Ein mobiles Impfteam des Landkreises Traunstein hat am vierten Adventssonntag in der Pfarrkirche Heiligkreuz im Pfarrverband Feichten Station gemacht. Ohne Voranmeldung konnten sich Menschen impfen lassen und Pfarrer Michael Witti freute sich am Ende über die gelungene Aktion, wie Tine Limmer berichtet.
Es ist vierter Adventssonntag. Schon vor der Öffnung standen die ersten Impfwilligen vor der Pfarrkirche Heiligkreuz, die als Impfzentrum diente parat. Es braucht ein wenig, bis das Impfteam, geleitet von Klaus Fischbacher sich eingerichtet hat. Laptop und Drucker zur Datenaufnahme am rechten Seitenaltar – dort werden alle registriert. „Der Nächste bitte“, so ruft Kinderarzt Andreas Blüml die einzelnen in die Sakristei – dorthin wo sich üblicherweise Pfarrer und Ministranten für den Gottesdienst fertigmachen. Am Ende des Impftages um 18 Uhr haben sich 49 Menschen den schützenden Piks geben lassen; drei zum ersten Mal, sechs zum zweiten Mal und alle anderen haben das Angebot der Booster-Impfung mit dem Vakzin von Biontech-Pfizer in Anspruch genommen.
„Warum nicht auch Impfen in der Kirche. Auch dort ist das Leben. Es ist wichtig, dass die Kirche Stellung bezieht und nun auch gute Nachrichten aus der Kirche vermeldet werden“, so Dr. Herbert Bruckmayer, Leiter des Impfzentrums des Landkreises in Altenmarkt. „Die Signalwirkung ist groß, die Außenwirkung enorm und es ist weiteres Steinchen das geworfen wurde.“ Der Internist stellte fest, dass sich auch ein sakraler Raum gut zum Impfen eignet.
Zur Booster-Impfung hat sich der Großteil der am Sonntag Anwesenden entschieden. Darunter auch Luca Wohlrab (23 Jahre), der lange Zeit als Ministrant in der Heiligkreuzer Kirche tätig war. Er berichtet, dass er eigentlich schon einen Termin im Impfzentrum in Neuötting ausgemacht habe. Als er aber von der Möglichkeit vor Ort gelesen habe, sei ihm das entgegengekommen. „Ich möchte im Januar wieder ohne Test ins Fitnessstudio gehen“, so eine seiner Beweggründe.
„Man muss jeden Ort nutzen. Das kann beim Imbissstand sein oder beim Discounter um die Ecke. Das ist völlig egal. Kirchen sind in einer besonderen Verantwortung für die Menschen. Dieses Angebot hier ist eine ganz tolle Sache“, sagt Brigitte Scholz, eine gebürtige Trostbergerin, die gerade auf Weihnachtsbesuch in der Heimat ist.
Besonders freut sich Pfarrer Michael Witti über die gelungene Impfaktion. „Es gab keine langen Wartezeiten. Wir sind mit nur einem Impfraum in der Sakristei gut hingekommen. Das schöne ist, dass ich die meisten der Leute persönlich kenne. Es ist gut, so wie es ist“, strahlt Witti, der die Impfaktion initiiert und ins Rollen gebracht hat.
Belohnt wurden alle Impflinge und deren Begleiter mit heißem Kinderpunsch und Lebkuchen. Der Jugendchor St. Andreas war eigens aus Trostberg gekommen, um die Anwesenden auf die anstehenden Weihnachtsfeiertage einzustimmen.
Bericht und Foto: Tine Limmer