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Warum Sakramente? - Einführung in das Christentum

Pressemeldung am 17.11.2020

Ehesakrament Kehl Foto: Simona Kehl / pbp

Seit den 80er Jahren ist in der katholischen Kirche die Spendung von Taufen und Eheschließungen rückläufig, das Bußsakrament führt nur noch ein Nischendasein und die Zahl der Gottesdienstbesucher sinkt. Das wirft die Frage auf, ob es unter diesen Umständen überhaupt noch Sakramente braucht. Genau dieser Frage ging Dr. Manuel Schlögl jüngst bei der „Einführung in das Christentum“ in Spectrum Kirche nach.

Er mach­te auf­merk­sam, dass sich der Schwer­punkt des Men­schen in die tech­ni­sche Welt ver­la­gert habe, wor­un­ter das Sym­bol­ver­ständ­nis, das bei den Sakra­men­ten vor­aus­ge­setzt wird, lei­det. Dazu gesel­len sich inner­kirch­li­che Span­nun­gen, die das Ihre zur Kri­se der Sakra­men­te bei­tra­gen. Wäh­rend die einen an kei­nem Jota rüt­teln möch­ten und mit der Dog­ma­tik und dem Kir­chen­recht argu­men­tie­ren, plä­die­ren die ande­ren für ein völ­li­ges lais­sez-fai­re in der Sakra­men­ten­spen­dung. Der Refe­rent erkennt genau hier­in eine Fal­le, in die der­zeit nicht weni­ge tap­pen: Der mach­po­li­ti­sche Blick auf die Sakra­men­te: Wer darf was und wer darf was nicht? Dies ver­kür­ze die Bedeu­tung der Sakra­men­te, was er im Fol­gen­den korrigierte. 

Aus­gangs­punkt sei­ner Über­le­gun­gen war die The­se: Ein Sakra­ment ist eine Heils­zu­sa­ge Got­tes, die uns aus einem tod­ge­weih­ten Leben her­aus­ruft in ein erlös­tes Dasein.“ Gott ist im Sakra­ment der eigent­lich Han­deln­de, der dem Men­schen Heil zusagt. Dazu bedie­nen sich die Sakra­men­te ambi­va­len­ter Sym­bo­le: Aus dem Was­ser der Sturz­flut wird in der Tau­fe das Was­ser neu­en Lebens, aus dem Öl der Kör­per­pfle­ge ein Zei­chen für die Stär­kung des Glau­bens, aus dem Brot des Ess­tischs kraft des Got­tes­geis­tes der Leib Jesu. Die Sakra­men­te machen so deut­lich, dass das Chris­ten­tum eine the­ra­peu­ti­sche, hei­len­de, erlö­sen­de und befrei­en­de Reli­gi­on“ ist, die eines inten­diert: Den erlös­ten, ver­söhn­ten Menschen 

Indem die Sakra­men­te gefei­ert wer­den, ereig­net sich in ihnen Ver­ge­gen­wär­ti­gung des Ver­gan­ge­nen“, der Heils­ta­ten Got­tes in Jesus Chris­tus. Und weil sie dem Men­schen und des­sen Heil gel­ten, bezie­hen sie bewusst auch die Leib­lich­keit des Men­schen ein. Schlögl mach­te auch auf die Wirk­mäch­tig­keit der Sakra­men­te auf­merk­sam. Am Bei­spiel zwei­er bekann­ter Per­sön­lich­kei­ten, Paul Clau­del und Charles de Fou­cauld, zeig­te er auf, wie deren Leben kon­kret durch die Sakra­men­te eine völ­li­ge Wen­de erfah­ren haben.

Abschlie­ßend ging der Refe­rent auf offe­ne Fra­gen ein. Sakra­men­te müs­sen umsonst“ sein, nicht im peku­niä­ren, son­dern im Sin­ne des Geschenk­cha­rak­ters. Gott gibt gra­tis, ohne Vor­leis­tung, ohne Bedin­gung, ein­fach aus Lie­be. Daher eig­nen sich die Sakra­men­te nicht zur Ver­zwe­ckung, auch nicht im Sin­ne der Neue­van­ge­li­sie­rung. Mit Roma­no Guar­di­ni for­mu­lier­te Dr. Schlögl: Sakra­men­te sich zweck­frei, und doch sinnvoll.

Ein­gangs ver­wies Dr. Bern­hard Kirch­gess­ner auf das soeben Ver­lag Pus­tet erschie­ne­ne Buch Ein­füh­rung in das Chris­ten­tum – für heu­te“, das die ers­ten sie­ben Refe­ra­te der Vor­trags­rei­he ent­hält. Kar­di­nal Kurt Koch schrieb ein Geleit­wort hier­zu und Papst Bene­dikt bedank­te sich beim lie­ben Mon­si­gno­re Ber­nar­do“ für das Bemü­hen von Spec­trum Kir­che, Men­schen im Haus zu ver­sam­meln, die auch heu­te nach dem inne­ren Ver­ste­hen der Bot­schaft Jesu suchen“. Dies zei­ge, dass auch unter erschwer­ten Bedin­gun­gen der Glau­be ver­mit­telt wer­den könne.

Text: Dom­vi­kar Msgr. Dr. Bern­hard Kirchgessner

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