Diakonweihe in Altötting

Redaktion am 06.12.2021

Diakonenweihe in AÖ 4 12 2021 5 Foto: Roswitha Dorfner

In einem festlichen Gottesdienst unter Leitung von Bischof Stefan Oster sind am Samstag, 4. Dezember, in der Altöttinger Basilika St. Anna drei junge Männer zu Diakonen geweiht worden. Für ihren künftigen Dienst gab ihnen der Bischof in seiner Predigt Ermutigung und eine klare Wegweisung.

Es sei­en her­aus­for­dern­de Zei­ten, beton­te Bischof Oster in sei­ner Begrü­ßung. Doch gera­de im Advent sei auch viel vom Licht die Rede – und ein sol­ches Zei­chen des Lichts sei auch die Bereit­schaft der drei Wei­he­kan­di­da­ten, sich zu Dia­ko­nen wei­hen zu las­sen. Tobi­as Asbeck, Ste­fan Jell und Jan Kolars bekun­de­ten mit fes­ter Stim­me ihre Bereit­schaft zum zöli­ba­t­ä­ren Leben und ver­spra­chen dem Bischof und sei­nen Nach­fol­gern in die Hand hin­ein Ehr­furcht und Gehor­sam. Für alle drei war es ein bedeu­ten­der Schritt auf dem Weg zur Pries­ter­wei­he im kom­men­den Jahr. Ent­spre­chend wür­de­voll gestal­te­te sich die Zere­mo­nie und ent­spre­chend fei­er­lich wur­de der Got­tes­dienst durch die Solis­ten des Kapell­chors und die Strei­cher des Orches­ters des Alt­öt­tin­ger Mari­en­werks unter der Lei­tung von Stifts­ka­pell­meis­ter Ste­phan Thin­nes mit Johan­na Kowat­sche­witsch an der Orgel gestaltet.

Vor der eigent­li­chen Wei­he­ze­re­mo­nie rief der Regens des Pas­sau­er Pries­ter­se­mi­nars, Mar­tin Deng­ler, die Kan­di­da­ten vor den Bischof und bestä­tig­te auf des­sen Nach­fra­ge, dass die­se für die Dia­ko­nen­wei­he geeig­net sind – wor­auf­hin Bischof Oster sie zu Dia­ko­nen erwählte.

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In sei­ner Pre­digt stärk­te er sie dann in ihrer Wahl der Ehe­lo­sig­keit – aus­ge­rech­net, in dem er schil­der­te, wor­auf die alle drei in ihrem Leben ver­zich­ten müss­ten: dar­auf, eige­ne Kin­der zu zeu­gen und dar­auf, an jener mensch­li­chen Begeg­nung teil­neh­men, die die Hei­li­ge Schrift oft­mals mit dem Wort erken­nen“ bezeich­net.“ Es gebe eine Form der Begeg­nung, so Bischof Oster, in der ein Mensch sich dem ande­ren öff­net, sich in der Tie­fe auf ihn ein­lässt, sich viel­leicht im Inners­ten berüh­ren lässt oder berührt – und das führt im gelin­gen­den Fall zum tie­fe­ren Ver­ste­hen, zu einer Art ver­trau­tem Ver­ste­hen von­ein­an­der und füreinander.“

Hier die Predigt von Bischof Stefan Oster SDB zum Nachhören:

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Aus die­ser Form des bibli­schen Erken­nens frei­lich könn­ten wir etwas ler­nen für die Erkennt­nis Got­tes, für die Erkennt­nis Jesu, hol­te Bischof Ste­fan die drei Wei­he­kan­di­da­ten wie­der ins Boot. Denn zwi­schen Lie­ben­den sei der gan­ze Mensch betei­ligt, nicht nur der nüch­ter­ne Ver­stand, son­dern auch die Freu­de, der Wil­le, das Herz.“ Auch Gott, auch Jesus kön­ne man so erken­nen, weil er selbst uns den Geist gibt, der genau die­se inne­re Ver­bin­dung her­stel­len will, von Herz zu Herz.“ Das sei nach sei­ner Über­zeu­gung, so Oster, für alle Chris­ten, aber beson­ders auch für Dia­ko­ne und Pries­ter eine Lebens­auf­ga­be: Mehr noch: Es ist die Lebens­auf­ga­be!“

So gedeu­tet sei der Zöli­bat kei­nes­falls eine Ent­schei­dung gegen die Lie­be, son­dern eine Ent­schei­dung für einen Weg, auf dem Sie beru­fen sind, Jesus, der Sie zutiefst kennt, selbst immer mehr zu erken­nen, weil Sie von Ihm lie­be­voll erkannt sind.“ Dia­ko­ne sei­en beru­fen, Got­tes Wort zu ver­ste­hen und davon zu spre­chen. Es gehe dabei um ein tie­fes Inein­an­der, aus dem her­aus das Wort ent­ste­he, das Spre­chen ent­ste­he. Das wie­der­um sei die Ana­lo­gie zum ein­gangs geschil­der­ten Erken­nen der Geschlech­ter. Nie­mals dür­fe es dabei um Selbst­be­zo­gen­heit oder ein gie­ri­ges Besitz­ergrei­fen gehen. Ein Dia­kon müs­se stets die Not der Men­schen im Blick haben, deren Erkennt­nis ihrer­seits wie­der aus einer Offen­heit kom­me, die sich berüh­ren lässt und die nicht benut­zen und gebrau­chen will.“

Auf die der Pre­digt fol­gen­de Anru­fung des Hei­li­gen Geis­tes folg­te der wohl bewe­gends­te Teil der Wei­he­ze­re­mo­nie: Zur Aller­hei­li­gen­li­ta­nei leg­ten sich Tobi­as Asbeck, Ste­fan Jell und Jan Kolars aus­ge­streckt auf den Boden, bevor Bischof Ste­fan Oster unter dem Klang der Kir­chen­glo­cken jedem Kan­di­da­ten die Hän­de auf­leg­te und das Wei­he­ge­bet sprach. Anschlie­ßend leg­ten Alt­öt­tings Stadt­pfar­rer Prä­lat Klaus Metzl und der Spi­ri­tu­al des Pas­sau­er Pries­ter­se­mi­nars St. Ste­phan, Pater Alo­is Grei­ler SM, ihnen als Zei­chen ihres Diens­tes Sto­la und Dal­ma­tik über die wei­ßen Alben an. Die neu­ge­weih­ten Dia­ko­ne gin­gen dann zur Gaben­be­rei­tung hin­auf in den Altar­raum und erhiel­ten dort mit ihren Mit­brü­dern die hei­li­ge Kom­mu­ni­on aus der Hand des Bischofs.

Mit den stell­ver­tre­tend für alle drei Kan­di­da­ten gespro­che­nen Dan­kes­wor­ten von Ste­fan Jell, dem bischöf­li­chen Segen und einem Mari­en­lied ende­te schließ­lich eine zwar durch die Coro­na-Pan­de­mie ein­ge­schränk­te, aber gewiss nicht weni­ger ergrei­fen­de Zeremonie. 

Text: Wolf­gang Ter­hörst
Bil­der: Ros­wi­tha Dorfner

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