Die Kollekte der Gottesdienste des 103. Deutschen Katholikentags in Erfurt in Höhe von knapp 50.000 Euro geht je zur Hälfte an die Organisation „Road to Recovery“ in Israel und an den Caritasverband des Bistums Erfurt für das jüngst eröffnete Hospiz "Mutter Theresa" in Heiligenstadt.
“Road to Recovery” ist eine israelische Nichtregierungsorganisation (NGO). Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, Patient:innen, vor allem schwer kranke Kinder aus den palästinensischen Gebieten, von den Checkpoints zu israelischen Krankenhäusern zu fahren, um ihnen dort lebensrettende Operationen und Behandlungen zu ermöglichen. Die Arbeit wird von etwa 1.300 Freiwilligen gewährleistet, die täglich die fast unmögliche Reise im privaten PKW auf sich nehmen. Der Verein hilft auch bei der Anschaffung von medizinischen Geräten. Jedes Jahr erhalten durch die Ehrenamtlichen von “Road to Recovery” Tausende von palästinensischen Familien Zugang zu medizinischen Leistungen, die für sie sonst unerreichbar sind. Auch nach dem 7. Oktober 2023 setzt Road to Recovery die Arbeit zumindest für die Menschen in der Westbank fort, da die Grenzen hier noch geöffnet sind. Seit fast einem Jahr machen die Freiwilligen ihre Arbeit unter erschwerten Bedingungen. „Die Hilfe des Katholikentags bedeutet so unglaublich viel für uns. Es ist nicht nur die dringend materielle Unterstützung, die wir für unsere Arbeit benötigen, sondern auch eine moralische, die uns ermutigt, weiter zu arbeiten und die Hoffnung wach zu halten. Dafür danke ich Ihnen allen von Herzen“, schreibt Yael Noy, CEO von Road to Recovery.
Das zweite Projekt, für das während des Katholikentags gesammelt wurde, ist das stationäre „Caritashospiz Mutter Teresa“ in Heilbad Heiligenstadt. Der Caritasverband für das Bistum Erfurt e.V. errichtete dieses Hospiz in der Kurstadt im Eichsfeld. Vor Kurzem konnte es eröffnet werden. In der Einrichtung erfahren bis zu 13 Gäste, die unheilbar erkrankt sind, individuelle Pflege, seelsorgerische Begleitung und palliative Versorgung. Das Gebäude in Form einer liegenden Acht, des Unendlichkeitszeichens, ist ein Ort des Lebens und der Begegnung bis zuletzt. Damit das gelingt, gibt es eine Vielzahl an Begegnungsräumen im Haus, in denen auch Vereine, Kulturschaffende und Ehrenamtliche den Alltag mitgestalten und bereichern können. Das Caritashospiz folgt damit der christlichen Tradition und ist offen für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung. „Im Namen unserer Gäste danke ich dem Deutschen Katholikentag dafür, dass sie unser Herzensprojekt für die Kollekte ausgewählt haben. Ich bin überwältigt vom Zuspruch und der großartigen finanziellen Unterstützung, durch die Besucher:innen des 103. Deutschen Katholikentags in Erfurt. Mit dieser Spende können wir letzte Wünsche möglich machen und Menschen eine Freude bereiten“, so Monika Funk, Diözesan-Caritasdirektorin und Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes für das Bistum Erfurt e.V.
„Danke an alle, die durch ihren finanziellen Beitrag mitgeholfen haben, diese Projekte zu unterstützen“, sagt Roland Vilsmaier, Geschäftsführer des Katholikentags. „Wir haben es in beiden Fällen mit Organisationen zu tun, die für konkrete Nächstenliebe stehen. Sie setzen auf unterschiedliche Weise das Leitwort des 103. Deutschen Katholikentags um: „Zukunft hat der Mensch des Friedens.“ Der Kollektenbetrag von insgesamt 49.280 Euro werde zu gleichen Teilen an beide Projekte vergeben”, so Vilsmaier.
Der 103. Deutsche Katholikentag fand vom 29.Mai bis 2. Juni 2024 in Erfurt statt. Katholikentage werden vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in der Regel alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet. Das Bistum Würzburg hat das ZdK zur Veranstaltung des nächsten Katholikentags im Jahr 2026 eingeladen.
Quelle: 103. Katholikentag Erfurt