Am Gedenktag der Hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik, endet jedes Jahr das Ausbildungsjahr im bischöflichen Kirchenmusikseminar mit der Zeugnisverleihung an die Absolventen der D- und C‑Kirchenmusiker-Ausbildung im Rahmen der diözesanen Cäcilienfeier. Der 22. November 2020 beendete ein sehr außergewöhnliches Ausbildungsjahr, bei dem trotz Corona-Pandemie Abschlusszeugnisse verliehen werden konnten. Aufgrund der Hygiene- und Sicherheitsvorgaben fand dies am Ende eines gemeinsamen Gottesdienstes im Passauer Dom ausschließlich mit den Absolventinnen und Absolventen sowie ihren Familien und den Lehrkräften des bischöflichen Kirchenmusikseminars statt.
Die drei Termine, die an diesem 22. November 2020 zusammenfielen, der Abschluss des Kirchenjahres mit dem Hochfest Christkönig, der Gedenktag der Heiligen Cäcilia, Patronin der Kirchenmusiker und die Verleihung der Abschlusszeugnisse und die damit verbundenen Inhalte brachte Seelsorgeamtsleiter Dr. Bauernfeind in der Predigt zusammen: An Christkönig wird Christus als immerwährender und immer schon gewesener König über die ganze Welt gefeiert. Zugleich werden die Christen daran erinnert, sich diesem König zuzuwenden, ihm zu folgen, sich an ihm zu orientieren und an seinen Geboten, auch wenn er ihnen, wie im Evangelium gehört, einiges zumutet. So tat es die Heilige Cäcilia, die den Absolventinnen und Absolventen und allen Kirchenmusikern mit ihrer Hinwendung zu Jesus Christus als Vorbild dienen soll, ihren Dienst mit Jesus im Herzen, Gott zur Ehre und mit Gott und den Gläubigen im Heiligen Geist verbunden zu tun.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von den Berufsmusikern des Leonhard Paminger-Ensembles und des Ensembles Sonare Linz in jeweils solistischer Besetzung mit Regionalkantor Heinrich Wimmer an der Truhenorgel sowie Regionalkantor Christian Müller an der Hauptorgel unter der Leitung von Marius Schwemmer mitgestaltet. Es erklangen mitreißend musiziert und bravourös interpretiert Teile aus der Messa di Santa Cecilia von Alessandro Scarlatti, die Motette Cantatibus organis von Giovanni Battista Casali, das Festliche Halleluja von Christopher Tambling und das Concertino in d‑Moll (RV 128) von Antonio Vivaldi.
Bei der Zeugnisübergabe nach dem Segen und vor dem Entlassruf gratulierte der Leiter des bischöflichen Kirchenmusikseminars, Diözesanmusikdirektor Marius Schwemmer, den Absolventinnen und Absolventen und zollte seinen Respekt für ihre Ernsthaftigkeit, ihre Flexibilität und ihren großen Fleiß in diesem für alle Beteiligten herausfordernden Ausbildungsjahr. Sein besonderer Dank ging an Ingrid Kuhn für ihren unbeschreiblichen organisatorischen Einsatz bei der coronabedingten Umstellung auf die neuen Ausbildungsformate sowie allen Unterrichtenden, die diese Formate mit großer Geduld, immenser Kreativität und einem enormen Zeitaufwand inhaltlich füllten.
Insgesamt 11 Abschlüsse konnten in diesem Jahr gefeiert werden. Den Eignungsnachweis Bläserchorleiter (D‑Bläserchorleiter) erwarben Alexander Höllinger und Kilian Maderer, den Eignungsnachweis „kirchenmusikalische Grundqualfikation“ (D‑Kirchenmusiker) Paul Döring, Jonas Eder, Peter Mader, Lena Maier und Lukas Welsch und ihre Zeugnisse zum Nebenamtlichen Kirchenmusiker (C‑Kirchenmusiker) erhielten Mirjam Herbst, Johnnes Pirkl, Vera Pirkl und Regina Zenz.
Für die Absolventinnen und Absolventen ergriff Mirjam Herbst das Wort und dankte allen Ausbildungsverantwortlichen und Lehrern, dass sie die Schülerinnen und Schüler so wohlwollend und offen angenommen und trotzdem mit dem nötigen Ernst und der erforderlichen Strenge zielführend, klar und sicher durch die Ausbildung begleitet haben. Auf den sonst üblichen Festakt und das abschließende Festkonzert musste dieses Jahr leider verzichtet werden. Beides soll jedoch nachgeholt werden, wenn es die Umstände wieder zulassen.
Text: Magdalena Lohr
Foto: Rudi Bürgermeister