Das glauben wir

Exerzitien im Alltag - 5. Woche

Redaktion am 04.04.2022

Morgenstimmung

Manchmal muss in uns etwas ‚sterben‘, damit Neues beginnen kann. Manchmal muss ich loslassen, damit ich mich wieder einlassen kann. Jesus, du hast dein Leben losgelassen, bist für uns am Kreuz gestorben, um uns Liebe und Leben zu schenken. Du bist auferstanden, damit auch wir auferstehen und lebendig sind, jetzt und für immer, bei Dir und mit Dir.

1. Impuls: Leben spüren

Wahr­neh­mungs­übung
Ich set­ze mich auf­recht auf einen Stuhl und atme ruhig ein und aus.
Ich rich­te mei­ne Auf­merk­sam­keit auf jeden Bereich mei­nes Lei­bes: die Füße,
die Bei­ne, den Becken­raum, die Wir­bel­säu­le, den Brust­raum, die Schul­tern, die
Arme, die Hän­de, den Nacken, den Hin­ter­kopf, Stirn und Augen, die Mund­par­tie, den Kie­fer.
Wo füh­le ich Ent­span­nung, Wär­me oder Weich­heit?
Wo spü­re ich Ver­span­nung, Schmerz oder Unbe­weg­lich­keit?
Ich neh­me wahr ohne zu wer­ten.
So ist es im Moment.

Anschlie­ßend stel­le ich mir vor, ich sit­ze in der Gegen­wart Got­tes.
ER ist da in sei­ner lie­ben­den, barm­her­zi­gen Gegen­wart.
Ich atme ruhig ein und aus.
Mit jedem Atem­zug wird mein Leib mehr und mehr erfüllt von Leben­dig­keit und Lie­be.
Ich blei­be eini­ge Zeit in die­ser Vorstellung.

Dann neh­me ich mei­nen Leib noch ein­mal im Gan­zen wahr.
Hat sich etwas verändert?

Wort für den Tag

Da form­te Gott, der Herr, den Men­schen aus Erde vom Acker­bo­den und blies in sei­ne Nase den Lebens­atem. So wur­de der Mensch zu einem leben­di­gen Wesen.“ (Gen 27)

Gebet
Gott, mit jedem Atem­zug
schenkst du mir neu
Leben­dig­keit.
Ich dan­ke dir!

2. Impuls: sterben, um zu leben

Das Wei­zen­korn muss ster­ben, sonst bleibt es ja allein der eine lebt vom andern, für sich kann kei­ner sein. Geheim­nis des Glau­bens: Im Tod ist das Leben. So gab der Herr sein Leben, ver­schenk­te sich wie Brot. Wer die­ses Brot genom­men, ver­kün­det sei­nen Tod. Geheim­nis des Glau­bens: Im Tod ist das Leben.

Als Brot für vie­le Men­schen hat uns der Herr erwählt; wir leben für­ein­an­der, und nur die Lie­be zählt. Geheim­nis des Glau­bens: Im Tod ist das Leben.
Lothar Zenet­ti, aus dem Got­tes­lob Nr. 210, 1./2./4. Str.

Ster­ben, um zu leben? Eine Dimen­si­on des Glau­bens, die wider­sin­nig erscheint. Jesus zeigt uns, dass das Los­las­sen des eige­nen Lebens letzt­lich ins gött­li­che Leben führt. Nicht das ängst­li­che Fest­hal­ten am eige­nen Ich‘ führt mich zu einem erfüll­ten Leben, son­dern das sich Ver­schen­ken bringt Leben in Fül­le. Wo spü­re ich, dass etwas in mei­nem Leben ster­ben‘ muss, damit ich leben­di­ger wer­de? Was las­se ich los, damit mehr Leben mög­lich wird für mich, für ande­re und für Gott?

Wort für den Tag
Geheim­nis des Glau­bens: Im Tod ist das Leben“.

Gebet:
Jesus, Brot des Lebens.
Du gibst dein Leben,
damit ich lebe
aus dir.

3. Impuls: Gottes Wille geschehe

Wort Got­tes Lk 22, 3946
Dann ver­ließ Jesus die Stadt und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; sei­ne Jün­ger folg­ten ihm. Als er dort war, sag­te er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Ver­su­chung gera­tet! Dann ent­fern­te er sich von ihnen unge­fähr einen Stein­wurf weit, knie­te nie­der und bete­te: Vater, wenn du willst, nimm die­sen Kelch von mir! Aber nicht mein, son­dern dein Wil­le soll gesche­hen. Da erschien ihm ein Engel vom Him­mel und stärk­te ihn. Und er bete­te in sei­ner Angst noch instän­di­ger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropf­te. Nach dem Gebet stand er auf, ging zu den Jün­gern zurück und fand sie schla­fend; denn sie waren vor Kum­mer erschöpft. Da sag­te er zu ihnen: Wie könnt ihr schla­fen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Ver­su­chung geratet!

Jesus über­win­det am Ölberg sei­ne Angst und gibt sich ganz in die Hän­de sei­nes Vaters. In sei­nem Rin­gen steht ihm ein Engel Got­tes bei; so kann er Got­tes Wil­len anneh­men. Das Rin­gen Jesu am Ölberg erle­ben vie­le Men­schen auf ihre eigene

Wei­se:
Ein Bei­spiel: Die Welt ist Got­tes so voll. …. In allem will Gott Begeg­nung fei­ern und fragt und will die anbe­ten­de, hin­ge­ben­de Ant­wort. Dann wird das Leben frei in der Frei­heit, die wir oft gesucht haben“. So for­mu­lier­te es Alfred Delp (SJ) 1945 kurz vor sei­ner Hin­rich­tung. Von Jesus ler­ne ich in schwe­ren Situa­tio­nen durch mein JA in die Frei­heit zu kom­men. Hin­ge­bung und Frei­heit wie passt das für mich zusam­men? Wo schien mir mein Leben aus­weg­los und doch hat sich eine neue Frei­heit aufgetan?

Wort für den Tag
Steht auf und betet!“ (Lk 2246)

Gebet
Lie­ben­der Gott,
Dein Wil­le gesche­he, so lehrt mich Jesus.
Leh­re mich, in die­sem Ver­trau­en,
den dunk­len Momen­ten des Lebens zu begeg­nen.
Denn nur Du sen­dest Kraft und Stär­ke
und führst mich in eine neue Freiheit.

4. Impuls: auferstehen

Wort Got­tes Lk 24, 112
Am ers­ten Tag der Woche gin­gen die Frau­en mit den wohl­rie­chen­den Sal­ben, die­sie zube­rei­tet hat­ten, in aller Frü­he zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weg­ge­wälzt war; sie gin­gen hin­ein, aber den Leich­nam Jesu, des Herrn, fan­den sie nicht. Wäh­rend sie rat­los dastan­den, tra­ten zwei Män­ner in leuch­ten­den Gewän­dern zu ihnen. Die Frau­en erschra­ken und blick­ten zu Boden. Die Män­ner aber sag­ten zu ihnen: Was sucht ihr den Leben­den bei den Toten? Er ist nicht hier, son­dern er ist auf­er­stan­den. Erin­nert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Gali­läa war: Der Men­schen­sohn muss den Sün­dern aus­ge­lie­fert und gekreu­zigt wer­den und am drit­ten Tag auf­er­ste­hen. Da erin­ner­ten sie sich an sei­ne Wor­te. Und sie kehr­ten vom Grab in die Stadt zurück und berich­te­ten alles den Elf und den ande­ren Jün­gern. Es waren Maria Mag­da­le­ne, Johan­na und Maria, die Mut­ter des Jako­bus; auch die übri­gen Frau­en, die bei ihnen waren, erzähl­ten es den Aposteln.

Die Frau­en wol­len dem Leich­nam Jesu den letz­ten Dienst erwei­sen. Dabei erfah­ren sie, ER ist nicht tot, ER lebt! Manch­mal suche auch ich den Leben­den bei den Toten! Nur wenn ich mich wie­der neu an sei­ne Wor­te erin­ne­re, lebt Jesus in mir und ich kann sei­ne Bot­schaft von sei­ner Auf­er­ste­hung bezeu­gen. Ich kann ande­ren bezeu­gen, ER lebt! Dabei erle­be ich, dass auch ande­re an ihn glau­ben und wir uns gegen­sei­tig stär­ken können.

Wort für den Tag
Was suchst du den Leben­den bei den Toten?“ (Lk 245)

Gebet
Jesus, du bist auf­er­stan­den
und du lebst!
In dei­nen Wor­ten wirst du leben­dig -
in mir und in der Gemein­schaft derer,
die an dich glau­ben.
In dei­nem Wort erfah­re ich
die Zusa­ge der Auf­er­ste­hung
und des ewi­gen Lebens.

Rückblick auf die gesamte Exerzitienzeit

Die Lie­be besteht in der Mit­tei­lung von bei­den Sei­ten:
näm­lich dar­in, dass der Lie­ben­de dem Gelieb­ten gibt und
mit­teilt, was er hat und kann; und genau­so umge­kehrt der
Gelieb­te dem Lie­ben­den.“
(Igna­ti­us von Loyo­la: Betrach­tung zur Erlan­gung der Lie­be, EB 231)

• Ich rufe mir die lie­ben­de Zuwen­dung Got tes, der mich geschaf­fen und in die­se Welt geru­fen hat in mein Gedächt­nis. Ich spü­re nach, wie ich dar­auf geant­wor­tet habe?
• Ich bit­te Gott dar­um, mir das Herz zu öff­nen für das , was jetzt am Ende der Exer­zi­ti­en wich­tig ist?
• Wie habe ich Got­tes Schöp­fung neu wahr­ge­nom­men und ihm dafür gedankt, auch durch mein acht­sa­mes Umge­hen damit?
• Habe ich das Wir­ken Got­tes in mir, in den Mit­men­schen und in der Schöp­fung erkannt?
• Wie habe ich dies in mein Beten in den All­tag mit hin­ein­ge­nom­men?
• Wie hat sich mein Glau­be an den Schöp­fer Gott und an Jesus Chris­tus, der Mensch gewor­den ist auf die­ser Erde in mein lie­ben­des Dasein, in mei­nen Bezie­hun­gen, in der Fami­lie, in der Gemein­schaft, in der Arbeit, in der Kir­che, … aus­ge­wirkt?
• Was hat mich gestärkt und mir Mut gemacht?
• Mit wel­chen kon­kre­ten Schrit­ten will ich wei­ter­ge­hen?
• Das, was ich jetzt als Ant­wort auf die Lie­be Got­tes erkannt habe, las­se ich in einem per­sön­li­chen Gebet zum Aus­druck kommen.

Du Herr, seg­ne mich, erfül­le mei­ne Füße mit Tanz und mei­ne Arme mit Kraft,

erfül­le mein Herz mit Zärt­lich­keit und mei­ne Augen mit Lachen.

erfül­le mei­ne Ohren mit Musik und mei­ne Nase mit Wohlgeruch,

erfül­le mei­nen Mund mit Jubel und mein Herz mit Freude.

Du Herr, schen­ke mir immer neu Leben­dig­keit, die aus Dei­ner Lie­be und Dei­nem Segen kommt.

So seg­ne Du mich, mein Herr und mein Gott.

Frau am Laptop
Bistum
08.02.2021

Begleiterinnen und Begleiter für „Exerzitien im Alltag – Online“

Wenn Sie bei den „Exerzitien im Alltag – online“ begleitet werden wollen, dann wenden Sie sich an eine der…

Exerzitienheft 2022
Bistum
25.02.2022

Exerzitien im Alltag 2022

Gute Worte lassen wir uns zusagen in den Exerzitien im Alltag, die in der Fastenzeit online sind. Biblische…

Weitere Nachrichten

2404 CAJ bei Bischof Oster 2
Bischof
26.04.2024

Bischof Stefan Oster trifft Christliche Arbeiter Jugend (CAJ)

Bischof Stefan Oster empfing kürzlich die Vorstandschaft der Christlichen Arbeiter Jugend (CAJ) zu einem…

Titelbild Webartikel
Bistum
26.04.2024

Musik, Power, Toleranz

DEMOkratie4All heißt es am 25. Mai in der Josef-Eder-Halle in Röhrnbach. Das Festival findet zwei Wochen vor…

240428 Predigt Haringer title
Das glauben wir
26.04.2024

"Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben!"

Die Predigt von Franz Haringer, Leiter des Papst-Geburtshauses Marktl a.I., zum 5. Sonntag der Osterzeit am…

Mittel Mariahilf Passau Stefanie Hintermayr
Bischof
26.04.2024

400 Jahre Marianische Kongregation

Marienverehrer feiern mit Bischof Stefan Oster SDB 400 Jahre Marianische Kongregation.