Bistum

Ein Geschenk für die Welt

Pressemeldung am 03.02.2020

Tag des geweihten Lebens2 Bildquelle Barbara Osdarty Foto: Barbara Osdarty

Ordensleute aus dem ganzen Bistum kamen in der Votivkirche in Passau zum „Tag des geweihten Lebens“ zusammen – ein Tag der Begegnung, aber auch ein Tag, um Gott für die eigene Berufung bzw. für das Wirken der Ordensleute in der Welt zu danken. Mariä Lichtmess, kurz vor 16 Uhr: Vor den Toren der Votivkirche am Eingang der Passauer Fußgängerzone pulsiert das Leben; trotz des schlechten Wetters sind viele Menschen unterwegs, mit dem Auto, mit dem Fahrrad, zu Fuß.

Auch drin­nen sit­zen vie­le Men­schen, Gemein­de­mit­glie­der, vor allem aber auch Ordens­leu­te der ver­schie­de­nen im Bis­tum ver­tre­te­nen Gemein­schaf­ten. Sie sind zusam­men­ge­kom­men, um mit­ein­an­der den Tag des geweih­ten Lebens“ zu bege­hen. Die Bank­rei­hen sind dicht gefüllt. Die Stim­mung aber ist eine ganz ande­re als drau­ßen: Da ist nichts von der Hek­tik, nichts vom Lärm der Stadt, son­dern eine tie­fe Stil­le – oder eigent­lich tref­fen­der: eine tie­fe Ruhe. Denn auch der Kir­chen­raum ist von einer beson­de­ren Leben­dig­keit erfüllt, einer Leben­dig­keit aber, die sich deut­lich von der drau­ßen unter­schei­det: einer Leben­dig­keit, die sich aus der Begeg­nung speist, der Begeg­nung mit sich selbst, mit dem Nächs­ten, mit Gott.

Es ist die­se beson­de­re Stim­mung, die den Tag des geweih­ten Lebens“ prägt, der, wie Dr. Franz Harin­ger, der neue bischöf­li­che Beauf­trag­te für die Orden im Bis­tum, am Beginn sei­ner Pre­digt erklär­te, nun schon seit über 20 Jah­ren immer am Fest­tag Dar­stel­lung des Herrn“ began­gen wird. Es ist ein Tag, um Gott für die eige­ne Beru­fung zu dan­ken, aber auch ein Tag, um sich gegen­sei­tig in dem gege­be­nen Ver­spre­chen zu bestär­ken“, so Harin­ger. Ohne die Ordens­leu­te und ihr beson­de­res Zeug­nis, das sich in einem ganz Gott hin­ge­ge­be­nen Leben rea­li­siert – einem Leben, das sich aber kei­nes­wegs vor der Welt ver­schließt, son­dern dem Nächs­ten nur umso tie­fer ver­bun­den ist –, wäre nicht nur das Bis­tum ärmer, son­dern auch die Stadt, ja die gan­ze Region.“ 

Auch auf die Fra­ge, wie der Tag des geweih­ten Lebens“ mit dem Fest Dar­stel­lung des Herrn“ in Ver­bin­dung steht, ging Harin­ger ein. Das Evan­ge­li­um selbst, so zeig­te er, lie­fert die Ant­wort. Dort tref­fen Josef und Maria, die mit dem klei­nen Jesus in den Tem­pel kom­men, auf Sime­on und Han­na. Bei­de mer­ken sofort, dass sie kei­nem gewöhn­li­chen Kind gegen­über­ste­hen, denn bei­de ver­fü­gen über beson­de­re Qua­li­tä­ten – Qua­li­tä­ten, die auch vie­le Ordens­leu­te aus­zeich­nen, dar­un­ter Fröm­mig­keit, Gerech­tig­keit, die Fähig­keit, in trost­lo­sen Zei­ten war­ten zu kön­nen und nicht die Hoff­nung zu ver­lie­ren und eine Offen­heit für das Wir­ken des Hei­li­gen Geis­tes, eine Bereit­schaft, sich von ihm lei­ten zu las­sen. Das alles“, so Harin­ger, zeich­ne nicht nur Sime­on und Han­na aus, son­dern auch das Gott hin­ge­ge­be­ne Leben, das sich in dem Moment erfüllt, in dem es zur Begeg­nung mit Jesus kommt. Dar­über hin­aus sei der 2.2. aber auch des­halb beson­ders pas­send, weil es der Todes­tag von Pfar­rer Alfred Delp ist, der 1945 von den Nazis hin­ge­rich­tet wur­de. Delp habe ein­mal das gebeug­te Knie und die lee­ren, hin­ge­hal­te­nen Hän­de als Urge­bär­den des frei­en Men­schen“ bezeich­net. Denn frei sei der Mensch, der wis­se, vor wem er das Knie beu­ge, weil er erkannt habe, dass er nichts aus sich selbst her­aus besit­ze, son­dern von dem lebe, was ihm geschenkt wird. Welch ein Gegen­satz zur Herrenmenschen‘-Ideologie der Nazis, aber auch zur Selbst­be­zo­gen­heit unse­rer Zeit!“ – mit die­sem Gedan­ken beschloss Harin­ger sei­ne Pre­digt und lud alle Anwe­sen­den im Namen des Ordens­re­fe­rats und der Arbeits­ge­mein­schaft der Orden im Bis­tum Pas­sau zu einem Begeg­nungs­abend ein. 

Tag des geweihten Lebens Bildquelle Barbara Osdarty Foto: Barbara Osdarty

Ein schö­nes Bild: Wer bei der Ves­per zum Tag des geweih­ten Lebens“ von der Empo­re der Votiv­kir­che her­ab­blick­te, konn­te auf dicht gefüll­te Bank­rei­hen schau­en. Die Fei­er, die Dr. Franz Harin­ger lei­te­te, wur­de mit der Seg­nung der Ker­zen eröff­net und dien­te nicht nur dem gemein­sa­men Gebet, son­dern auch der Begegnung.

Text und Bild: Bar­ba­ra Osdarty

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