Zwar waren es heuer wegen der Coronapandemie mit knapp 200 Gästen deutlich weniger Familienangehörige, Freunde, Bekannte und Wegbegleiter, die diesen großen Tag im Leben von Peter Bosanyi aus Vornbach am Inn miterleben konnten, weniger feierlich war seine Diakonenweihe aber deswegen keinesfalls. Im Rahmen eines Pontifikalgottesdienstes hat in Bischof Stefan Oster SDB am 5. Dezember mit Corona-konformer Handauflegung und Gebet in der Basilika St. Anna in Altötting zum Diakon geweiht. Für den jungen Mann, Jahrgang 1993, ist damit ein weiterer Schritt auf dem Weg hin zum Priester getan. Stefanie Hintermayr hat den neuen Diakon unmittelbar nach der Weihe zu diesem großen Tag in seinem Leben befragt.
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Regens Martin Dengler begrüßte alle Mitfeiernden eingangs und bat darum, sich an die aktuell geltenden Coronaregeln zu halten, vor allem an Mund-Nasen-Schutz und Distanz. Gerade für Peter Bosanyi sei das aber durchaus eine Herausforderung, weil Distanz den Dienst des Diakons gerade nicht ausmacht, ganz im Gegenteil, betonte Dengler und bat sogleich: “Bitte nehmen Sie Peter Bosanyi ins Gebet, weil er sich auch all derer annehmen wird, die unter sozialer Distanzierung leiden.”
Gott ehren, Verkündigen, Dienen – Predigt von Bischof Stefan Oster
Seine Predigt eröffnete der Bischof, bezugnehmend auf das Evangelium, mit den drei wesentlichen Aufgaben der Kirche: Gott verehren, das Evangelium verkündigen und den Armen dienen. Jesus Christus hätte genau das getan und es uns allen vorgelebt. Ein Diakon sei dazu berufen, es ihm gleichzutun. Die Wahl-Bibelstelle von Peter Bosanyi passe hier gut, so Bischof Stefan Oster: Die Wahrheit in Liebe verkünden. „Gibt es Wahrheit?“ Oder würde Wahrheit nicht jeder anders definieren; jeder Mensche etwas anderes für wahr halten, fragte der Bischof. Die eigentliche Wahrheit aber, an die Christen glaubten, sei eine Person, Jesus. Wahrheit ohne Liebe sei allerdings nichts. Liebe, das bedeute, mit offenem Herzen verkünden. „Die Wahrheit in Liebe verkünden. Ein anspruchsvolles Programm“, meinte der Bischof. Aber vielleicht sei genau das das große Leiden der Kirche. Viele könnten die Botschaft Jesu nicht mehr so verkünden, dass andere Menschen davon wahrhaft berührt werden. Genau aber das sei die Aufgabe des Diakons. Er dankte Peter Bosanyi schließlich dafür, in das Diakonat einzutreten und sich damit in diesen Dienst für Gott und die Menschen stellt.
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Zur Weiheliturgie gehören Allerheiligenlitanei, Handauflegung, Anlegen der liturgischen Gewänder, Stola und Dalmatik, Überreichen des Evangeliars und schließlich Umarmung durch den Bischof. Von diesem Moment an darf Peter Bosanyi den Segen spenden, Taufen und Trauungen abhalten und das Wort Gottes auslegen. Seine neuen Aufgaben sollen ihn auf ihren priesterlichen Dienst vorbereiten, den er voraussichtlich 2021 antritt, nach seiner geplanten Priesterweihe durch den Bischof im Passauer Stephansdom.
Marienandacht
Neben der Diakonenweihe musste auch die Marienandacht in diesem Jahr anders als üblich gestaltet werden. Normalerweise findet sie nach dem Mittagessen am Nachmittag in der Gnadenkapelle statt. Sie wurde heuer zum Abschluss des Weihegottesdienstes in die Basilika „vorverlegt“. Peter Bosanyi hat als neugeweihter Diakon vor der Kopie des Gnadenbildes eine Kerze entzündet, das Weihegebet gesprochen und abschließend alle Mitfeiernden zum Gebet eines „Gegrüßet seist du Maria“ eingeladen.