Die Werke der 30 Künstlerinnen und Künstler stellen alle Maria dar – und könnten verschiedener nicht sein. Sie reichen von abstrakten Skulpturen, über Malerei, und Fotografie bis hin zu ganz gegenständlichen Abbildungen der Mutter Jesu. „Maria – Ich sehe dich in tausend Bildern, Maria, lieblich ausgedrückt“, lautet der Titel der Schau nach einem Zitat des Dichters Novalis, kuratiert von Künstlerseelsorger Bernhard Kirchgessner, Künstler Hubert Huber und Alois Brunner, Kunstreferent des Bistums Passau. Jeder trage im Herzen sein eigenes Bild der Gottesmutter, sagte Kirchgessner am Freitag in seiner Begrüßung. So hoffe er, die Zusammenschau der verschiedenen Werke von regionalen, italienischen und einem französischen Künstler „möge die Zuneigung zur Mutter des Herrn vertiefen.“
Bischof Stefan Oster stellte den geladenen Gästen die Frage: „Was sehen wir, wenn wir Bilder von Maria sehen?“ Schließlich habe keiner der Kunstschaffenden Maria tatsächlich gesehen.
„Im Werk zeigt sich sein Urheber, er spricht sich darin aus, singt seine innere Melodie in das kunstvoll gestaltete Stück Welt hinein, er malt das Geschaute aus seinen inneren Bild heraus”
Je mehr die Kunst aus dem ganz Eigenen komme, desto näher komme sie der Frau, „die sich ihrem eigenen Ursprung ganz überlassen hat, um diesen Ursprung selbst hervorzubringen. Und die zugleich in der Lage war, voller Vertrauen und Frieden in diesem Ursprung ruhen zu können“: Maria. „Ein Kunstschaffen, das sich überlassen kann, das hören kann, das dem Gehörten und innerlich Erfahrenen treu sein kann, wird zum Akt der Freiheit, der Wahrheit, der Hingabe – und genau deshalb auch so oft zum Dienst an der Schönheit.“
Die Worte des Bischofs ergänzten die theologische Einführung von Hermann Stinglhammer, Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Universität Passau: „Echte Kunstwerke blicken uns aus ihrer eigenen, inneren Wahrheit an“, sagte er. Das könne in die Krise und zu tiefer Veränderung führen. Hin zu der Frage „Wer bin ich?“ – auf die Maria antwortete: „Dein bin ich, o Gott.“ Eines Gottes, der Mitleid habe wie eine Mutter. Darin sei Maria zum Vorbild geworden, im sich Zurücknehmen, Dienen und Mitfühlen. Das sei marianisch und der wahre Herzschlag der Kirche, in dem sich ein „Beziehungsraum“ für die Begegnung mit Christus eröffne. So schloss Stinglhammer mit dem Appell: „Wir müssen unser Leben ändern.“
Die Ausstellung ist noch bis 26. November im Exerzitien- und Bildungshaus Spectrum Kirche zu sehen. Geöffnet von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.