Weltkirche

Mission & Weltkirche – Besuch in Bolivien

Redaktion am 11.04.2024

Bild: Christine Krammer
So reisen Schwester Lucia und Christine Krammer in Bolivien. "Die Straßen gleichen eher wilden Pisten, mit vielen Schlaglöchern", berichtet Schwester Lucia.

Die Katholische Kirche ist Weltkirche. Die weltkirchlichen Aktivitäten sind eine große Herausforderung, aber auch eine Bereicherung im Sinne einer Öffnung nach innen und außen. Deshalb gehören auch regelmäßige Auslandsbesuche zu den Aufgaben im Referat Mission und Weltkirche im Bistum Passau.

Es ist ein Freund­schafts­be­such“ in Boli­vi­en. Zur­zeit ist eine klei­ne Dele­ga­ti­on (2 Per­so­nen!) aus dem Bis­tum Pas­sau auf Süd­ame­ri­ka-Mis­si­on unter­wegs. Schwes­ter Lucia Kienz­ler ist Prio­rin der Abtei St. Josef in Thyr­n­au und ist im Auf­trag ihres Klos­ters unter­wegs. Sie wird beglei­tet von Chris­ti­ne Kram­mer vom Refe­rat Mis­si­on und Welt­kir­che im Bis­tum Pas­sau. Eine der ers­ten Sta­tio­nen ihrer Rei­se war das Klos­ter unse­rer lie­ben Frau in Naza­reth“ in Apo­lo in Boli­vi­en. Das hat eine ganz beson­de­re Bewandt­nis. Die­ses Klos­ter wur­de von Schwes­tern von Wald­sas­sen und Thyr­n­au gegrün­det. Im mis­sio­na­ri­schen Auf­trag wur­den 1929 aus ver­schie­de­nen baye­ri­schen Zis­ter­zi­en­se­rin­nen­klös­tern, dar­un­ter das Klos­ter Thyr­n­au und das Klos­ter Wald­sas­sen, Schwes­tern ent­sandt zur Grün­dung eines Klos­ters in Boli­vi­en. So ent­stand das Klos­ter Apo­lo. Dort gibt es heu­te eine klei­ne Her­ber­ge und es wer­den auch land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te, wie z.B. Wein, her­ge­stellt und ver­kauft. Außer­dem haben die Schwes­tern ein Kin­der­heim auf­ge­baut, 18 Buben und Mäd­chen aus pre­kä­ren Fami­li­en­ver­hält­nis­sen leben der­zeit mit den Schwes­tern im Klos­ter. Sie kön­nen in Apo­lo zur Schu­le gehen und so in einer geschütz­ten Umge­bung aufwachsen.

Abenteuerliche Reise: Nach der Ankunft am Flughafen von La Paz Weiterreise per Jeep und 18 Stunden später die Ankunft in Apolo.
Mitbringsel aus Passau: Schlüsselanhänger mit Papst Benedikt und der Altöttinger Madonna und vielen Grüßen von Bischof Stefan Oster. 18 Buben und Mädchen aus prekären Familienverhältnissen leben mit den Schwestern im Kloster. Sie können in Apolo zu Schule gehen und können in einer geschützten Umgebung groß werden.
Besondere Freude auch über Schokolade aus Deutschland für alle.
Der Schlafsaal der Mädchen.
Gemeinsames Mittagessen: Sr. Lucia Kienzler (li.) mit Sr. Ludgarda, Priorin der Zisterzienserinnen von Apolo (r.). Es gibt getrocknetes Rindfleisch.
Die Grablege des Klosters Apolo.
In der Klosterküche tut der Ofen, der vor 70 Jahren aus Deutschland per Schiff geschickt wurde, immer noch gute Dienste. Die Mädchen aus dem Kinderheim der Schwestern helfen beim Kochen fleißig mit. Sr. Asunta ist die Küchenchefin.
80 Rinder gehören zur Landwirtschaft des Klosters. Das Fleisch wird für den Eigenverbrauch verwendet und auch verkauft.
Yucaernte in Apolo.
Cocablätter werden auf dem Markt verkauft.

So ent­stand auch der aktu­el­le Freund­schafts­be­such von Schwes­ter Lucia Kienz­ler aus Thyr­n­au im Klos­ter Apo­lo. Der Besuch ist auch ein Zei­chen und Signal der Unter­stüt­zung für das Klos­ter in Boli­vi­en. Unter ande­rem wer­den auch Spen­den in Thyr­n­au für Apo­lo gesam­melt und ver­wal­tet. So ist auch ein Teil der Mis­si­on der Prio­rin aus Nie­der­bay­ern, nach­zu­schau­en, wie die Gel­der vor Ort ein­ge­setzt wer­den. Ihre Che­fin im Klos­ter Thyr­n­au, Äbtis­sin Mecht­hild, war sel­ber vor 15 Jah­ren das letz­te Mal vor Ort in Apo­lo. Boli­vi­en ist rund 21 Flug­stun­den ent­fernt, eine gro­ße Hür­de war für die Klos­ter­schwes­tern aus Thyr­n­au immer auch die Sprach­bar­rie­re. So kommt beim aktu­el­len Besuch auch wie­der Chris­ti­ne Kram­mer vom Refe­rat Mis­si­on und Welt­kir­che ins Spiel, sie spricht flie­ßend Spa­nisch, war schon ein­mal in Boli­vi­en und hat im Auf­trag der Kir­che mehr­fach Kri­sen­her­de oder Part­ner­län­der auf der gan­zen Welt bereist, sie betreut und orga­ni­siert z.B. auch die mis­sio und Mise­re­or Part­ner­pro­jek­te für das Bis­tum Passau.

Hier der Radiobeitrag zum Thema:

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Christine Krammer und Sr. Lucia Kienz­ler probieren frisch vom Baum geerntete Mangos.
In der Bibliothek finden sich immer noch Bücher der Thyrnauer Schwestern. Die letzte der Schwestern aus Thyrnau starb 2020.
Wäschewaschen geht auch ohne Waschmaschine.
Die Klosterkirche von Apolo.
Bild der Hl. Dreifaltigkeit aus dem Thyrnauer Hochaltar, das in der Klosterkirche von Apolo als wundertätig verehrt wird.
Die Schwestern stellen nach einem Geheimrezept von den Thyrnauer Klostergründerinnen Mandarinen- und Orangenwein her, den sie auch verkaufen.
Das Hostieneisen kam vor 70 Jahren aus Thyrnau nach Apolo. Drei mal in der Woche werden damit Hostien für Pfarrei und das Kloster gemacht.
Eine Reisschälmaschine wird vom Kloster betrieben und sichert ein kleines Nebeneinkommen.

Schwes­ter Lucia Kienz­ler ist das ers­te Mal in Boli­vi­en und die Ein­drü­cke in die­sem fer­nen Land in Süd­ame­ri­ka sind sehr prä­gend. Was sie so noch nicht erlebt hat, ist eine feh­len­de Infra­struk­tur. Die Stra­ßen glei­chen eher wil­den Pis­ten, so die Prio­rin, geteer­te Fahr­bah­nen gibt es wenig bis gar nicht, dafür vie­le Schlag­lö­cher. Die Haupt­stra­ßen in Apo­lo sind ledig­lich gepflas­tert. Klei­ne­re Flüs­se wer­den ein­fach durch­quert, auch mit dem Motor­rad. Die­se Art zu rei­sen kann­te die Prio­rin so noch nicht. Bedrü­ckend für Schwes­ter Lucia ist Armut der Bevöl­ke­rung vor Ort, die sich täg­lich und nahe­zu über­all offen­bart. Jeder ver­sucht im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes Tag für Tag über die Run­den zu kom­men, ver­sucht hier und dort etwas zu ver­kau­fen, um sich oder die Fami­lie durchzubringen. 

Das Klos­ter Apo­lo betreibt auch eine klei­ne Land­wirt­schaft, hier beschreibt die Schwes­ter aus Nie­der­bay­ern, wie sie ihre ers­te Man­go vom Baum gepflückt und geges­sen hat. Auch die Spei­sen vor Ort sind für die Prio­rin aus Thyr­n­au völ­lig neu, sie kann sie aber sehr empfehlen.

Mitt­ler­wei­le ging die Rei­se wei­ter nach La Paz, dort haben Mit­schwes­tern der Abtei Seli­gen­thal in Lands­hut eine Schu­le auf­ge­baut, die mitt­ler­wei­le an eine ande­re Stif­tung über­ge­ben wur­de. Es gibt dort aber noch einen klei­nen Kon­vent. Hier freut sich die Prio­rin auf den Aus­tausch mit den Mit­schwes­tern. Außer­dem ver­spricht die Stadt La Paz eini­ge Über­ra­schun­gen und Beson­der­hei­ten. La Paz in Boli­vi­en ist die höchst­ge­le­ge­ne Ver­wal­tungs­haupt­stadt welt­weit und befin­det sich in der Alti­pla­no-Hoch­ebe­ne der Anden auf mehr als 3.500 m über dem Mee­res­spie­gel. Die Stadt gilt als Muss für Bolivien-Reisende.

Wäh­rend Schwes­ter Lucia in La Paz weilt, geht die Rei­se für Chris­ti­ne Kram­mer noch wei­ter nach Peru. Von dort aus kehrt sie dann spä­ter wie­der zurück nach La Paz und tritt gemein­sam mit Schwes­ter Lucia die Heim­rei­se nach Nie­der­bay­ern an.


Text: pbp / Quel­le: Chris­ti­ne Kram­mer und Schwes­ter Lucia Kienzler

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