Zu der wunderschön musikalisch umrahmten Friedensandacht, welche die Band „Martin Göth und Freunde“ und die Musiker von FRESH gestalteten, kamen zahlreiche Gläubige, in die für ihre Lobpreisabende bekannte Kirche.
Neben den vorgetragenen Gebeten und Fürbitten für die Opfer des Ukraine-Kriegs gab Bischof Oster den Gläubigen einen Impuls zum Thema Frieden und ging dabei unter anderem auf die Seligpreisungen ein, die Jesus bei seiner Bergpredigt benannt hatte. Kein Mensch habe die Liebe, die Gott meint und schenken will, in seinem Besitz, so Bischof Stefan. „Wir empfangen sie, um sie zu verschenken. Wir empfangen auch Dinge wie Freundschaft, Liebe, Vertrauen der anderen nicht als Verdienst, sondern als Geschenk.“
Ebenso sei es mit dem wahren Frieden, den nur Gott allein schenken könne, selbst „wenn die Welt sich von ihrer leidvollen oder ihrer Schreckensseite“ zeige und das gelte bis hin zur Verfolgung: „Selig, sagt Jesus, sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihnen gehört das Himmelreich.“ Jesus, so Bischof Oster, spreche hier in der Gegenwartsform, das bedeute, allen Verfolgten würde direkt das Himmelreich gehören: „Wir kennen auch aus jüngerer Zeit große Beispiele von Menschen, die in höchster Lebensbedrohung großen Frieden auf andere ausgestrahlt haben.“
So seien etwa die Philosophin Edith Stein, Pater Maximilian Kolbe, Franz Jägerstätter und Dietrich Bonhoeffer, trotz ihrer erlebten Hölle durch die Nazi-Diktatur, „offenbar wirklich im inneren Frieden“ gewesen, sodass sie „sogar ihr eigenes Leben geben konnten“. „Auch von Sophie Scholl, die eine sehr gläubige Christin war“, so Bischof Stefan, „erzählte ihr Scharfrichter, der die Guillotine bedient hatte, mit der sie geköpft wurde, er habe noch nie einen Menschen so tapfer sterben sehen, wie sie.“
„Wir hoffen, dass endlich Verhandlungen kommen, damit das sinnlose Leiden und Sterben aufhört. Wir hoffen aber auch, dass die Ukraine ein selbstbestimmtes Land bleiben und seinen eigenen Weg in die Völkergemeinschaft suchen und gehen kann.”
Dass sich die Menschen in unserer heutigen von Krisen und vom Krieg geplagten Zeit ohnmächtig fühlen sei mehr als verständlich, doch im gemeinsamen Gebet liege Trost, Erneuerung und innerer Frieden: „Deshalb wollen wir — wo auch immer wir leben – den Herrn bitten, dass er uns zu Friedensmenschen macht“, appellierte Bischof Stefan an die Gläubigen.