Bistum

„Auf Jesus warten“

Redaktion am 28.11.2024

Foto: Anita Schneider

Jährliches „Dankesfest“ in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Sammarei)

Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag, den 17. Novem­ber 2024, fand in der Wall­fahrts­kir­che Mariä Him­mel­fahrt in Samma­rei ein fest­li­cher Dank­got­tes­dienst statt, bei dem sich Bischof Ste­fan Oster SDB gemein­sam mit dem Refe­rat für Neue­van­ge­li­sie­rung und der Beru­fungs­pas­to­ral des Bis­tums Pas­sau bei den vie­len Bete­rin­nen und Betern für ihr Gebet für Kir­che und Bis­tum bedankt hat.

Anwe­send waren Gläu­bi­ge der Initia­ti­ve 10 für 10“, die das Ziel ver­folgt, jeden Tag ein Gesätz des Rosen­kran­zes für die zehn Deka­na­te des Bis­tums zu beten – also zehn Ave Maria für zehn Deka­na­te. Wei­ter­hin waren die Gläu­bi­gen zu Gast, die in der Bar­ba­ra­ka­pel­le am Dom­platz in Pas­sau vor dem Aller­hei­ligs­ten anbe­ten. Das Ziel die­ser Gebets­ge­mein­schaft ist es, rund um die Uhr – 24 Stun­den am Tag, 7 Tage die Woche – vor dem Aller­hei­ligs­ten im Gebet prä­sent zu sein. Auch Mit­glie­der des Päpst­li­chen Wer­kes für geist­li­che Beru­fe (PWB) waren ein­ge­la­den. Sie beten sowohl per­sön­lich als auch in Gemein­schaft spe­zi­ell für geist­li­che Beru­fe in der Kir­che – ein Gebets­an­lie­gen, das Bischof Oster ganz beson­ders am Her­zen liegt. 

Vor der Hei­li­gen Mes­se wur­de gemein­sam der glor­rei­che Rosen­kranz gebe­tet. Anschlie­ßend begrüß­te Caro­la Lech­ner vom Refe­rat für Neue­van­ge­li­sie­rung die vie­len Got­tes­dienst­be­su­cher. Die Wall­fahrt­kir­che war bis auf den letz­ten Platz besetzt. Das Pon­ti­fi­kal­amt begann um 10 Uhr. Kon­ze­le­bran­ten waren Dom­vi­kar Peter Kunz, P. Wojciech Mazur MS und P. Lukas Hol­da MS. Musi­ka­lisch gestal­tet wur­de die Hei­li­ge Mes­se von dem Pfarr­chor Sam­me­rei unter der Lei­tung von Mar­kus Steinberger.

In sei­ner Pre­digt betrach­te­te Bischof Oster das The­ma Gebet“ unter zwei zen­tra­len Aspek­ten: Mit Jesus sein“ und Auf Jesus war­ten“. Ein­lei­tend erklär­te er, dass die lit­ur­gi­schen Tex­te am Ende des Kir­chen­jah­res von der The­ma­tik der End­zeit geprägt sind und beton­te, dass die­se End­zeit bereits ange­bro­chen ist. Des­halb sei das Gebet von beson­de­rer – ja, exis­ten­zi­el­ler – Bedeu­tung. Er ver­wies auf unter­schied­li­che Aus­sa­gen über das Gebet in der Hei­li­gen Schrift, doch ent­schei­dend sei die Bemü­hung um die Qua­li­tät der Bezie­hung zu Chris­tus und Gott, dem Vater. 

Um die bei­den oben genann­ten Aspek­te über das Gebet bes­ser zu ver­an­schau­li­chen, ver­wen­de­te Bischof Oster zwei ein­präg­sa­me Bil­der: Zunächst ver­glich er das Gebet mit einer schwan­ge­ren Frau. Wie sie, sol­len auch alle Gläu­bi­gen mit Jesus schwan­ger gehen“ – ein Bild, das das War­ten und die Erwar­tung auf den Herrn ver­deut­licht. Wie bei einer Schwan­ger­schaft gehe es dar­um, im Bewusst­sein zu leben, dass das Kind bereits da ist und in die­sem Bewusst­sein zu han­deln. Das Gebet sei ein exis­ten­zi­el­ler Voll­zug, bei wel­chem die Gewiss­heit gelebt wer­de, dass Chris­tus immer da ist. 

Das zwei­te Bild war das eines Lie­bes­paars in einer Fern­be­zie­hung. In sei­nem Ver­gleich lässt sich der Mann in der Fer­ne all­mäh­lich auf eine ande­re Frau ein und zeigt beim uner­war­te­ten Besuch sei­ner Frau kei­ne Freu­de mehr. Der Bischof stell­te die­se Sze­ne in den Kon­text der Wie­der­kunft des Herrn: Sind wir wie der Mann abge­lenkt oder über­rascht, wenn der Herr wie­der­kommt? Beten hei­ße daher, eine leben­di­ge Bezie­hung zu pfle­gen. Bischof Oster frag­te die Gläu­bi­gen, ob sie schon ein­mal das Gefühl gehabt hät­ten, sich wirk­lich über Jesus zu freu­en und die­se Freu­de mit ande­ren tei­len zu wol­len – denn dies sei die Art und Wei­se von rich­ti­ger Mis­si­on. Abschlie­ßend bat er erneut ums Gebet für geist­li­che Beru­fun­gen sowie für sich selbst und drück­te sei­nen gro­ßen Dank für die Unter­stüt­zung der Bete­rin­nen und Beter aus.

Nach dem Got­tes­dienst waren alle Gäs­te zu einem Steh­emp­fang im Pfarr­heim ein­ge­la­den. Bei einem reich­hal­ti­gen Buf­fet, das vom Frau­en­bund und vie­len frei­wil­li­gen Hel­fern vor­be­rei­tet wur­de, hat­ten die Anwe­sen­den die Gele­gen­heit, sich in gesel­li­ger Run­de aus­zu­tau­schen. Der Dank­got­tes­dienst war somit nicht nur ein spi­ri­tu­el­ler Höhe­punkt, son­dern auch eine Gele­gen­heit für die Gläu­bi­gen, sich mit­ein­an­der zu ver­bin­den und die Gemein­schaft im Gebet zu stärken. 

Text: Lie­sa Bartel 

Gebetsinitiativen

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