Trotz der heftigen Schneefälle kamen einige Gläubige in die Altöttinger Stiftspfarrkirche, um die Weihezeremonie von Christoph Mader mitzufeiern. Begleitet wurde der Priesteramtskandidat aus dem Pfarrverband Regen von Familienangehörigen und Freunden, die mit solchen Witterungsverhältnissen bestens vertraut sind und deshalb die lange und schwierige Anreise von ihrem Heimatpfarrverband aus nicht scheuten.
Zu Beginn seiner Predigt ging Bischof Stefan Oster auf einen Satz des Apostels Paulus aus dem zweiten Korintherbrief ein, der für Christoph Mader eine essentielle Bedeutung habe: „Wir sind nicht Herren über euren Glauben, wir sind Mitarbeiter eurer Freude.“ Dabei sei der momentane Zustand der Kirche alles andere als erfreulich, wie eine Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung aus den vergangenen Wochen zeige. Der Einbruch des Glaubens sei in beiden deutschen Kirchen dramatisch „…und bei uns wir das noch einmal beschleunigt, da die Katastrophe des sexuellen Missbrauchs immer wieder auch in den Medien in den Vordergrund gedrängt wird“, so Bischof Oster. Das Vertrauen der Menschen, dass die katholische Kirche etwas Gutes bieten könne, sei leider sehr gering geworden. „Doch der Satz, Jesus ja — Kirche nein, funktioniert nicht“, insistierte der Bischof.
„Die Menschen sind viel trauriger als wir denken.”
Hier können Sie sich die Predigt zur Diakonweihe anhören:
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Der Pfarrer von Ars, ein großes Vorbild für alle Priester, sei einmal gefragt worden was denn seine Erkenntnis aus den vielen Jahrzehnten des Beichtehörens sei und dieser habe geantwortet: „Die Menschen sind viel trauriger als wir denken.“ Und genau deshalb sei der Satz des Apostels Paulus, den sich der Weihekandidat ausgesucht habe, so wichtig. „Mithelfer eurer Freude ist eher eine Art Hebammendienst“, so der Bischof. Dabei mitzuhelfen das innere Geschenk, welches in uns allen liege, die Freude am Glauben und an der Liturgie in unseren Brüdern und Schwestern zum Erwachen zu bringen, das sei laut Bischof Stefan der Wunsch von Christoph Mader.
„Freude am Glauben ist immer auch Freude an Christus und seiner Gegenwart.”
Bischof Stefan führte weiter aus, dass es für die Freude an Jesus Christus Gemeinschaft und die Kirche brauche. „Wir sind Menschen der Hoffnung und Christoph Mader will einer für die Kirche sein, als Diener der Freude.“ Der Bischof versprach dem künftigen Priester, dass es keinen sinn- und freudvolleren Dienst für ihn geben werde, als der Dienst für Gott und die Menschen, wenn er in der inneren Verbindung mit Christus bleibt „…und dafür danke ich Ihnen von Herzen“.
„Ich hatte einen sehr guten Kaplan in meiner Pfarrei, der mir die Schönheit der Liturgie und den wunderbaren katholischen Glauben nahegebracht hat.”