Bischof

Vom Geist Gottes berührt

Pressemeldung am 13.10.2020

IMG 3799 Foto: Barbara Osdarty / pbb

Firmung trotz Corona: In St. Paul in Passau hat Bischof Oster 15 junge Menschen ganz in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen.

Vie­le Firm­lin­ge muss­ten sich wäh­rend der ver­gan­ge­nen Mona­te ver­trös­ten las­sen: Denn auf­grund der schwie­ri­gen Situa­ti­on durch die Coro­na-Pan­de­mie hat man sich in den Pfar­rei­en des Bis­tums dazu ent­schie­den, die Fir­mun­gen auf das nächs­te Jahr zu ver­schie­ben. Mit einer Aus­nah­me: Die Erwach­se­nen­fir­mung, die tra­di­tio­nell erst im Okto­ber gefei­ert wird, konn­te auch in die­sem Jahr statt­fin­den. Am Wochen­en­de spen­de­te Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB 15 jun­gen Gläu­bi­gen das Sakrament.

Das Fest war in man­cher­lei Hin­sicht ein beson­de­res. So war es das letz­te Mal, dass eini­ge Jun­gen und Mäd­chen, die noch nicht 16 Jah­re alt sind, die Mög­lich­keit erhiel­ten, nach inten­si­ver Vor­be­rei­tung im Rah­men eines spe­zi­el­len Kur­ses an der Fir­mung teil­zu­neh­men. Dar­über hin­aus war es aber vor allem die Coro­na-Situa­ti­on, durch die der Tag anders ablau­fen muss­te als ande­re Erwachsenenfirmungen. 

Das fing schon bei der Pla­nung an. Ger­hard Eck­mül­ler, der als Refe­rent für Sakra­men­ten­pas­to­ral im Bis­tum Pas­sau maß­geb­lich an der Vor­be­rei­tung betei­ligt war, beschreibt eini­ge der Stol­per­stei­ne“, die es zu bewäl­ti­gen galt: Bei 15 Firm­lin­gen war von Anfang an klar, dass die Erwach­se­nen­fir­mung ein nach aktu­el­len Maß­stä­ben eher grö­ße­res Fest wer­den wür­de. Da galt es zunächst, einen geeig­ne­ten Ort zu fin­den. Denn die Kapel­le von Spec­trum Kir­che, wo die Fir­mung nor­ma­ler­wei­se abge­hal­ten wird, erwies sich als deut­lich zu klein. Im Dom hät­te es platz­tech­nisch natür­lich kei­ner­lei Pro­ble­me gege­ben, doch weil dort ja gera­de umfang­rei­che Bau­ar­bei­ten im Gan­ge sind und alles ein­ge­rüs­tet ist, wäre es kein schö­ner Rah­men für das Fest gewe­sen. So fiel unse­re Wahl auf St. Paul – dort war es mög­lich, ein Hygie­ne­kon­zept umzu­set­zen, das es 100 Per­so­nen erlaubt, mitzufeiern.“

100 Teil­neh­mer – das hört sich erst ein­mal viel an. Doch bei 15 Firm­lin­gen bedeu­te­te das, dass es heu­er nicht mög­lich war, dass die gesam­te Fami­lie der ein­zel­nen Gefirm­ten mit­fei­ert. Ein jeder konn­te nur weni­ge aus­ge­wähl­te Beglei­ter mit­brin­gen, was zwar die meis­ten sehr scha­de fan­den, aber den­noch ver­stan­den. Selbst die Fra­ge, ob der Pate nach aktu­el­len Hygie­ne- und Abstands­re­geln über­haupt mit dem Firm­ling vor den Altar tre­ten und ihm die Hand auf die Schul­ter legen darf, muss­te erst an höhe­rer Stel­le geklärt wer­den – die Ver­ant­wort­li­chen waren erleich­tert, dass die­ses Zei­chen der Unter­stüt­zung und Ver­bun­den­heit nicht Coro­na zum Opfer fal­len muss­te. Auch Bischof Oster woll­te – anders als eini­ge ande­re Bischö­fe – nicht dar­auf ver­zich­ten, die Firm­lin­ge mit der Hand zu sal­ben, und so hieß es für ihn: des­in­fi­zie­ren, des­in­fi­zie­ren, des­in­fi­zie­ren, und zwar nach jeder gespen­de­ten Firmung.

Weil man sich im Vor­feld so vie­le Gedan­ken gemacht hat, ist es gelun­gen, trotz aller Ein­schrän­kun­gen und Son­der­re­geln einen fei­er­li­chen Got­tes­dienst mit­ein­an­der zu bege­hen und einen wür­di­gen Rah­men zu schaf­fen für das wohl­über­leg­te, tief aus dem Her­zen kom­men­de Ja“ von 15 jun­gen Men­schen zu Gott, Jesus, aber auch zur kirch­li­chen Gemein­schaft. Die Grün­de, aus denen sie sich als Erwach­se­ne ent­schie­den haben, sich fir­men zu las­sen, waren viel­fäl­tig. Eini­ge der Firm­lin­ge sind im Aus­land gebo­ren und dort auch getauft wor­den. Ent­we­der aus poli­ti­schen oder per­sön­li­chen Grün­den kam es dann aber nicht zur Fir­mung – dass sie statt­fin­den soll, stand nie in Fra­ge, sie muss­te nur ver­scho­ben wer­den. Ande­re haben sich vor­über­ge­hend von der Kir­che ent­fernt, nun aber wie­der zurück­ge­fun­den. Wie­der ande­re hat­ten nie einen Bezug zur Kir­che, haben durch Fami­lie und Freun­de aber nun erfah­ren, wie schön es sein kann, mit­ein­an­der zu glau­ben und zu beten.

Bischof Oster ermu­tig­te die Firm­lin­ge im Rah­men sei­ner Pre­digt, den ein­ge­schla­ge­nen Weg wei­ter­zu­ge­hen. Jeder ein­zel­ne von ihnen sei bereits wich­ti­ge Schrit­te in Rich­tung eines inne­ren Wach­sens und Rei­fens gegan­gen, nur so erklä­re sich der Wunsch, gefirmt zu wer­den und dadurch ganz in die Gemein­schaft der Gläu­bi­gen hin­ein­zu­wach­sen. Nun gehe es dar­um, Jesus noch bes­ser ken­nen­zu­ler­nen und dadurch auch noch stär­ker zu sich selbst zu fin­den. Von den Paten und Fami­li­en wünsch­te sich der Bischof, dass sie die Gefirm­ten ermu­ti­gen und ihnen dabei hel­fen, in Gott wahr­haft einen lie­ben­den Vater zu erkennen.

Text: Bar­ba­ra Osdar­ty /​pbb

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