Der Altarraum der Wallfahrtskirche in Kößlarn war reich geschmückt mit Obst, Gemüse, Getreide und Blumen. Von der Decke hing eine große Erntekrone, vor dem Altar war das Wort „Danke“ zu lesen, gelegt aus Äpfeln und Birnen. „Wir sagen Gott danke, denn er ist der Geber aller guten Gaben“, so stellte Pfarrer Jörg Fleischer zu Anfang des Festgottesdienstes den Grundgedanken des „Arntfestes“ klar.
Am 8. September, auf den das Erntedankfest dieses Jahr fiel, jährte sich außerdem Mariä Geburt. Maria sei ein „Original“, erklärte Pfarrer Fleischer in seiner Predigt. Wie sie selbst solle sich die Glaubensgemeinschaft als Originale für das große Ganze einsetzen, für eine gute Zukunft im Glauben. Fleischer wünsche sich nicht nur einen „Friday for Future“, sondern noch viel mehr einen „Sunday for Future“. Zuletzt äußerte er seinen Wunsch für das Arntfest: „Das Fest soll von innen mit Glauben, Leben und Dankbarkeit erfüllt sein.“
An den Gottesdienst, der von der Blaskapelle Kößlarn und dem Kirchenchor unter der Leitung von Julia Haidenthaler musikalisch gestaltet wurde, schloss sich die traditionelle Erntedankprozession an. In historischen Gewändern zogen zahlreiche Kinder und Erwachsene durch den Ort und vertraten dabei Zünfte aus früheren Zeiten. Hirten führten lebendige Ziegen, auf einem Wagen wurde eine Erntekrone gezogen als Symbol des Erntegeschehens, eine Gruppe Bauern trug Hasen, einen Truthahn und Ferkel. Es folgte die Bäckerzunft, sowie Gärtnerinnen und Gärtner, die einen Wagen voller Gemüse zogen. Einige Jungen zogen ein Bierfass und auch Winzer waren vertreten. Die Imker waren mit ihrem Kopfschutz gut ausgestattet, einige Köchinnen präsentierten ihre Speisen und zwei Mädchen zogen ein Spinnrad, ehe der Mittelpunkt der Prozession folgte.
Unter einem Baldachin trug Pfarrer Jörg Fleischer das Allerheiligste. Begleitet wurde er dabei von Vikar Bernard und einigen Ehrengästen, darunter Bürgermeister Willi Lindner, Landrat Franz Meyer, Landtagsabgeordneter Walter Taubeneder und Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer sowie Bürgermeistern aus benachbarten Gemeinden. Ihnen folgte eine Gruppe Goldhaubenfrauen, der katholische Frauenbund und die Blaskapelle. Den Schluss der Prozession bildeten einige örtliche Vereine, darunter die Feuerwehren, die Eberschützen und der Arbeitervereins.
Beim anschließenden Straßenfest wurde Selbstgemachtes verkauft. Der katholische Frauenbund zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verkauf seiner Kränze. Nach kurzer Zeit waren die Tische schon fast leer geräumt. Bei guter Verpflegung konnten die Besucher das Arntfest gemütlich ausklingen lassen.
Bilder und Text: Tamina Friedl