Am Samstag fand in Fürstenzell die feierliche Beauftragung zum ehrenamtlichen Pilgerwegbegleiter statt. Neun Frauen und Männer aus dem Bistum Passau präsentierten ihre eigenen Pilgerwegprojekte, was den Abschluss des Kurses „Pilgerbegleiter* in im pastoralen Raum“ darstellte.
In drei Modulen setzten sich die Teilnehmer damit auseinander, was christliches Pilgern ist und wie man eine Pilgerwanderung plant, vorbereitet und organisiert, sagte Helga Grömer bei ihren Begrüßungsworten im Pfarrsaal Fürstenzell. Gemeinsam mit Magdalena Lummer leitete Grömer den Kurs. „Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben gelernt, wie unterwegs geistliche, meditative Impulse gesetzt werden können, beispielsweise in Form von Gebeten, Liedern, Wahrnehmungsübungen oder Schweigen“, sagte Grömer. „Also Dinge, die einen Unterschied zu einer normalen Wanderung machen.“ Ziel des Kurses sei es gewesen, Pilger als Ehrenamtliche in den Pfarreien anleiten zu können. Ohne Übernachtung und bei einer Dauer von maximal einem Tag sollten sie eine Pilgerreise organisieren können. „Also Pilgern vor der Haustüre“, so Grömer. „Seit dem zweiten Vatikanischen Konzil gibt es das Bild vom pilgern den Volk Gottes, das unterwegs ist und wir sitzen so viel umananda.“ Man müsse sich das Wort „Pilgern“ selbst aneignen und könne als daher als Einladung der ehrenamtlichen Frauen und Männer sehen, gemeinsam unterwegs sein zu wollen.
Anschließend sprach Domdekan Dr. Hans Bauernfeind, der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, zu der auch der Bereich Pilgerpastoral gehört, sein Grußwort. Bereits heute morgen habe er an einer Männerwallfahrt teilgenommen, die einer der Kursabsolventen geleitet habe. Auch Bischof Dr. Stefan Oster sei dabei gewesen und lasse seine Grüße ausrichten. Beim Pilgern könne man entdecken, wie schön unser Land sei, neu spüren, dass all das, was da ist, ein Geschenk Gottes sei, das es zu hüten und zu bewahren gelte. „All das geht einem auf, wenn man gemeinsam betend unterwegs ist“, so Bauernfeind.
Nachdem er sich herzlich für das Engagement bedankte, stellten die Kursabsolventen dem Publikum, darunter die Pfarrer, Seelsorger, die Pilgerwegbegleiter, die 2023 den Kurs absolviert haben und verantwortliche Ehrenamtliche der jeweiligen Pfarrverbände, ihre Pilgerprojekte vor. Die Wegstrecken wurden erklärt, welche Impulse gesetzt werden und unter welchem Motto die Pilgerung stehen wird. Außerdem zeigten die Kursabsolventen ihre Pilgerstäbe her und erklärten Bedeutung des Schmuckes.
In einem anschließenden Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Fürstenzell wurden die Pilgerwegbegleiter von Domdekan Dr. Hans Bauernfeind feierlich beauftragt und gesegnet. „Sie sind Repräsentanten und Repräsentantinnen einer lebendigen Kirche, die auf Jesus Christus vertraut“, sagte Bauernfeind zu den Pilgerwegbegleitern. „Auf dem Weg, den Sie gemeinsam gehen, können viele ihre Gedanken ordnen und dem Herrn ihre Hoffnungen und Ängste anvertrauen. Von Herzen danke ich Ihnen, auch im Auftrag von Bischof Stefan Oster für diesen segensreichen Dienst.“
Danach wurde Helga Grömer, die ab September in Ruhestand gehen wird, aus ihrem Dienst verabschiedet. Das Pilgerpastoral wird Magdalena Lummer übernehmen, der feierlich der Pilgerstab übergeben wurde.
Die musikalische Gestaltung übernahm der Chor „Mitanand“ unter der Leitung von Manuela Lakota. „Es ist mal wieder wunderbar, so eine singende Gemeinde zu erleben“, sagte Helga Grömer, angesichts der regen Teilnahme der Gottesdienstbesucher. Im Anschluss daran ließen die Besucher den Abend mit Häppchen und Getränken vor der Kirche gemütlich ausklingen.
Text: PNP / Anna Maier