sehr, sehr groß, weil wir immer wie­der poli­ti­sche Ver­än­de­run­gen haben, die uns natür­lich beein­flus­sen. Beson­ders die Tier­hal­tung ist stän­dig in der Dis­kus­si­on“, berich­te­te Hop­per. So habe die Fami­lie kürz­lich einen neu­en Tier­wohl-Abfer­kel­stall gebaut, der bei der Betriebs­be­ge­hung besich­tigt wur­de, in dem aber aktu­ell noch kei­ne Schwei­ne stan­den, sodass es Seu­chen­hy­gie­nisch unpro­ble­ma­tisch war. Die poli­ti­schen Ver­än­de­run­gen und die Dis­kus­si­on um das Tier­wohl stel­len uns vor gro­ße Hür­den“, so Hop­per. Wir müs­sen bei­spiels­wei­se Stäl­le bau­en, aber wir haben kei­ne Pla­nungs­si­cher­heit, dass wir auch dann mehr für unse­re Pro­duk­te bekommen.“

Bischof Ste­fan Oster zeig­te sich wäh­rend des Besuchs beein­druckt von der Inno­va­ti­ons­kraft der Land­wir­te. Genau wie die Kir­che sor­gen sich die Bau­ern um die Bewah­rung der Schöp­fung, denn der Boden ist ihre Exis­tenz­grund­la­ge. Des­halb gibt es bei ihnen auch ein ganz selbst­ver­ständ­li­ches Inter­es­se, den Boden zu erhal­ten. Die Bau­ern arbei­ten mit der Natur, nicht gegen sie“, beton­te der Bischof.

Natür­lich gebe es immer neue Fra­gen oder Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten oder unter­schied­li­che Zugän­ge. Aber dar­über sind wir im Gespräch und wol­len es blei­ben. Denn unter dem Stich­wort Sor­ge um die Schöp­fung’ und zugleich Sor­ge um die Ernäh­rungs­si­cher­heit der Men­schen’ gibt es eine Art natür­li­che Alli­anz zwi­schen Bau­ern und Kir­che. Und in die­sem Gespräch bin auch ich ein stän­dig Ler­nen­der“, sag­te der Bischof.

Unter dem Stich­wort Sor­ge um die Schöp­fung’ und zugleich Sor­ge um die Ernäh­rungs­si­cher­heit der Men­schen’ gibt es eine Art natür­li­che Alli­anz zwi­schen Bau­ern und Kirche.”

Bischof Stefan Oster

Nach der Besich­ti­gung des neu­en Tier­wohl-Abfer­kel­stalls und des wei­te­ren Betriebs ende­te die Bege­hung in der kürz­lich ein­ge­weih­ten Hof­ka­pel­le, die dem Hei­li­gen Bru­der Kon­rad geweiht ist. Das freu­te beson­ders Peter Huber, Direk­tor des Baye­ri­schen Bau­ern­ver­bands Nie­der­bay­ern: Vie­le unse­rer Mit­glieds­fa­mi­li­en sind eng mit der katho­li­schen Kir­che ver­bun­den und zum Teil nicht nur im Baye­ri­schen Bau­ern­ver­band, son­dern auch in der Kir­che ehren­amt­lich aktiv.“ In der Kapel­le wur­de für die Land­wir­te und den Hof der Fami­lie Hop­per gebe­tet. Anschlie­ßend lud die Fami­lie Hop­per zum gemein­sa­men Mit­tag­essen und Aus­tausch ein.

Abschlie­ßend zog Bischof Oster ein posi­ti­ves Fazit: Ich bin beein­druckt, mit wie viel Ein­satz und Inno­va­ti­ons­kraft unse­re Land­wir­te arbei­ten. Der Betrieb von Josef Hop­per in Nie­der­reith zeigt bei­spiel­haft, wie viel inves­tiert wird, um sowohl das Tier­wohl als auch die Ertrags­si­tua­ti­on in Ein­klang zu brin­gen. Das war für mich ein gro­ßes Lern­feld und eine span­nen­de Erfahrung.“

250314 Betribesbesichtigung 2 Bild: Susanne Schmidt

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