Das glauben wir

Maranatha – Komm, Herr Jesus!

Pressemeldung am 01.12.2019

Andres-f-uran-unsplash Foto: Andres F. Uran - Unsplash

Wer am 1. Adventssonntag mit Vorfreude auf die Advents- und Weihnachtszeit in den Gottesdienst kommt, wird beim Hören des Evangelims jäh aus dieser weihnachtlichen Vorfreude gerissen.

Die Bil­der vom Ver­ge­hen der Welt pas­sen so gar nicht in die hei­le Welt der Christ­kindl­märk­te mit ihrem süßen Duft nach Glüh­wein und Leb­ku­chen, den zar­ten Tönen von Stil­le Nacht“ und dem lieb­li­chen Jesus­kind, das bereits in der Krip­pe liegt. Die apo­ka­lyp­ti­schen Ankün­di­gun­gen im Mat­thä­us­evan­ge­li­um beschwö­ren viel­mehr eine End­zeit-Stim­mung her­auf und kon­fron­tie­ren mit den Gedan­ken ans Ende der Welt und des eige­nen Lebens.

Advent bedeu­tet Ankunft“. Aber wir erwar­ten eine ande­re Ankunft Got­tes in der Welt, als die, wel­che uns Mat­thä­us in der End­zeit­re­de Jesu vor Augen führt! Wir den­ken dabei an das klei­ne Kind in der Krip­pe, das unser Leben nicht wirk­lich aus dem Gleich­ge­wicht bringt oder gar stört. Wir hof­fen auf ein wenig glück­se­li­ge Weih­nachts­stim­mung, die wir aus Kin­der­ta­gen ken­nen. Wir seh­nen uns nach ein wenig Gebor­gen­heit und Glück in den eige­nen vier Wän­den, um wenigs­tens für kur­ze Zeit die Las­ten des All­tags und die Fried­lo­sig­keit der Welt ver­ges­sen zu kön­nen. Das Evan­ge­li­um des 1. Advent­sonn­tags scheint uns all das nicht gön­nen zu wollen! 

Advent bedeu­tet Ankunft“! Mara­na­tha“ – Komm, Herr“! Mit die­sem ara­mäi­schen Ruf bete­ten die frü­hen Chris­ten um die Ankunft Jesu. Die­ser Ruf taucht auch heu­te in den Gebe­ten und Gesän­gen der Advents­zeit immer wie­der auf. Der Herr ist gegen­wär­tig“: Auch das kann Mara­na­tha“ bedeu­ten! Jesus ist gegen­wär­tig, Jesus ist schon da! Ohne dass wir es bemer­ken, teilt er mit uns unser Leben, begeg­net er uns im Lächeln eines ande­ren Men­schen, strahlt er uns aus den Augen eines Kin­des an, lei­det er mit den Kran­ken, weint er mit den Trau­ri­gen, for­dert er uns mit den Armen auf, uns für Gerech­tig­keit ein­zu­set­zen, stirbt er mit denen, deren Leben zu Ende geht. 

Trotz­dem scheint unse­re Welt oft gott­los zu sein! Im Evan­ge­li­um wer­den wir auf­ge­for­dert, wach­sam zu sein und uns bereit zu hal­ten für die Ankunft Jesu. Mara­na­tha“ – Herr, komm in unse­re Mit­te“! Wir dür­fen mit der Anwe­sen­heit Jesu rech­nen, heu­te, hier und jetzt! Jesus möch­te unser per­sön­li­ches Leben tei­len, unse­re Sehn­sucht nach einem gelin­gen­den Leben genau­so wie unse­re Hoff­nungs­lo­sig­keit und Ver­zweif­lung. Uns die Gegen­wart Jesu immer wie­der bewusst zu machen und dar­um zu beten, damit uns die Sor­gen des All­tags nicht auf­fres­sen und wir nicht irre­wer­den am Zustand der Welt, unse­ren Blick neu auf Jesus aus­zu­rich­ten, das ist unse­re Auf­ga­be im Advent! Denn Jesus möch­te in uns ankom­men, in uns gebo­ren wer­den: Und wäre Chris­tus tau­send­mal in Beth­le­hem gebo­ren und nicht in dir, so wärest du in Ewig­keit ver­lo­ren.“ (Ange­lus Sile­si­us, + 1677)

Text: Moni­ka Winter

Weitere Nachrichten

240728 Predigt De Jong title2
Das glauben wir
26.07.2024

Das schaffen wir nie!

Die Predigt zum 28. Juli 2024 von Wolfgang de Jong, Pfarrer im Pfarrverband Fürstenzell.

Miniwallfahrt Orga Team
Bistum
26.07.2024

Miniwallfahrt - Rom wir kommen!

Über 1400 Ministranten aus dem Bistum Passau machen sich am Montagmorgen auf in die ewige Stadt. Alle vier…

2024 07 21 pb alb engerl am grab
Bistumsblatt
26.07.2024

Über Leben und Tod

Manchmal erhält man sehr überraschende Anrufe – einer dieser Anrufe bei...

Olympic games 6314253 1920
Weltkirche
25.07.2024

Seelsorge bei Olympischen Spielen

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz leisten während der…