Das glauben wir

Der Kößlarner Palmesel

Stefanie Hintermayr am 22.03.2021

Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Seit mehr als 500 Jahren hat der hölzerne Kößlarner Palmesel Tradition bei der Palmsonntagsprozession durch den Markt, die heuer wie schon 2020 coronabedingt entfällt. Das Original ist aber ohnehin nur noch im Kirchenmuseum zu sehen, gut verwahrt und für künftige Generationen gesichert.

Der Palm­sonn­tag, Jesu Ein­zug in Jeru­sa­lem, wird im Markt Köß­larn im Rot­tal jedes Jahr groß gefei­ert. Neben teils meter­ho­hen Palm­bu­schen zie­hen hier die Minis­tran­ten einen Hol­ze­sel mit dar­auf sit­zen­der Jesus­fi­gur auf einem Wagen mit. Wegen Coro­na kann die­se belieb­te Tra­di­ti­on mit sonst hun­der­ten von Besu­chern von Nah und Fern die­ses Jahr, wie bereits 2020, nicht statt­fin­den. Die Pro­zes­si­on muss ent­fal­len, der Pal­me­s­el pau­sie­ren – aller­dings nur die Replik, die Kopie. Das Ori­gi­nal steht gut ver­wahrt und für künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen gesi­chert im Köß­lar­ner Kir­chen­mu­se­um. Und Kunst­his­to­ri­ker Lud­ger Drost, zugleich Lei­ter des Kir­chen­mu­se­ums, weiß über sei­ne Geschich­te bes­tens Bescheid:

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Die Geschich­te reicht zurück bis ins spä­te Mit­tel­al­ter. Um das Jahr 1481 haben die Köß­lar­ner, so erklärt Lud­ger Drost, eine gan­ze Aus­stat­tung an ver­schie­de­nen Figu­ren für die Hei­li­ge Woche zusam­men­ge­stellt. Für den Palm­sonn­tag, den Auf­takt in die Kar­wo­che, haben sie beim Pfarr­kirch­ner Holz­bild­hau­er Hans Nagel einen Esel fas­sen las­sen. Der wur­de dann die nächs­ten Jahr­hun­der­te jedes Jahr über den Markt gezo­gen“, erzählt Drost begeis­tert. Bis zum Jahr 2001 war der berühm­te Köß­lar­ner Pal­me­s­el bei jeder Pro­zes­si­on dabei. Genau hier aber brach ein Holz­bein. Seit­her ist das Ori­gi­nal, mit repa­rier­tem Bein, nur noch im Kir­chen­mu­se­um zu sehen. Die Tra­di­ti­on aber, einen höl­zer­nen Pal­me­s­el bei der Palm­sonn­tags­pro­zes­si­on mit­zu­füh­ren, wur­de auf­recht­erhal­ten. Nur ist jetzt anstel­le des Ori­gi­nals aus 1481 eine Replik dabei, die ein Köß­lar­ner Holz­bild­hau­er ange­fer­tigt hat. Das war ein Glücks­fall“, freut sich Drost. Man fin­det nicht so schnell jeman­den, der ein solch gro­ße Holz­fi­gur heut­zu­ta­ge noch schnit­zen kann. Das ist eine Sel­ten­heit.“ Dem Ori­gi­nal nach­emp­fun­den, aber doch mit eige­nem Cha­rak­ter, ist also seit 2002 der neue Köß­lar­ner Pal­me­s­el bei der Pro­zes­si­on im Einsatz.

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