
Andächtige Stille herrschte in der Pfarrkirche St. Michael in Röhrnbach. Zahlreiche Kerzen tauchten das Gotteshaus bei der „Nacht der Lichter“, die unter dem Motto „Wer glaubt ist nie allein“ stand, in ein mystisches Licht. Eingeladen und gestaltet wurde die „Nacht der Lichter“ von den Röhrnbacher Ministranten.
Nach so vielen Onlineveranstaltungen in Arbeitswelt und Schule war es den Ministranten ein Bedürfnis, einen Weg anzubieten, Gemeinschaft erlebbar zu machen und Glauben zu praktizieren. Die „Nacht der Lichter“ war vom Geist und Grundgedanken her geprägt von der Glaubensgemeinschaft Taizé, dessen Gründer Frére Roger mit seinen Glaubensbrüdern eine einfache Form von Gebet und Liedern initiierte, die eingängig sind, oft wiederholt werden und gerade deshalb so berühren und dabei helfen, in einer hektischen Welt zu sich selbst zu finden.
Eine besondere meditative und beeindruckende Stimmung erzeugten die Ministranten, indem sie die Kirche mit zahlreichen Kerzen im ansprechenden Arrangement mit Tüchern illuminierten. Die Ministranten ließen sich rund um den Altar nieder, um von dort Gebete, Fürbitten und das Evangelium vorzutragen. Coronabedingt wurden die Taizé-Lieder per Lautsprecher abgespielt. Zwischen den Taizé-Liedern und Gebeten fand eine zehnminütige Stille statt, die jeder Teilnehmer zum persönlichen Gebet oder zur Meditation nutzen konnte, aber auch um das Evangelium wirken zu lassen. Durch diese Zeit des Schweigens gaben die Ministranten den Gläubigen auch viel Raum für Besinnung und innere Einkehr.

Am Ende der „Nacht der Lichter“ konnten die Gläubigen die Kerzen, die sie zu Beginn bekommen hatten, mit ihren Gebetsanliegen nach vorne zum Kreuz bringen und somit vor Gott stellen. Zusätzlich konnten sie ihre Anliegen mit Weihrauch zu Gott „aufsteigen“ lassen. Alternativ konnten die Kerzen auch mit nach Hause genommen werden, um sie jeden Samstagabend ans Fenster zu stellen und anzuzünden, als Zeichen der Solidarität mit Armen und Kranken.
Am Schluss des Gottesdienstes spendete Pfarrer Bernhard Tiefenbrunner den Segen und bedankte sich bei den Ministranten herzlich für das „spirituelle Highlight“ bei dessen Umsetzung sie von Johannes Geier vom Kirchlichen Jugendbüro Freyung begleitet und unterstützt wurden.
Die nächste „Nacht der Lichter“ findet am 12. März um 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche Grafenau, das nächste Taizé-Gebet am 26. März um 19 Uhr in der Pfarrkirche in Perlesreut statt.
Text: Michael Dropalla