
Im Corona Jahr 2020 verliert das Bistum Passau insgesamt 4014 Frauen und Männer durch Kirchenaustritt. Das bedeutet im Vergleich zu 2019 (4281 Kirchenaustritte) einen Rückgang um 267 Fälle. Die Gesamtzahl der Katholikinnen und Katholiken im Bistum Passau beträgt laut veröffentlichter Statistik somit 450.844 Gläubige und ist im Vergleich zum Vorjahr (457.096) um 6252 Personen gesunken.
„Ein Faktor für den signifikanten Rückgang der Katholikenzahl ist in diesem Corona Jahr auch die Differenz zwischen den Bestattungs- und Taufzahlen“, erklärt Generalvikar Josef Ederer. „Der Überhang der Bestattungen gegenüber den Taufspendungen betrug im letzten Jahr 2752 Bestattungen. In absoluten Zahlen standen 5708 Bestattungen in Relation zu 2956 Taufen“, so Ederer. „Die Zahl der Taufen ist aufgrund der vielfachen notwendigen Kontaktbeschränkungen von 3.857 Taufen aus dem Jahr 2019 um rund 900 auf 2956 Taufen im letzten Jahr gesunken.“
„Ein Faktor für den signifikanten Rückgang der Katholikenzahl ist in diesem Corona Jahr auch die Differenz zwischen den Bestattungs- und Taufzahlen.”
Spirituelle Not der Menschen wächst
„Wenn die Not am größten ist, dann ist Gott den Menschen am nächsten – das ist eine christliche Urerfahrung. Und es ist eine Erfahrung, die wir und viele, viele Menschen in unserem Bistum in diesem letzten Jahr gemacht haben, das so anders war als alles, was wir bisher kannten,” so Bischof Stefan Oster. „Unsere caritativen und beratenden Einrichtungen sind in manchen Bereichen an ihre Leistungsgrenzen gestoßen, weil sehr viele Menschen ihrer Hilfe bedurften“, so Oster. Sei als Beratung in schwerwiegenden familiären Situationen oder aufgrund finanzieller und wirtschaftlicher Not heraus. Erstmals seit dem zweiten Weltkrieg mussten Kirchen leer bleiben, weil keine Gottesdienste gefeiert werden durften. „Wir sehen eine Kirchenstatistik nach Zahlen. Die Sehnsucht der Menschen nach Halt, nach Geborgenheit im Herrn, können wir nicht messen. Sie hat sich aber in diesem Jahr in so vielfacher Weise in unserer täglichen Arbeit, in Heimen, in Beratungsstellen und Gesprächen gezeigt. Ich bin allen Menschen dankbar, die als Christinnen und Christen mit Vertrauen auf Gott einen so wertvollen Dienst am Nächsten geleistet haben.“
„Wenn die Not am größten ist, dann ist Gott den Menschen am nächsten – das ist eine christliche Urerfahrung. Und es ist eine Erfahrung, die wir und viele, viele Menschen in unserem Bistum in diesem letzten Jahr gemacht haben, das so anders war als alles, was wir bisher kannten.”
Kirchenstatistik der Diözese Passau für das Jahr 2020
Derzeit leben im Bistum Passau 450.844 Katholiken in aktuell 87 Pfarrverbänden. Diese sind gebildet aus 285 Pfarreien und 20 Exposituren. In diesem Jahr verzeichnet das Bistum 4.014 Austritte (2019: 4.281).
Bei den Wiederaufnahmen gibt es ein leichtes Minus zu verzeichnen von 99 im Vergleich zu 104 Wiederaufnahmen im Jahr 2019. Es sind 2020 insgesamt 27 Frauen und Männer in die Kirche von Passau eingetreten (2019: 20). Die Zahl der kirchlichen Trauungen liegt bei 229 (2019: 936). Des Weiteren ergeben sich für das Bistum Passau laut Jahresstatistik 2.956 Taufen (2019: 3.857), 2.992 Erstkommunionen (2018: 3.779) und 70 Firmungen (2019: 28) sowie 5.708 Bestattungen (2019: 5350).
Die statistischen Daten des Jahres 2020 sind wie jedes Jahr auch online abrufbar unter www.dbk.de. In den nächsten Wochen erscheint die Arbeitshilfe „Katholische Kirche in Deutschland. Zahlen und Fakten 2020/2021“ mit umfangreichen statistischen Angaben zum kirchlichen Leben, ehrenamtlichen Engagement sowie kulturellem Einsatz, caritativer Arbeit und finanziellem Engagement.