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Erstkommunion – und dann? Wie Kinder auf dem Weg zur Firmung ab 16 begleitet werden

Mareen Maier am 24.04.2019

2019_News_erstkommunion_1 Pixabay

Die Erstkommunion und die Folgejahre spielen bei der Firmentscheidung Jugendlicher eine große Rolle. Wie kann hier unterstützende Begleitung aussehen und welche Rolle kann der neue „Youcat for Kids“ spielen?

Es war ein bewuss­ter Schritt mit einem kla­ren Ziel: Jugend­li­chen soll eine eigen­stän­di­ge Ent­schei­dung für das Sakra­ment der Fir­mung ermög­licht wer­den. Des­halb hat Pas­saus Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB im ver­gan­ge­nen Jahr das Fir­mal­ter im gesam­ten Bis­tum Pas­sau auf 16 Jah­re her­auf­ge­setzt. Beglei­tet wird die viel dis­ku­tier­te Fir­mung ab 16“ von dem so genann­ten Pas­sau­er Kon­zept“, einem pas­to­ra­len Gesamt­kon­zept mit drei Pha­sen, das bereits bei der Erst­kom­mu­ni­on star­tet. Denn Pha­se 1 zielt auf Kin­der zwi­schen neun und elf Jah­ren ab und geht schon in die­sem Jahr in die prak­ti­sche Umset­zung. Mit Blick auf die Fir­mung scheint Pha­se 1 zunächst weit weg zu sein. Doch uns ist es sehr wich­tig, dass die Kin­der und spä­ter die Jugend­li­chen erfah­ren, dass sie in der Kir­che gese­hen und vor Ort wahr­ge­nom­men wer­den. Dass es da Gläu­bi­ge gibt, die sagen: Ihr seid es uns wert, dass wir uns mit euch beschäf­ti­gen und mit euch über den Glau­ben reden“, so Seel­sor­ge­amts­lei­ter Dr. Hans Bauernfeind. 

Wir wol­len, dass sich die Kin­der und Jugend­li­chen in der Kir­che behei­ma­tet wissen!”

Domdekan Dr. Hans Bauernfeind

Es gehe um die Kin­der und Jugend­li­chen selbst, um eine Seel­sor­ge, die sie ernst nimmt. Wir wol­len, dass sie sich in der Kir­che behei­ma­tet wis­sen“, betont Bau­ern­feind. Die Kon­zept­ent­wick­lung für Pha­se 1 wur­de in bewähr­te Hän­de gelegt: Zustän­dig ist das Refe­rat Ehe Fami­lie Kin­der unter Lei­tung von Hele­ne Uhr­mann-Pau­li. Sie betont, dass künf­tig mit der Erst­kom­mu­ni­on der Weg für alles Wei­te­re grund­ge­legt wer­den soll. Im Zuge der Erst­kom­mu­ni­on sind die Kin­der voll Eifer und Freu­de mit dabei. Natür­lich sind für sie und ihre Eltern zu die­sem Zeit­punkt alle Infos dazu, wie es Rich­tung Fir­mung wei­ter­ge­hen kann, bedeut­sam“, so Uhr­mann-Pau­li. Genau die­se Infor­ma­tio­nen sol­len ver­stärkt ver­mit­telt wer­den. Davon abge­se­hen hält sie es für beson­ders wich­tig, die Kin­der in Pha­se 1 mit all ihren Fra­gen in den Mit­tel­punkt zu stel­len, ihnen nichts über­zu­stül­pen“. Kin­der sind Meis­ter und Exper­ten im Ent­de­cken der Welt. Sie erschlie­ßen sich die Welt mit ihren Fra­gen. Gera­de im Zuge der Erst­kom­mu­ni­on, aber natür­lich auch schon davor, kom­men sie mit den Geschich­ten von Jesus und mit dem Glau­ben in Kon­takt“, weiß Uhrmann-Pauli.

2019_News_erstkommunion_2 Mareen Maier
Phase 1 steht im pastoralen Gesamtkonzept zur „Firmung ab 16“ in diesem Jahr im Fokus der Bemühungen. Helene Uhrmann-Pauli, Leiterin des Referats Ehe Familie Kinder, und Seelsorgeamtsleiter Dr. Hans Bauernfeind sind davon überzeugt, dass die Kinderbibel und der neue „Youcat for Kids“ gerade in dieser Phase wertvolle Dienste für die Kinder und ihre Eltern leisten können.

Die grund­sätz­li­che Kon­zep­ti­on der Ange­bo­te, mit denen die doch recht lan­ge Zeit nach der Erst­kom­mu­ni­on bis zur Fir­mung ab 16 Jah­ren gestal­tet wer­den soll, ist für Pha­se 1 bereits abge­schlos­sen – nun gehe es laut Uhr­mann-Pau­li dar­um, Mate­ria­li­en zu ent­wi­ckeln und alles zu ver­schrift­li­chen, damit die Ehren- und Haupt­amt­li­chen in den Pfar­rei­en gut damit arbei­ten kön­nen. Drei Pro­gramm­punk­te wur­den geschaf­fen. Allen vor­an: Der Kin­der­bi­bel­tag. Das Pro­gramm für die­sen Tag wird künf­tig jähr­lich neu vom Refe­rat Ehe Fami­lie Kin­der kon­zi­piert und als Hand­rei­chung an die Pfar­rei­en her­aus­ge­ge­ben, so dass sie auf die­ser Basis eige­ne Kin­der­bi­bel­ta­ge für die Neun- bis Elf­jäh­ri­gen anbie­ten kön­nen. Grund­sätz­lich soll der Kin­der­bi­bel­tag den Kin­dern einen Erfah­rungs­raum eröff­nen, in dem sie Jesus und sei­ner Bot­schaft begeg­nen kön­nen. In die­sem Jahr soll den Kin­dern auf spie­le­ri­sche Art und Wei­se Bar­ti­mä­us vor­ge­stellt wer­den, der blin­de Bett­ler aus Jeri­cho, der von Jesus Chris­tus wegen sei­nes star­ken Glau­bens geheilt wurde. 

Bereits Anfang Juli wird es laut Uhr­mann-Pau­li einen Erleb­nis­tag geben, der zum neu­en Kin­der­bi­bel­tag hin­führt. Den ehren- und haupt­amt­li­chen Hel­fern wird so ermög­licht, den Kin­der­bi­bel­tag im Ent­wurf zu erle­ben. So sind sie bes­tens gerüs­tet für die Rea­li­sie­rung in ihrer Pfar­rei.“ Neben der Durch­füh­rung von Kin­der­bi­bel­ta­gen sol­len die Pfar­rei­en zudem ermun­tert wer­den, mehr­mals jähr­lich so genann­te Kin­der­krei­se anzu­bie­ten, in denen die Kin­der mit ihren Lebens- und Glau­bens­fra­gen viel Raum haben. Bei­spiels­wei­se alle drei Mona­te könn­te man Tref­fen zu wich­ti­gen The­men im Jah­res­kreis orga­ni­sie­ren“, so Uhr­mann-Pau­li. Ergänzt wird das Ange­bot um eine jähr­li­che Unter­stüt­zung für Eltern, den Eltern­sup­port“. Und das ist beson­ders wich­tig. In die­ser Pha­se ste­hen wir in hoher Ver­ant­wor­tung den Eltern gegen­über. Wir möch­ten sie zum einen in ihrer Erzie­hungs­ar­beit stär­ken, und zum ande­ren in Kon­takt mit ihnen kommen. 

Die Kin­der­bi­bel ist die Grund­la­ge – das ers­te Buch, das die Kin­der in Kon­takt mit dem Glau­ben bringt.”

Helene Uhrmann-Pauli

Die Eltern sol­len wis­sen, wor­um es in Pha­se 1 geht und was die Kin­der mit­neh­men kön­nen.“ Sie weist dar­auf hin, dass in Pha­se 1 und ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die neu­en Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te für Eltern der vor einem drei­vier­tel Jahr ver­öf­fent­lich­te You­cat for Kids“ eine wich­ti­ge Rol­le spie­len wird. Dabei han­delt es sich um eine ver­ständ­li­che Ein­füh­rung in die Glau­bens­leh­re der katho­li­schen Kir­che – spe­zi­ell für Kin­der und in Fra­ge-Ant­wort-Form auf­be­rei­tet. Von unse­rer Sei­te her möch­ten wir den You­cat for Kids‘ zunächst den Eltern an die Hand geben und emp­feh­len, ihn gemein­sam mit den Kin­dern zu nut­zen und den Fra­gen der Kin­der nach­zu­spü­ren“, so Uhr­mann-Pau­li, die das Büch­lein als sinn­vol­le Ergän­zung und gute Hil­fe­stel­lung emp­fin­det. Was ganz wich­tig ist: Man kann den You­cat for Kids‘ den Kin­dern nicht ein­fach in die Hand drü­cken und sagen: Da steht alles drin, was du wis­sen möch­test. Das Gegen­teil ist der Fall. Es ist ein Buch, das Inter­ak­ti­on braucht.“ Der You­cat for Kids“ brin­ge Kin­der und ihren Eltern über den Glau­ben und reli­giö­se Fra­gen ins Gespräch. Bei­de Sei­ten wer­den auf Ent­de­cker­tour geschickt, um Ant­wor­ten zu fin­den.“ In die­sem Zusam­men­hang betont die Lei­te­rin des Refe­rats Ehe Fami­lie Kin­der aber auch, dass der You­cat for Kids“ kei­nes­falls als Ersatz für die bewähr­te Kin­der­bi­bel anzu­se­hen sei. Die Kin­der­bi­bel ist die Grund­la­ge – das ers­te Buch, das die Kin­der in Kon­takt mit dem Glau­ben bringt und in vie­len Geschich­ten vom Leben Jesu und der Glau­bens­ge­schich­te der Men­schen erzählt“, sagt Uhr­mann-Pau­li und betont, dass die Kin­der­bi­bel für vie­le Erst­kom­mu­ni­on­kin­der zu einem lang­jäh­ri­gen, wich­ti­gen Beglei­ter wer­den kann.

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Florian Kandler2

Florian Kandler

Referent für Sakramentenpastoral und Ehe-Familie-Kinder

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