Nachdem Bischof Stefan Oster SDB vormittags die Pfarrer-Huber-Schule in Landau a. d. Isar besucht und dort das Schulfest mitgefeiert hatte, besuchte er am Freitag, den 2. Mai den Pfarrverband Eichendorf. Im AWO-Seniorenheim St. Martin wartete bereits Heimleiter Konrad Mader mit seinem Team. Auch Monica Gräfin von Arco auf Valley, die äußerst volksnahe und sozial stark engagierte Ehrenbürgerin der fast 6.700 Einwohner starken Marktgemeinde, hieß Bischof Stefan herzlich willkommen – zusammen mit ihrem Sohn, dem jungen Grafen Max-Georg von Arco auf Valley, sowie dem 1. Bürgermeister Josef Beham und seiner Ehefrau Regina, dem 3. Bürgermeister Max Schraufnagl und seiner Ehefrau und der Dornacher Kirchenpflegerin Beate Kirschner-Schraufnagl. Begleitet wurde der Bischof von Pfarradministrator Pater Joshy Kanjirathamkunnel MI, Pfarrvikar Pater Jipson Perumpuzhakadavil HGN und Thomas Weggartner, dem persönlichen Referenten des Bischofs. Mesnerin Paula Kagerer führte die Besucher in die Kapelle des Seniorenheims, wo Bischof Stefan den sommerlichen Rauchmantel anlegte. Dieser Mantel war insofern ein besonderer, weil er aus dem Stoff des Hochzeitskleides angefertigt wurde, das Gräfin Arco getragen hatte und das Wappen der gräflichen Familie trägt.
Maiandacht im Heimgarten
Bei strahlendem Sonnenschein begrüßten die noch mobilen Bewohner des 70-Betten-Hauses und andere Pfarrangehörige „ihren“ Bischof im Garten des Seniorenheimes, um dort mit ihm zu Ehren der Mutter Gottes eine Maiandacht zu feiern. Ein Chor aus Mitarbeiterinnen der Pflegeeinrichtung, unterstützt von Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer an der Harfe, übernahm die musikalische Gestaltung. Die Mariengebete und ‑lieder konnten nicht nur die Ältesten auswendig mitbeten und ‑singen. Neben Heimfürsprecherin Paula Kagerer war als weitere Lektorin Elisabeth Sommersperger im Einsatz. Nach dem Evangelium, das Pater Jipson verkündete, lud Bischof Oster die Anwesenden ein, ihn als einen großen Marienverehrer auf einer kleinen Gedankenreise zur Muttergottes zu begleiten. Zunächst erinnerte Bischof Stefan an den verstorbenen Heiligen Vater, der vor und nach jeder seiner Auslandsreisen der Muttergottes in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom seine Aufwartung gemacht hatte. In der Cappella Paolina des Gotteshauses befindet sich eine Ikone Marias, die seit dem 19. Jahrhundert als „Salus populi Romani“ bezeichnet wird.
„Salus Populi Bavariae“
Die Mutter Jesu sei aber nicht nur das „Heil des römischen Volkes“, wie der Name der wohl bedeutendsten Marienikone Roms aus dem Lateinischen übersetzt heißt, sondern auch das Heil des bayerischen Volkes („Salus Populi Bavariae“). Und dieses Heil gehe von ihrem Sohn Jesus aus, zu dem sie uns führen wolle. Der Bischof nahm besonders den Evangelisten Johannes unter die Lupe, der neben der Schutzfrau Bayerns unter dem Kreuz seines Meisters ausgeharrt hatte und sich selbst, stellvertretend für viele, als Lieblingsjünger Jesu bezeichnete und wusste, dass Jesus ihn kannte und liebte und ihm sodann seine Mutter anvertraut hatte. Nach den Fürbitten, die besonders die Heimbewohner und das Pflegepersonal in den Blick nahmen, und einem gemeinsamen Vaterunser lud Bischof Stefan alle dazu ein, mit ihm der Gottesmutter mit einem „Ave Maria“ die Ehre zu erweisen.
Segnung der Kapelle
Pater Joshy hat Bischof Stefan gebeten, die Kapelle des Seniorenheimes mit Zelebrationsaltar zu segnen. Schließlich ist man sich in Eichendorf noch immer nicht sicher, ob eine Segnung bereits stattfand. Der Bitte des Pfarradministrators kam der Bischof gerne nach. Zudem spendete er allen Anwesenden seinen Segen und versprengte Weihwasser. Als Dankeschön für seinen Besuch in Eichendorf bekam der Bischof von Konrad Mader noch einen Geschenkkorb überreicht. Zudem brachte Pater Joshy zum Schluss der Maiandacht seinen Dank an alle zum Ausdruck, die es ermöglicht hatten, gemeinsam miteinander zu feiern.
Zeit zur Begegnung
Im Anschluss an die Maiandacht waren alle eingeladen, um mit dem Bischof ins Gespräch zu kommen. Bischof Stefan nahm sich dafür gerne Zeit. Ihm und den Heimbewohnern stand die Freude über den guten Austausch schließlich regelrecht ins Gesicht geschrieben.
Text+Fotos: Ulrich Altmann