Bistum

Mittelalterliche Musik- und Liturgiegeschichte

Thomas König am 13.05.2019

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Neumiertes Brevier für den Gebrauch in der Diözese Passau aus dem Jahr 1298, © Stiftsbibliothek Vorau

Wissenschaftliche Fachtagung an der Uni Passau - von Donnerstag, 16. bis Samstag, 18. Mai steht dabei die Liturgie- und Musikgeschichte der Diözese Passau des Mittelalters und der frühen Neuzeit im Fokus.

Das Gebiet des ehe­ma­li­gen Donau­bis­tums Pas­sau im Mit­tel­al­ter erfass­te den süd­ost­wär­ti­gen Teil des Her­zog­tums Bay­ern sowie den größ­ten Teil des baben­ber­gi­schen bzw. habs­bur­gi­schen (Erz-)Herzogtums. Das Bis­tum Pas­sau war über vie­le Jahr­hun­der­te hin­weg maß­geb­lich an der kul­tur­ge­schicht­li­chen Ent­wick­lung Bay­erns und Öster­reichs ober- und unter­halb der Enns betei­ligt, die Bischofs­stadt selbst eine her­aus­ra­gen­de Pfle­ge­stät­te der Musik.

Die mit­tel­al­ter­li­che Lit­ur­gie- und Musik­ge­schich­te der Dom‑, Pfarr- und Klos­ter­kir­chen der Diö­ze­se Pas­sau war bis vor weni­gen Jah­ren kaum erforscht. Abge­se­hen von eini­gen pro­mi­nen­ten Musik­denk­mä­lern aus bedeu­ten­den Klös­tern wie St. Flo­ri­an, Krems­müns­ter oder Klos­ter­neu­burg waren kaum rele­van­te Quel­len bekannt, vor allem kei­ne, die die lit­ur­gi­sche Tra­di­ti­on der Diö­ze­se wider­spie­geln würden.

Bei der Kon­fe­renz wer­den For­sche­rin­nen und For­scher aus ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen ver­su­chen, Licht in das mit­tel­al­ter­li­che Dun­kel der lit­ur­gi­schen Choral­pra­xis zu brin­gen. Von gro­ßer Bedeu­tung sind die For­schun­gen zu Libri ordi­na­rii, den lit­ur­gi­schen Regie­bü­chern” für das Opus dei in der Diö­ze­se Pas­sau, die im Pro­jekt CAN­TUS NET­WORK der Öster­rei­chi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten geleis­tet werden.

Tagungs­ort ist das ehe­ma­li­ge Klos­ter St. Niko­la, das heu­te von der Uni­ver­si­tät Pas­sau genutzt wird. Das um 1070 von Bischof Alt­mann gegrün­de­te Reform­klos­ter war Aus­gangs­punkt einer spi­ri­tu­el­len und lit­ur­gi­schen Erneue­rung des Diö­ze­san­kle­rus. Vie­les von dem, was man heu­te in mit­tel­al­ter­li­chen Lit­ur­gi­ka als Pas­sau­er Diö­ze­san­pro­pri­um qua­li­fi­zie­ren kann, hat sei­nen Ursprung in der lit­ur­gi­schen Pra­xis der Chor­her­ren von St. Niko­la. Die Kon­fe­renz kehrt somit an die Wur­zeln der Pas­sau­er lit­ur­gi­schen Tra­di­ti­on zurück.

Ein Kon­zert der Gra­zer Cho­ral­scho­la unter der Lei­tung von Franz Karl Praßl mit Gesän­gen aus mit­tel­al­ter­li­chen Hand­schrif­ten der Diö­ze­se im Pas­sau­er Dom (Don­ners­tag, 16. Mai 19.30 Uhr) und eine musi­ka­li­sche Andacht (Kir­che St. Niko­la, Frei­tag, 17. Mai 18 Uhr), gestal­tet vom Leon­hard Pamin­ger-Ensem­ble unter der Lei­tung von Mar­tin Steid­ler, run­den das viel­fäl­ti­ge Pro­gramm ab.

Ver­an­stal­tet wird die Tagung von der Öster­rei­chi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten. Koope­ra­ti­ons­part­ner sind die Uni­ver­si­tät Pas­sau, das Refe­rat Kir­chen­mu­sik der Diö­ze­se Pas­sau und der Ver­ein für Ost­bai­ri­sche Heimatforschung.

Quel­le: PD Dr. Robert Klug­s­eder (Öster­rei­chi­sche Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten, Insti­tut für kunst- und musik­his­to­ri­sche Forschungen)

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