Bistum

Einladung und Hinweise zu den Exerzitien

Redaktion am 14.12.2023

Teamfoto Exerzitien Foto: Wolfgang Bayer

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Exerzitien im Alltag, „Unendliche Weiten“ – so beginnt der berühmte Vorspann von Raumschiff Enterprise. Eine Sehnsucht nach Weite und Unendlichkeit – in Raum UND Zeit – treibt Menschen immer wieder an Neues zu probieren, zu forschen, sich auf den Weg zu machen …

Zugleich lebt eine Sehn­sucht nach Halt und Gebor­gen­heit, danach Hei­mat zu haben für Leib und See­le. Da bin i dahoam“ – auch das ist ein bekann­ter Fern­seh­slo­gan. Die Exer­zi­ti­en im All­tag Hei­mat und Wei­te“ geben spi­ri­tu­el­le Impul­se, in die Gebor­gen­heit und in die Frei­heit Got­tes immer mehr hin­ein zu wach­sen. Der drei­fal­ti­ge Gott ist ganz groß und ganz klein, in gro­ßer Frei­heit und ganz ver­bun­den, unend­lich weit und ganz nah. Dar­in kann jede und jeder den eige­nen Platz fin­den – und weit wer­den für die Mit­men­schen, für die Umwelt, für neue Möglichkeiten.

Unend­li­che Wei­te – und Hei­mat in Gott.

Schrit­te auf die­sem Weg tun zu kön­nen, dazu beglei­te uns Hei­li­ger Geist und gebe Gott sei­nen Segen – jeder und jedem ein­zel­nen und unse­rer Gemein­schaft derer, die sich auf die Exer­zi­ti­en im All­tag einlassen!

Für das Vor­be­rei­tungs­team
Bri­git­ta Neckermann-Lipp

emp­fan­ge die wei­te
bete dich frei

lich­te das böse
tue das gute

öff­ne das herz
lie­be die menschen

schau in den him­mel
pflü­cke das glück

Micha­el Lehmler

Hinweise

In den Exer­zi­ti­en im All­tag neh­men Sie sich bewusst Zeit für Ihre Bezie­hung zu Gott, um immer offe­ner zu wer­den für ihn in Ihrem ganz kon­kre­ten, per­sön­li­chen Leben. Exer­zi­ti­en im All­tag sind eine beson­de­re Zeit, die gestal­tet sein will. Machen Sie Erfah­run­gen, was zu Ihnen und Ihrem All­tag passt, fin­den Sie eine Balan­ce zwi­schen Selbst­dis­zi­plin und Gelassenheit.

Den Tag gestal­ten
Hilf­reich ist es, eine Tages­struk­tur zu fin­den:
• Begin­nen Sie den Tag mit einem Gebet, das kann ein Kreuz­zei­chen noch im Bett sein, ein Gebet aus dem Exer­zi­ti­en­heft oder ein Ihnen bekann­tes Gebet. Vor­schlä­ge fin­den Sie auch im Got­tes­lob Nr. 11.
• Gön­nen Sie sich eine per­sön­li­che Gebets­zeit: Neh­men Sie sich jeden Tag eine per­sön­li­che stil­le Zeit. Schau­en Sie, wann es dafür güns­tig ist: mor­gens, mit­tags, abends? Oder über­le­gen Sie am Abend, wel­che Zeit Sie sich am kom­men­den Tag dafür ein­pla­nen kön­nen.
• Been­den Sie den Tag mit einem Tages­rück­blick.
• Schau­en Sie zurück auf den ver­gan­ge­nen Tag. Bit­ten Sie Gott um einen lie­be­vol­len und ehr­li­chen Blick. Eine Anlei­tung dazu fin­det sich auf der Rück­sei­te des Heftes.

Die Impul­se in die­sem Heft Hei­mat und Wei­te sol­len eine Hil­fe sein:
• vier Impul­se pro Woche mit einem Bild und Text, zur Ein­füh­rung in das Wochen­the­ma, die­nen Ihnen als Anre­gung, um ins Beten zu kom­men.
• Hal­ten Sie zu Beginn der Gebets­zeit kurz inne und spü­ren Sie nach, wohin es Sie heu­te zieht: Möch­ten Sie einen neu­en Impuls wahr­neh­men oder einen vor­her­ge­gan­ge­nen wie­der­ho­len? Oder gibt es einen ande­ren Text oder ein Ereig­nis aus Ihrem All­tag, das Sie beschäf­tigt?
• Es geht dar­um, inne­re Regun­gen wahr­zu­neh­men und nicht dar­um, ein
Pen­sum zu absol­vie­ren.
• Sie kön­nen sich vor­stel­len, dass Gott in der Gebets­zeit mit Ihnen auf den Impuls oder das Ereig­nis schaut.
Für den Tag“: Am Ende des Impul­ses steht die Ein­la­dung, einen Gedan­ken aus dem Impuls in den All­tag mit­zu­neh­men.
• Am Abend schau­en Sie dar­auf zurück, wel­che Erfah­run­gen Sie mit den Impul­sen des Tages gemacht haben oder was Sie sonst aus dem Tag noch
beschäf­tigt und brin­gen es vor Gott. Der Tages­rück­blick am Ende des Hef­tes kann dafür eine Hil­fe sein.

Die per­sön­li­che Gebets­zeit
• Fin­den Sie einen Ort, an dem Sie auf­merk­sam eini­ge Zeit da sein kön­nen. Der Ort kann wech­seln. Es ist gut, sich am Abend vor­her Gedan­ken zu machen
wann und wo am nächs­ten Tag Zeit und Ort für Sie und Gott sein kann.
• Fin­den Sie Mög­lich­kei­ten, unge­stört zu blei­ben: Han­dy stumm schal­ten, einen Notiz­zet­tel bereit haben für Din­ge, die Sie nicht ver­ges­sen dür­fen,
Schild an die Tür: Bit­te nicht stö­ren“, Kurzzeitwecker/​Timer stel­len, um nicht auf die Uhr zu schau­en …
• Set­zen Sie einen bewuss­ten Anfang: Ker­ze anzün­den, Kreuz­zei­chen, (inner­lich) spre­chen Gott, ich bin da“.
• Neh­men Sie wahr, wie Sie jetzt da sind (inne­re Stim­mung, kör­per­li­ches Befin­den, Gedan­ken).
• Sie brau­chen nichts zu leis­ten. Über­las­sen Sie Gott die Initia­ti­ve.
• Lesen Sie den Impuls lang­sam und las­sen Sie eige­ne Gedan­ken und Bil­der kom­men.
• Sagen Sie Gott wie es Ihnen geht, was jetzt in Ihnen da ist. Sie kön­nen Gott den Vater, Jesus Chris­tus oder die Kraft des Hei­li­gen Geis­tes anspre­chen.
• Been­den Sie die Gebets­zeit mit einem Gebet (eige­ne Wor­te oder ein vor­ge­ge­be­nes) und evtl. einer Ver­nei­gung, einem Kreuz­zei­chen.
• Las­sen Sie kurz nach­klin­gen: Wie ist es mir in der Gebets­zeit ergan­gen? Was ist wich­tig, was möch­te ich in den All­tag mit­neh­men?
• Machen Sie sich evtl. Noti­zen in einem Geist­li­chen Tage­buch“ oder im Exerzitienheft.

Eine geist­li­che Beglei­te­rin – einen geist­li­chen Beglei­ter fin­den.
Es ist gut, den Weg der Exer­zi­ti­en im All­tag nicht allei­ne zu gehen, obwohl das auch mög­lich ist.

Eine aus­ge­bil­de­te geist­li­che Beglei­tung kann Ihnen hel­fen, in Ein­zel­ge­sprä­chen die Erfah­run­gen aus den Exer­zi­ti­en zu reflek­tie­ren und die Spu­ren Got­tes im
All­tag bes­ser zu erken­nen. Sie weiß um die Anstren­gun­gen des Übens und der geist­li­chen Wege, so dass Sie von Fort­schrit­ten und Rück­schlä­gen, von Fra­gen, Zwei­feln und Ant­wor­ten, von logi­schen und schein­bar unlo­gi­schen inne­ren Bewe­gun­gen erzäh­len können.

Geist­li­che Beglei­tung ist grund­sätz­lich kostenlos. 

Sie kön­nen sich auch mit einer ande­ren Per­son, die auch die Exer­zi­ti­en im All­tag macht, zum Aus­tausch über Ihre Erfah­run­gen tref­fen, oder einen ande­ren (geist­li­chen) Men­schen, zu dem Sie Ver­trau­en haben, um Gesprä­che zur Beglei­tung bitten.

In all unse­rem Pla­nen, Vor­be­rei­ten und Tun dür­fen wir dar­auf ver­trau­en, dass die Initia­ti­ve von Gott aus­geht, dass er auf uns war­tet und uns ent­ge­gen kommt, wie Jesus gesagt hat: wer bit­tet, der emp­fängt; wer sucht, der fin­det; und wer­an­klopft, dem wird geöff­net“ Lk 11,10

Schrift­be­trach­tung nach Igna­ti­us von Loyo­la
Beten mit einer Bibelstelle

• Ich rich­te mich aus
Ich wäh­le eine Zeit und einen Ort und schaf­fe äuße­re Ruhe.
Ich wer­de ruhig, ach­te auf mei­nen Atem und las­se mich von Gott
anschau­en. Gedan­ken und Gefüh­le las­se ich kom­men und lege sie
bei­sei­te.

Ich spre­che Gott an
Ich bit­te dar­um, offen zu sein für ihn, für sein Wort, um wahr­zu­neh­men,
was er mir jetzt mit­tei­len will.
• Ich male mir die bibli­sche Sze­ne aus
Ich lese die Bibel­stel­le und las­se vor mei­nem inne­ren Auge die Bil­der
die­ser bibli­schen Sze­ne leben­dig wer­den: Land­schaft, Raum, Men­schen,
Geräu­sche, mich selbst in die­sem Geschehen.

• Ich ver­wei­le
Ich kann bei den inne­ren Bil­dern blei­ben oder Satz für Satz durch­ge­hen
und in mich hin­ein­hor­chen, wo ich mich wie­der­fin­de.
Ich ver­wei­le, wo ich ange­spro­chen, berührt, her­aus­ge­for­dert bin.
Wenn mich nichts betrifft: aus­hal­ten, war­ten, hoffen.

• Ich bete
Ich erzäh­le Gott, was jetzt in mir da ist. Ich darf mit ihm reden wie mit
einem guten Freund, einer guten Freun­din.
Ich dan­ke, lobe, bit­te, klage ….

• Ich been­de
Ich been­de die Gebets­zeit mit einem ver­trau­ten Gebet: z. B. Vater unser,
Ehre sei dem Vater …

• Ich schaue zurück
Nach der Gebets­zeit neh­me ich mir noch ein paar Minu­ten, um zurück­zu­schau­en:
Was habe ich erfah­ren oder neu erkannt? Was wur­de mir
geschenkt? Ich ach­te auf mei­ne Emp­fin­dun­gen und kann mir Noti­zen
machen.

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