
Über Schulen als Orte für Seelsorge, auch und gerade in Zeiten von Corona, hat sich Bischof Stefan Oster SDB mit den Fachleuten in der Schulpastoral der Diözese getroffen. Schule ist dabei nicht gleich Schule: Das wurde mit der Vielfalt der schulpastoralen Tätigkeiten, die in der Runde beschrieben wurden, deutlich.
Elisabeth Pauli, die exemplarisch für die Förderzentren aus ihrem Alltag erzählte, sprach Not, Sorgen und Ängste durch Corona an. Wie sehr wird hier die Schulpastoral mit ihrem offenen Ohr bis hin zu tatkräftigem ‚Anpacken‘ geschätzt, so ihr Fazit. Für die Grundschulen berichtete Claudia Öllinger von der Schwierigkeit, alle Kinder immer im Blick zu haben: „Da bin ich dankbar, mit den schulpastoralen Anrechnungsstunden Zeit für jene zu haben, die ‚durchrutschen‘ “. Ähnlich ergeht es auch Birgit Meier, die den Bereich Mittelschule vertrat: In den Mittelschulen fühlten sich viele Kinder nicht wertgeschätzt, nach dem Motto „Wir können nichts, man braucht uns nicht.“ Mit Gesprächsangeboten und stillen Pausen versuche sie, den Kindern und Jugendlichen Kraft und Stütze zu geben. Diese Zukunftsängste bestätigte auch Dr. Markus Seibt, zuständig für berufliche Schulen, von manchen jungen Menschen an beruflichen Schulen. In seinen schulpastoralen Gesprächsangeboten wolle er vor allem Hoffnung machen, damit das Leben trotz Pandemie gelingen kann. Aus dem Bereich Realschulen und Gymnasien sprach Stefanie Pittner die fehlenden gemeinsamen Tätigkeiten und Unternehmungen an, die Jugendlichen gerade in dieser Zeit der Identitätsfindung so dringen benötigten. Dies sah auch Bischof Oster auch als ein großes Problem: „Da geht ja nun mehr als ein ganzes Jahr in der Entwicklung ab.“
Als Hauptamtsleiter für Bildung und Evangelisierung und kommissarischer Schulreferent betonte Domkapitular Dr. Anton Spreitzer, wie wichtig es als Kirche sei, die Schule in den Blick zu nehmen. Er sei sehr beeindruckt, was außerhalb des Unterrichts alles an und für die Schulen getan wird: „Die Schulpastoral leistet hier einen großen und wertvollen Dienst, nicht nur an Kinder und Jugendlichen, sondern auch an Lehrkräften, Eltern und Schulpersonal. Da wird keiner vergessen.“ Gemeinsam mit Erdmute Fischer, Referentin für Schulpastoral, seien weitere Schritte geplant. Die Weiterarbeit an der Schulpastoral begrüßet Bischof Oster sehr: „Ich sehe auch hier, wie wesentlich die Beziehungen sind. Sie sind das A und O. Ebenso ist es wesentlich, Vertrauen zu den jungen Menschen zu haben.“
Text: Erdmute Fischer/Stefanie Lindner
Fotos: Stefanie Hintermayr