Das glauben wir

Was uns Frauen stark macht

Redaktion am 06.03.2023

KDFB delegiertenversammlung1 Foto: Mareen Maier / Katholischer Deutscher Frauenbund
Die Vorstandschaft des KDFB-Diözesanverbandes Passau um Claudia Seibold (1. Reihe, 4.v.l.) mit Referentin Waltraud Eichinger (1. Reihe, 2.v.l.) und den Ehrengästen, darunter stv. Landesvorsitzende und Vizepräsidentin Sabine Slawik (1. Reihe, links), Walburga Wittmann, ehemalige Vorsitzende des KDFB Landesbildungswerks Bayern (1. Reihe, rechts), Ulrike Gerdiken, Sprecherin der Einzelmitglieder auf KDFB- Bundesebene (2. Reihe, 2.v.l.) und stv. Passauer Landrätin Cornelia Wasner-Sommer (letzte Reihe, rechts).

„Macht.Frauen.Stark.“ – so lautet das Schwerpunktthema des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) für 2023 und 2024. Bei vielen Veranstaltungen in den nächsten beiden Jahren wird das Thema aufgegriffen. Der KDFB-Diözesanverband Passau startete damit bei der diesjährigen Delegiertenversammlung in der Niederbayernhalle in Ruhstorf an der Rott.

Zu Beginn waren die rund 250 Frau­en selbst gefor­dert, der Fra­ge nach­zu­spü­ren: Was macht mich per­sön­lich stark? Auf klei­nen Zet­teln notier­ten sie ihre Gedan­ken. Dabei fiel auf: Als stär­kend wur­den neben der Fami­lie beson­ders oft die Gemein­schaft und der Zusam­men­halt im Frau­en­bund genannt. Das Wis­sen, in einer star­ken Gemein­schaft zu sein, die Gesel­lig­keit, posi­ti­ves Feed­back erhal­ten, für­ein­an­der da sein – das Sozia­le kann eine gro­ße Kraft­quel­le in unse­rem Leben sein“, griff Refe­ren­tin Wal­traud Eichin­ger die­ses Ergeb­nis auf. In der Fol­ge beleuch­te­te sie vie­le wei­te­re Fak­to­ren, die Frau­en Stär­ke schen­ken kön­nen. Ihre zen­tra­le Bot­schaft: Ich bin dann stark, wenn ich ganz bei mir bin und mich mit mei­nen Stär­ken, aber auch Schwä­chen akzep­tie­re, so wie ich bin.“ Eben­falls wich­tig sei die Bereit­schaft, Ver­än­de­run­gen anzu­neh­men. Je mehr wir akzep­tie­ren, dass sich das Leben ändert, des­to leich­ter tun wir uns. Vie­les, was uns schein­bar schwach macht, sind Din­ge, die wir nicht ändern kön­nen. Die­se Din­ge kön­nen wir statt­des­sen auch gut als Her­aus­for­de­rung sehen“, so Eichin­ger wei­ter. Schwie­rig wer­de es, wenn Frau­en ihren eige­nen Wert an erbrach­ter Leis­tung bemes­sen. Ler­nen wir, uns selbst etwas wert zu sein – unab­hän­gig davon, was wir arbei­ten und leis­ten. Wir sind Kin­der Got­tes, mit eige­nen Anla­gen und Fähig­kei­ten, die nur wir mit­be­kom­men haben – das stärkt!“, sag­te Wal­traud Eichin­ger und stell­te her­aus, wel­che Rol­le der Glau­be spie­len kann. Gott ist eine lie­ben­de Ener­gie, die mit müt­ter­li­cher und väter­li­cher Für­sor­ge und Kraft in mei­nem Leben wirkt. Glau­be stärkt, ent­las­tet und ist wert­voll für ein gelin­gen­des Leben“, zeig­te sich Eichin­ger über­zeugt. Gemein­sam mit den Frau­en ging sie in der Fol­ge wei­te­ren Aspek­ten auf die Spur. Eine Kör­per­übung und ein kraft­schen­ken­des Lied über lie­be­vol­le Selbst­an­nah­me run­de­ten ihren Vor­trag ab. Belohnt wur­den Wal­traud Eichin­gers Aus­füh­run­gen mit Stan­ding Ova­tions – ein deut­li­ches Zei­chen dafür, wie sehr das The­ma den Nerv der Zeit trifft. In einer offe­nen Dis­kus­si­on tausch­ten sich die Frau­en schließ­lich inten­siv über das Gehör­te und eige­ne Erfah­run­gen aus.

Glei­cher Lohn für glei­che Arbeit

Einig war man sich dar­über, dass es ein Zei­chen von Stär­ke ist, für sich ein­zu­ste­hen. Genau das tun die Frau­en des KDFB gemein­schaft­lich, bei­spiels­wei­se bezo­gen auf Ent­gelt­gleich­heit zwi­schen Frau­en und Män­nern. Drei Tage nach der Dele­gier­ten­ver­samm­lung, am 7. März 2023, fand der dies­jäh­ri­ge Equal Pay Day“ statt. Er mar­kiert den Tag, bis zu dem Frau­en län­ger arbei­ten müs­sen, um auf das glei­che Gehalt zu kom­men, das Män­ner bereits am

Ende des Vor­jah­res erhal­ten. 66 Tage haben wir Frau­en also umsonst’ gear­bei­tet. Noch immer ver­die­nen Frau­en durch­schnitt­lich rund 18 Pro­zent weni­ger als Män­ner“, rech­ne­te Bil­dungs­re­fe­ren­tin Tan­ja Kem­per vor. Über die­se Tat­sa­che kann man zwar nicht lachen – und doch lässt sich das The­ma auf humor­vol­le Wei­se auf­grei­fen und trans­por­tie­ren. Sabi­ne Sla­wik, stell­ver­tre­ten­de KDFB-Lan­des­vor­sit­zen­de und Vize­prä­si­den­tin des Bun­des­ver­ban­des, und Wal­bur­ga Witt­mann, ehe­ma­li­ge Vor­sit­zen­de des KDFB Lan­des­bil­dungs­werks Bay­ern, spiel­ten einen Sketch zum The­ma. Im Mit­tel­punkt: ein Miss­ver­ständ­nis zur roten Tasche, die seit vie­len Jah­ren am Equal Pay Day“ als Sym­bol für die unglei­che Bezah­lung ein­ge­setzt wird.

Maerz23 delegiertenversammlung2 Foto: Mareen Maier / Katholischer Deutscher Frauenbund

Spen­den­samm­lung für Zelt­schu­le e.V.

Ein wei­te­res Zei­chen von Stär­ke: Soli­da­ri­tät zei­gen. Star­ke Frau­en den­ken nicht nur lie­be­voll an sich selbst, son­dern auch an ande­re. Aus aktu­el­lem Anlass bat die Diö­ze­san­vor­stand­schaft um Spen­den für den gemein­nüt­zi­gen Ver­ein Zelt­schu­le e.V. Der Ver­ein unter­stützt Flücht­lin­ge, indem er im Liba­non und in Syri­en impro­vi­sier­te Schu­len in Zel­ten für Flücht­lings­kin­der betreibt. Nach dem ver­hee­ren­den Erd­be­ben in der Tür­kei und Syri­en wur­den auch Camps des Ver­eins hart getrof­fen. Vie­le Zel­te wur­den zer­stört. Spen­den wer­den des­halb drin­gend benö­tigt. Dem Auf­ruf der Vor­stand­schaft folg­ten die Dele­gier­ten ger­ne: 1.500 Euro kamen zusammen.

Im Fokus der Dele­gier­ten­ver­samm­lung stand schließ­lich der Rück­blick auf das ver­gan­ge­ne Ver­bands­jahr. Wir bli­cken auf ein sehr ereig­nis­rei­ches Jahr zurück“, stell­te Diö­ze­san­vor­sit­zen­de Clau­dia Sei­bold her­aus. Nach den Neu­wah­len der Vor­stand­schaft im März 2022 führt sie gemein­sam mit ihren Stell­ver­tre­te­rin­nen Ade­lin­de Grad, Ger­da Stöfl, Eri­ka Schäff­ner-Hof­bau­er, Mari­an­ne Speck­ba­cher und Anne­ma­rie Spiel­bau­er seit genau einem Jahr den Ver­band an. Die neue Vor­stand­schaft stand gleich zu Beginn vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen“, sag­te Sei­bold und nann­te als Bei­spie­le die Unru­hen nach der Bei­trags­an­pas­sung oder die ste­ti­ge Suche nach Vor­stands­frau­en in den Zweig­ver­eins-Vor­stand­schaf­ten. Doch unser Ver­band ist ein Ver­band, der sich immer wie­der erneu­ert und aktu­ell bleibt. Zwar ver­lo­ren wir vie­le Mit­glie­der, doch konn­ten wir auch über 400 Mit­glie­der neu gewin­nen. Allei­ne die­ses Jahr sind bereits über 100 Frau­en dazu­ge­kom­men. Das Durch­schnitts­al­ter liegt bei 42 Jah­ren. Das ist ein ermu­ti­gen­des Zei­chen für die Zukunft“, beton­te Sei­bold. Auch die Arbeit des Bil­dungs­werks, der Kom­mis­sio­nen, Eltern-Kind-Grup­pen, Land­frau­en­ver­ei­ni­gung und des Ver­brau­cher­Ser­vice Bay­ern wur­de beleuch­tet. Abschlie­ßend bedank­te sich Clau­dia Sei­bold bei allen Teil­neh­me­rin­nen für das Inter­es­se an der Dele­gier­ten­ver­samm­lung. Ein beson­de­rer Dank galt den Frau­en, die sich an ver­schie­de­nen Stän­den prä­sen­tier­ten, dar­un­ter bei­spiels­wei­se der Diö­ze­sanchor oder das Familienpflegewerk.

Text: Mareen Mai­er / Katho­li­scher Deut­scher Frauenbund

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