Das glauben wir

Beten – naiv oder heilsam?

Redaktion am 06.05.2021

GEBETSANLIEGEN Foto: Kehl / pbp

Ich bete. Eine Feststellung, die oft eher wie ein Geständnis klingt und von so manchem belächelt wird. Beten, das heißt für viele Menschen, in unserer säkularisierten, westlichen Gesellschaft, naiv genug sein, um mit jemandem zu reden, der eigentlich gar nicht da ist.

Beten, das endet für vie­le schon beim Vater­un­ser“. Beten, das ist vie­len ein Rät­sel. Einen ein­fa­chen Zugang zu die­sem Schatz unse­res Glau­bens fin­den Suchen­de jetzt nicht nur auf der Inter­net­sei­te des Bis­tums, son­dern auch auf jener des Gna­den­orts Alt­öt­ting, wo sich vie­le in ihren Bit­ten direkt an die Schutz­pa­tro­nin Bay­erns oder den Hl. Bru­der Kon­rad wenden.

Mil­lio­nen Men­schen tei­len ihr Leben heu­te mit ande­ren im Inter­net. Sie zei­gen Bil­der ihres All­tags und tei­len ihre Gedan­ken, Sor­gen, Hoff­nun­gen, Träu­me. Mit Beten hat das mehr zu tun, als man glau­ben mag: Mit bei­dem tei­len wir unse­re Freu­den und Nöte mit ande­ren. Nur, dass es beim Beten um viel mehr geht: die Zwie­spra­che mit Gott. Und die muss nicht kom­pli­ziert sein. 

Der Begriff Beten“ geht auf das Bit­ten zurück. Vie­le Chris­ten tra­gen ihre Bit­ten und Hoff­nun­gen im Gebet zu Gott, sei es mit Gebe­ten wie dem Vater­un­ser“, die zusam­men im Got­tes­dienst gespro­chen wer­den, oder eige­nen, stil­len Gedan­ken. Sie suchen und fin­den Zuflucht, bau­en ein stüt­zen­des Gott­ver­trau­en auf und geben Sor­gen ein Stück weit an Gott ab. Und trotz­dem: Über den per­sön­li­chen Glau­ben und vor allem übers Beten redet man wenig, außer viel­leicht im aller­engs­ten Kreis. Für alle sicht­bar nach außen tra­gen, wie man es in sozia­len Medi­en mit so vie­len all­täg­li­chen Din­gen tut, wür­de das per­sön­li­che Gebet kaum jemand. Doch das geht — ganz ohne sich zu sehr offen­ba­ren zu müs­sen und ohne einen bestimm­ten äuße­ren Rahmen.

Im Bis­tum Pas­sau geht das auf klas­si­sche Wei­se etwa mit Gebets­bü­chern an Wall­fahrts­or­ten wie Alt­öt­ting, in denen jeder — auch anonym — sein Gebet auf­schrei­ben kann. Neu sind die digi­ta­len Mög­lich­kei­ten, sein Gebet vor Gott und ande­re Gläu­bi­ge zu brin­gen: Gebets­an­lie­gen kön­nen Sie digi­tal auf der Web­sei­te des Bis­tums Pas­sau unter https://​www​.bis​tum​-pas​sau​.de/​s​p​i​r​i​t​u​a​l​i​t​a​e​t​-​g​l​a​u​b​e​/​g​e​b​e​t​s​a​n​l​iegen ver­fas­sen — ganz anonym, mit Ihren eige­nen Worten. 

Gebetsanliegen

Ein Gebet kann Trost spenden, Hoffnung in schwierigen Zeiten geben und Wunder bewirken. Hier können Sie ein Gebetsanliegen verfassen, oder für andere Menschen eine Kerze erleuchten lassen und ihnen damit zeigen, dass Sie im Geiste für deren Anliegen mitbeten.

Ebenso funktioniert der neue Service auf der Website des Gnadenorts Altötting unter:

Die Anlie­gen sind für ande­re sicht­bar – oft spürt man schon beim Lesen: Jeder Mensch hat sei­ne Sor­gen und muss sich im Lau­fe sei­nes Lebens den unter­schied­lichs­ten Her­aus­for­de­run­gen stel­len. Schon allein dadurch ergibt sich eine psy­cho­so­zia­le Kom­po­nen­te, ähn­lich wie bei einer Selbst­hil­fe­grup­pe, in der das trost­lo­se Gefühl, ganz allein mit sei­nen Pro­ble­men zu sein, durch­bro­chen wird und sich die Bit­ten­den in der vir­tu­el­len Gebets­ge­mein­schaft getra­gen füh­len. Dabei kann die­ses ent­stan­de­ne Wir-Gefühl noch durch die Mög­lich­keit ver­stärkt wer­den, eine vir­tu­el­le Ker­ze für die Anlie­gen ande­rer Beter leuch­ten zu las­sen — ganz nach dem Leit­spruch des Bis­tums: Wer glaubt ist nie allein! 

Text: Tami­na Friedl
Bild: Simo­na Kehl

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