
Das Abschlussstatement von Kardinal Reinhard Marx zur zweitägigen Konferenz zu den zentralen Themen politischen Situation, katholische Jugend und kirchliche Rundfunkarbeit.
Die zweitägige Vollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz in Spectrum Kirche Passau wurde am 27. Februar beendet. Vertreten waren die sieben bayerischen Erzdiözesen und Diözesen Bamberg, München und Freising, Augsburg, Eichstätt, Passau, Regensburg, und Würzburg. Als Vorsitzender hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx schließlich in einer Pressekonferenz über die Ergebnisse informiert. Zentrale Gesprächsthemen der bayerischen Bischöfe waren unter anderem die politische Situation, die katholische Jugend und die kirchliche Rundfunkarbeit. Weitere Themen waren zudem die gesundheitliche Situation von Papst Franziskus, das Landeskomitee der Katholiken in Bayern und die katholische Hochschullandschaft in Bayern. Ein Film von der Pressekonferenz zeigt mehr:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Die politische Situation in Deutschland nach der Bundestagswahl bereite den bayerischen Bischöfen durchaus Sorge, so Kardinal Marx. Problematisch seien insbesondere die politische Polarisierung, gerade auch im Wahlkampf, und die Stärkung der politischen Ränder. „Wir wollen natürlich die Kräfte stärken, die das Miteinander stärken. Wir wollen, dass Gruppen im Dialog sind und dass die Parteien jetzt einen Weg finden, eine demokratisch ausgerichtete Regierung zu bilden, die die Probleme anpackt.“ Radikalisierung habe auch mit den aktuell bestehenden Problemen wie beispielsweise Migration, Arbeitsplatzverlust und Wohnungsnot zu tun, so Marx. Hierfür hätte die Politik noch keine Lösungen gefunden, so wie sich die Gesellschaft diese vorstelle.
Positiv stimmte ihn dagegen die nach wie vor starke katholische Jugendarbeit mit ihren Verbänden. „Ich bin manchmal überrascht, dass es gar nicht wahrgenommen wird, dass die Kirche bis heute zu den ganz großen Organisatoren der Jugend gehört, und dass das für die Gesellschaft von großer Bedeutung ist.“ Beispielsweise durch Jugendverbände und Gruppen, Jugendfahrten und Jugendgottesdienste kämen junge Menschen zusammen und ins Gespräch. „Das ist ein riesiges Pfund, mit dem wir hier in die Gesellschaft hineinwirken.“ Zudem positiv entwickelt hätten sich die Zuschauerzahlen bei den Gottesdienstübertragungen in Rundfunkt, Fernsehen und Internet, so der Kardinal. Diese Angebote seien sehr gefragt. Er verwies auf die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung: 80 bis 90 Prozent der Zuschauerinnen und Zuschauer, die den Gottesdienst drei Minuten anschauen, sehen sich diesen auch bis zu Ende an. „Das hat mich jetzt in den Untersuchungen überrascht, dass der große Teil den Gottesdienst ganz anschaut.“