Das Wallfahrtsmotto 2018 war durch den 200. Geburtstag des Stadtheiligen Bruder Konrad vorgegeben: „Jesu Kreuz – unser Buch“. Im Jahr 2019 trifft turnusmäßig in der Sonntagsliturgie wieder das Lese-Jahr C, in dem schwerpunktmäßig das Lukasevangelium den Gläubigen zur Betrachtung vorgelegt wird. Lukas war der Reisebegleiter des heiligen Paulus und von Beruf Arzt, was dazu führte, dass bei ihm die sozialen Themen noch mehr im Fokus stehen wie bei den anderen Evangelisten: Der liebevolle Umgang Jesu mit den kranken, besessenen, bedrängten und gescheiterten Menschen erfüllt ihn mit Staunen und Bewunderung. Ein zentraler Satz steht bei ihm im Kapitel 6, Vers 19, wo es heißt: „Alle Leute versuchten, ihn (Jesus) zu berühren, denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.“ So wurde das Wallfahrtsmotto 2019 daran ausgerichtet mit der Formulierung: „Heilen, was verwundet ist“.
Jesus Christus ist der salvator hominis, der Heiland, der Mitleid hat mit allen Kranken und Leidenden, der ihnen Worte des Trostes und der Ermutigung zuspricht, der ihnen die Hände auflegt und viele von ihnen heilt. Die einzige Voraussetzung, die der Mensch mitbringen muss, ist das Vertrauen, sodass er nach jeder Heilung sagt: Dein Glaube hat dir geholfen. Das flehentliche Zutrauen der Menschen ist wie ein Magnet, der die Heilkräfte Jesu anzieht. Ohne Glauben sind dem Herrn gleichsam die Hände gebunden: In Nazareth konnte er kein Wunder wirken, weil er dort auf massiven Unglauben stieß.
Alle Pilger, die in den Gnadenort kommen, sind mit einem Sorgenrucksack beladen und wenden sich vertrauensvoll an die Mutter des Herrn: Richte deine barmherzigen Augen auf uns und sei unsere Fürsprecherin bei deinem Sohn, dass er uns segnet und von unserer Armseligkeit erlöst. Viele sind verwundet an Seele und/oder Leib und brauchen dringend die göttliche Therapie, welche sie aufbaut, ermutigt und stärkt. „Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ (Lk 19,10)
Gerne kommen die Wallfahrer am Sonntag Nachmittag zu den Andachten mit anschließender Einzelsegnung, wo sie bei der Handauflegung durch den Priester die Zuwendung des Himmels spüren: Segen und Heil.
Die 2000 Votivtafeln in und um die Gnadenkapelle sind kostbare Belege des Vertrauens in die Fürsprache Mariens und in die heilende Kraft unseres Herrn. Jedes Jahr kommen etwa 30 neue Votivbilder hinzu, in denen Menschen für ihre Heilung danken; sicher auch im Jahr 2019.
Text: Wallfahrtsadministration Altötting