
In den Exerzitien im Alltag nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ihre Beziehung zu Gott, um immer offener zu werden für ihn in Ihrem ganz konkreten, persönlichen Leben. Exerzitien im Alltag sind eine besondere Zeit, die gestaltet sein will. Machen Sie Erfahrungen, was zu Ihnen und Ihrem Alltag passt, finden Sie eine Balance zwischen Selbstdisziplin und Gelassenheit.
Geborgenheit erfahren – Heimat spüren

Guter Gott,
geborgen bei dir, atme ich ein,
schöpfe ich Kraft aus deinem Sein.
Geborgen bei dir, spür ich die Weite
und deine Hand, die mich stets leite.
Geborgen bei dir, ruhe ich aus,
bin ich zufrieden, bei dir Zuhaus.
Amen.
1. Impuls: Geborgenheit
Ich nehme meinen Platz ein.
Ich werde ruhig.
Gott, Heimat und Weite – in allem bist du.
Das Bild zeigt eindrucksvoll, was „Geborgenheit“ bedeuten kann:
Ein Mensch in einem geschützten Raum, umgeben von Licht und Wärme.
Auch wir haben in unserem Leben Orte, an denen wir uns geborgen fühlen.
Ich schließe die Augen und spüre in mich hinein:
Wo habe ich so einen Ort? Wo empfinde ich Geborgenheit?
Was macht das Gefühl der Geborgenheit für mich aus?
Ich nehme mir Zeit und verweile einige Minuten in dieser Geborgenheit.
Für den Tag
Bei Gott bin ich geborgen, wo immer ich auch bin.
Gott ist ja mein Vater und ich bin sein geliebtes Kind.
Gebet
- Guter Gott, sei neben mir, um mich zu wärmen.
- Guter Gott, sei hinter mir, um mich zu schützen.
- Guter Gott, sei unter mir, um mich zu tragen.
- Guter Gott, sei über mir, um mich zu segnen.
- Guter Gott, sei immer bei mir.
- Amen
2. Impuls: Unter dem Schutz Gottes
Ich nehme meinen Platz ein. Ich werde ruhig.
Gott, Heimat und Weite – in allem bist du.
Wer im Schutz des Höchsten wohnt, der ruht im Schatten des Allmächtigen. Ich
sage zum HERRN: Du meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue.
Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen.
Sie tragen dich auf Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.
„Weil er an mir hängt, will ich ihn retten. Ich will ihn schützen, denn er kennt
meinen Namen. Ruft er zu mir, gebe ich ihm Antwort. In der Bedrängnis bin ich
bei ihm, ich reiße ihn heraus und bring ihn zu Ehren. Ich sättige ihn mit langem
Leben, mein Heil lass ich ihn schauen.“
Psalm 91, 1 – 2. 11 – 12. 14 – 16
Dieser Psalm beschreibt eine konkrete Gotteserfahrung in Not und Bedrängnis.
Wann habe ich erlebt, dass ich behütet und beschützt bin, dass etwas gut ausging,
dass ich Sicherheit erfahren durfte?
Wo sehe ich, dass dabei „Gott im Spiel“ war?
Welche Bilder und Worte kommen mir dazu in den Sinn?
Ich bete:
Gott, du mein.….….…
Für den Tag
Ich nehme mein persönliches Gebet mit in den Tag.
Gebet
- Bei dir bin ich sicher, mein Gott.
- Du gibst mir Schutz und Halt.
- Danke!
3. Impuls: Zuflucht finden
Ich nehme meinen Platz ein. Ich werde ruhig.
Gott, Heimat und Weite – in allem bist du.
Zuflucht finden
Gott, Du wärmender Raum,
zu Dir darf ich kommen
in jedem Augenblick.
Du stellst keine Bedingungen.
Ich bin Dir ohne Vorbehalt lieb.
Mit offenen Armen empfängst Du mich.
Darauf vertraue ich.
Meine Fragen bringe ich Dir,
meine Unruhe, meine Versäumnisse,
mein Überfordertsein, meine Erschöpfung.
Ich muss nichts sagen, wenn mir die Worte fehlen
oder ich nicht reden mag.
Du kennst mich.
Du weißt meine Geschichte.
Verweilen will ich vor Dir
bis meine Seele ruhig wird
und ich eintauche in Deinen Frieden.
Antje Sabine Naegeli
Ich lese den Text. Was spricht mich besonders an?
Ich kann die Worte unterstreichen und lasse sie in mir nachklingen.
Für den Tag
Heute denke ich immer wieder an Gottes wärmende Liebe und seine offenen
Arme.
Gebet
- Gott, du kennst mich,
- du siehst mich an.
- Dein Blick ist voll Liebe und Güte.
- Du birgst mich behutsam in deiner Hand
- und berührst sanft mein Herz.
4. Impuls: Jesus, unser Bruder und Freund
Ich nehme meinen Platz ein.
Ich werde ruhig.
Gott, Heimat und Weite – in allem bist du.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was
ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe
euch erwählt.
Joh 15, 15b-16a
Jesus nimmt uns hinein in seinen engsten Familien- und Freundeskreis.
Er sagt uns immer wieder, dass sein Vater auch unser Vater ist.
Er betont unsere Zugehörigkeit zu ihm und bietet allen Menschen Heimat an.
Es ist die Sehnsucht Jesu, dass wir seine Freundschaft annehmen und Geborgenheit
finden in der liebevollen Verbundenheit mit ihm und dem Vater.
Sein Freundeskreis schließt niemanden aus.
Seine Einladung verbindet uns mit allen Menschen, so wie sie sind.
In der Stille lasse ich mich darauf ein und nehme wahr, was sich in mir regt.
Für den Tag
Heute denke ich immer wieder daran, dass Jesus mich einlädt, zu seiner Familie
und seinen Freunden zu gehören und ebenso die Menschen, die ich heute treffe.
Gebet
- Gott, du lässt nicht nach, uns immer wieder zu sagen, dass wir deine Kinder sind.
- Du willst uns Heimat und Geborgenheit schenken.
- Berühre unsere Herzen und hilf uns, dieses Geschenk anzunehmen.