Bistum

In der Trauer nicht allein

Redaktion am 19.09.2023

September23 lichtblicke Foto: Hubert Mauch
Einblicke in das neue Programm gaben (v.l.n.r) KDFB-Trauerbegleiterin Birgit Czippek, Frauenseelsorgerin Walburga Westenberger, Pfarrer Stephan Schmoll, Wolfgang Plail vom Referat Trauerpastoral, Referent Thomas Weggartner, KDFB-Bildungsreferentin Tanja Kemper, Diözesanbeauftragte für Krisenseelsorge Cordula Blüml sowie Juscha Stuber-Kranixfeld, Koordinatorin Hospizverein Passau.

Trauernde benötigen Begleitung, Verständnis und Ressourcen, um ihren Weg durch diese schwierige Zeit zu finden. Vor diesem Hintergrund haben sich vor neun Jahren sämtliche Akteure, die im Raum Passau auf Trauerarbeit spezialisiert sind, zum Kooperationsnetz Trauer zusammengeschlossen. Die Mitglieder präsentierten die neuen gemeinsamen Angebote rechtzeitig zum Erscheinen des druckfrischen Flyers.

Immer funk­tio­nie­ren müs­sen: Das ist lei­der die Devi­se in unse­rer Leis­tungs­ge­sell­schaft. Nach einer gewis­sen Zeit – meist sind es nur weni­ge Wochen – wird oft auch von Trau­ern­den erwar­tet, dass sie wie­der funk­tio­nie­ren‘. Doch das geht nicht. Trau­er ist indi­vi­du­ell und braucht Zeit. Wir möch­ten dafür sen­si­bi­li­sie­ren und ein Umden­ken anre­gen“, sagt Tan­ja Kem­per, Bil­dungs­re­fe­ren­tin beim Katho­li­schen Deut­schen Frau­en­bund (KDFB) in der Diö­ze­se Pas­sau. Die Erfah­run­gen aus den ver­gan­ge­nen Jah­ren haben den Netz­werk­part­ne­rin­nen und ‑part­nern gezeigt, dass sich das Enga­ge­ment lohnt. Die Nach­fra­ge nach den Ange­bo­ten unter dem Mot­to Licht­bli­cke – The­men­an­ge­bo­te zu Abschied, Trau­er und Lebens­mut“ ist groß. Ein Mehr­wert ist sicher­lich, dass es uns durch die gebün­del­ten Kom­pe­ten­zen gelingt, vie­le Facet­ten rund um das The­ma Trau­er mit den Ver­an­stal­tun­gen abzu­de­cken. Wir konn­ten das Pro­gramm sogar von vier auf sechs Ver­an­stal­tun­gen erwei­tern“, so Tan­ja Kemper.

Die Rei­he der neu­en Ange­bo­te star­tet bereits am 5. Okto­ber 2023 im Haus der Gene­ra­tio­nen in Pas­sau mit einem Vor­trag zum The­ma Vor­sor­ge tref­fen mit Ver­fü­gun­gen und Voll­mach­ten“. Die­se Ver­an­stal­tung, für die sich der Hos­piz­ver­ein Pas­sau ver­ant­wort­lich zeich­net, ver­deut­licht, dass sich das Pro­gramm nicht ein­zig auf Men­schen fokus­siert, die aktu­ell in Trau­er sind. Auch Men­schen, die sich all­ge­mein mit den The­men Tod und Ster­ben aus­ein­an­der­set­zen, wer­den ange­spro­chen. Das ist bei­spiels­wei­se auch am 26. Novem­ber 2023 der Fall. Im Kul­tur­zen­trum Alders­bach wird ein Gesprächs­nach­mit­tag zur Fra­ge­stel­lung Wie umge­hen mit der Trau­er der Hin­ter­blie­be­nen?“ statt­fin­den. Refe­ren­tin ist Anja Krö­nin­ger von der Selbst­hil­fe­grup­pe Ver­wit­wet mit Kind“.

Wie im Vor­jahr lädt das Koope­ra­ti­ons­netz zudem alle Men­schen, die eines lie­ben Ver­stor­be­nen geden­ken möch­ten, zu einem öku­me­ni­schen Got­tes­dienst für Trau­ern­de ein. Gemein­sam wol­len wir inne­hal­ten auf unse­ren Wegen der Trau­er, uns besin­nen auf die, die uns feh­len und Hoff­nung und Ermu­ti­gung zum Leben für uns selbst suchen“, heißt es im Pro­gramm. Der Got­tes­dienst steht unter der Über­schrift Was wei­ter trägt“ und fin­det am 19. Okto­ber 2023 um 19 Uhr in der Evan­ge­li­schen Stadt­pfarr­kir­che St. Mat­thä­us in Pas­sau statt. Die musi­ka­li­sche Gestal­tung erfolgt durch den Spontichor.

Wei­te­re drei Ange­bo­te sind für die ers­te Jah­res­hälf­te 2024 geplant, begin­nend mit der öku­me­ni­schen Gedenk­stun­de am 15. März für Ange­hö­ri­ge und Freun­de von Men­schen, die durch Sui­zid ver­stor­ben sind. Sui­zid ist ein gro­ßes Tabu­the­ma. Neben der Trau­er kämp­fen Hin­ter­blie­be­ne und Freun­de mit wider­sprüch­lichs­ten Gefüh­len. Bei die­ser Gedenk­stun­de möch­ten wir gemein­sam neue Kraft schöp­fen“, stellt Wolf­gang Plail vom Refe­rat Hos­piz- und Trau­er­pas­to­ral im Bis­tum Pas­sau heraus.

Ein wei­te­res neu­es For­mat folgt am 20. April 2024: ein Aus-Zeit-Tag mit Work­shops zum The­ma Mit Brü­chen leben“. Unse­re Welt im Gro­ßen wie im Klei­nen ver­än­dert sich rasend schnell. Vie­les von dem, was ein­mal selbst­ver­ständ­lich war, inne­ren wie äuße­ren Halt und auch Sicher­heit gege­ben hat, ist einem manch­mal schmerz­haf­ten Wan­del unter­wor­fen. An die­sem Tag stel­len wir uns die Fra­gen: Was machen sol­che Ver­än­de­run­gen mit uns? Wie gehen wir um mit der Trau­er über ver­lo­ren gegan­ge­ne Träu­me und Idea­le oder zer­bro­che­ne Lebens­ent­wür­fe, sowohl im gesell­schafts­po­li­ti­schen als auch im pri­va­ten Kon­text?“, sagt Pfar­rer Ste­phan Schmoll von der Evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de Pas­sau-St. Mat­thä­us und Kli­nik­seel­sor­ger. Krea­ti­ve und medi­ta­ti­ve Ele­men­te sind geplant. Abge­run­det wird der neue The­men­fly­er schließ­lich durch ein bewähr­tes Ange­bot: eine medi­ta­ti­ve Wan­de­rung. Die­se wird am 10. Mai über den sie­ben Kilo­me­ter lan­gen Sie­ben-Brü­ckerl-Weg bei Win­dorf führen.

Der neue Fly­er des Koope­ra­ti­ons­net­zes Trau­er wird in den nächs­ten Wochen groß­flä­chig im Raum Pas­sau und dar­über hin­aus ver­teilt. Die Koope­ra­ti­ons­part­ner ver­ste­hen ihn aller­dings nicht nur als Prä­sen­ta­ti­ons­platt­form für die aktu­el­len Ange­bo­te. Er soll auch ein Tür­öff­ner“ sein. Alle Akteu­re bie­ten neben den gemein­sa­men Ver­an­stal­tun­gen auch eige­ne Ange­bo­te an, um Trau­ern­de durch schwie­ri­ge Zei­ten zu beglei­ten. Damit Betrof­fe­ne wis­sen, wo es Hil­fe gibt, sind die Kon­takt­da­ten der Netz­werk­part­ner auf der Rück­sei­te des Fly­ers vermerkt.

Zum Koope­ra­ti­ons­netz­werk gehö­ren das Refe­rat Hos­piz- und Trau­er­pas­to­ral des Bischöf­li­chen Seel­sor­ge­amts, das Evan­ge­li­sche Erwach­se­nen­bil­dungs­werk, der Hos­piz­ver­ein Pas­sau e.V., der KDFB, die Kri­sen­seel­sor­ge im Schul­be­reich (KiS), das Refe­rat Frau­en, die Tele­fon­seel­sor­ge Pas­sau sowie die Selbst­hil­fe­grup­pe Ver­wit­wet mit Kind“.

Pres­se­mit­tei­lung: KDFB

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