Soziales

Der Boden der uns trägt

Redaktion am 14.02.2023

Februar23 Trauergruppe KDFB
Die KDFB-Trauerbegleiterinnen Birgit Czippek (rechts) und Brigitte Hartl (links) leiten die feste Trauergruppe, die am 1. März 2023 beginnt.

Abschiede begleiten uns durch das Leben. Der Tod aber ist ein unwiederbringlicher Abschied, der bei Angehörigen und Nahestehenden tiefe Trauer erzeugt und mit Veränderungen verbunden ist. Denn nichts ist mehr, wie es vorher war. Trauerende haben oft das Gefühl, als würde ihnen der Boden unter den Füßen weggerissen. Doch der Boden trägt uns – mit dieser Botschaft lädt der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) in der Diözese Passau zu einer neuen festen Trauergruppe ein. Sie beginnt am 1. März 2023.

Die fes­te Trau­er­grup­pe ist ein geschütz­ter Raum für trau­ern­de Men­schen, in dem sie mit ihren viel­fäl­ti­gen Gefüh­len nicht allei­ne sind und ihrer Trau­er eine Hei­mat geben kön­nen. Dabei wer­den sie von den bei­den KDFB-Trau­er­be­glei­te­rin­nen Bir­git Czip­pek und Bri­git­te Hartl nach Kräf­ten unter­stützt. Bei­de wis­sen aus lang­jäh­ri­ger Erfah­rung, dass Trau­er kein sta­ti­scher Pro­zess ist, der immer nach dem glei­chen Sche­ma abläuft. So indi­vi­du­ell wie jeder Mensch ist, so indi­vi­du­ell ist auch die Trau­er. Es gibt kei­ne Richt­li­nie, die den Ver­ar­bei­tungs­pro­zess vor­gibt“, stellt Hartl her­aus. Jede trau­ern­de Per­son muss ihren eige­nen Weg fin­den, mit den viel­fäl­ti­gen Gefüh­le und der neu­en Situa­ti­on umzugehen.

Manch­mal ist es inner­halb der Fami­lie schwer, über die eige­ne Trau­er zu spre­chen, weil man nie­man­den zusätz­lich belas­ten möch­te. Gera­de dann ist exter­ne Hil­fe sinnvoll.”

Birgit Czippek

Per­so­nen, die sich in ihrer Trau­er beglei­ten las­sen, neh­men aus Czip­peks Sicht sogar eine Vor­bild­funk­ti­on für die Fami­li­en­mit­glie­der und die Gesell­schaft ein. Sie möch­ten den Ver­lust ver­ar­bei­ten. Trau­ern ist kei­ne Schwä­che. Viel­mehr ist es eine Stär­ke, Trau­er zuzu­las­sen und kon­struk­tiv mit ihr umzugehen.”

Doch vie­len Men­schen fällt genau das schwer. In der Gesell­schaft sind Tod und Trau­er nach wie vor Tabu­the­men. Die bei­den Trau­er­be­glei­te­rin­nen wer­den die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der fes­ten Trau­er­grup­pe dazu ermu­ti­gen, ihren Gefüh­len Platz ein­zu­räu­men. Es ist wich­tig zu ver­ste­hen, dass Trau­er kei­ne Krank­heit ist! Aber sie kann die Gesund­heit stark beein­träch­ti­gen, wenn sie nicht aus­ge­lebt wird“, betont Bir­git Czip­pek. Die Auf­ar­bei­tung ist fol­ge­rich­tig ein wich­ti­ger Mei­len­stein in der Trau­er­ar­beit. Wird Emo­tio­nen frei­er Lauf gelas­sen, nimmt das den Druck – es rei­nigt den Boden. Etwas Neu­es kann gedei­hen. Trau­er zulas­sen, ist eine wich­ti­ge Wei­chen­stel­lung“, meint Hartl. Das Beson­de­re an der fes­ten Trau­er­grup­pe: Im Lau­fe der Zeit ent­steht eine tie­fe Ver­traut­heit. Hier ist jedes Gefühl wich­tig und rich­tig. Auch das schenkt Kraft für den Ver­ar­bei­tungs­pro­zess. Dane­ben geben die Trau­er­be­glei­te­rin­nen bei jedem Tref­fen neue Impul­se. Unter ande­rem wird es um die Bezie­hung zu der ver­stor­be­nen Per­son gehen. Trau­ern­de haben oft damit zu kämp­fen, dass Unge­klär­tes zu Leb­zei­ten nicht mehr berei­nigt wur­de“, sagen Czip­pek und Hartl. Aus ihrer Sicht ist das auch nach­träg­lich mög­lich – indem Trau­ern­de ver­ge­ben: sich selbst und der ver­stor­be­nen Per­son. Auch die Fra­ge: Was will uns die Trau­er sagen?“ wird behandelt.

Die neue fes­te Trau­er­grup­pe des KDFB-Diö­ze­san­ver­ban­des Pas­sau fin­det an acht Nach­mit­ta­gen jeweils mitt­wochs ab 1. März von 15 bis 17 Uhr in der Begeg­nungs­stät­te für Frau­en am Dom­platz 3 in Pas­sau statt. Die Teil­nah­me­ge­bühr beträgt 50 Euro für alle acht Tref­fen.
Eine Anmel­dung im KDFB-Büro unter Tele­fon 0851/36361 oder E‑Mail: passau.​kdfb@​bistum-​passau.​de ist bis 27. Febru­ar erforderlich.

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