Bistum

25 Jahre Ökosoziales Forum in Niederalteich

Stefanie Hintermayr am 12.03.2020

200307 Oekosoziales Forum LM foto3 Foto: Lars Martens

Das Ökosoziale Forum (ÖSF) hat sein 25-jähriges Bestehen in der Landvolkshochschule Niederalteich gefeiert. Trotzdem es sich mit Erfolg für Klima- und Umweltschutz einsetzt, betont Umweltreferent Josef Holzbauer: "Wir haben noch weiter zu arbeiten."

Es gibt kei­nen Grund zu Fei­ern“ – die­se Wor­te von Sepp Rot­te­nai­cher, einem der Grün­dungs­vä­ter des öko­so­zia­len Forums Nie­der­al­t­eich, mögen zunächst ver­wun­dern. Den Mit­glie­dern des Netz­werks aus Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz, die sich nicht weni­ger als die Bewah­rung der Schöp­fung und die Ent­wick­lung nach­hal­ti­ger Land­wirt­schafts­kon­zep­te zum Ziel gesetzt haben, ist bewusst, dass sich durch ihre Arbeit über ein Vier­tel­jahr­hun­dert hin­weg noch viel zu wenig getan hat. Ihre Zusam­men­kunft zum 25jährigen Bestehen wur­de dar­um in der Land­volks­hoch­schu­le St. Gun­ther in Nie­der­al­t­eich auch nicht als rau­schen­der Fest­akt began­gen, son­dern als pro­duk­ti­ve Tagung mit einem ehr­li­chen Rück- und Aus­blick. Gegrün­det wur­de das ÖSF“ in Beglei­tung und mit dem Umwelt­re­fe­rat der Diö­ze­se Pas­sau. Als Nach­fol­ger von Sepp Rot­te­nai­cher ist heu­te Sepp Holz­bau­er hier der Chef – mit eben­so viel Enga­ge­ment und Über­zeu­gung: Das Forum hat die Bedeu­tung als Mah­ner in der Ent­wick­lung zu ste­hen. Eine Ent­wick­lung, die ganz klar markt­wirt­schaft­lich geprägt ist. Und wir wol­len, das öko­lo­gi­sche Leit­plan­ken gesetzt wer­den in der Wirt­schaft, im Geba­ren der Land­wirt­schaft und auch bei uns sel­ber, wie wir in die Zukunft gehen.“

Die Zukunft enkel­taug­lich machen“ nen­nen sie das. Grün­dungs­va­ter Sepp Rot­te­nai­cher ist natür­lich nicht froh dar­über, das in 25 Jah­ren land­wirt­schafts­po­li­ti­scher Arbeit und Auf­klä­rung, nach der Ver­öf­fent­li­chung von sechs Büchern zum The­ma und Gesprä­chen ohne Ende noch lan­ge kei­ne Zei­ten­wen­de erreicht wer­den konn­te. Tat­säch­lich stand die Über­le­gung im Raum, ob die­ser Ter­min über­haupt gefei­ert wer­den soll­te: Einer unse­rer Mit­strei­ter hat den Vor­schlag gemacht, eine Bücher­ver­bren­nung an der Donau zu ver­an­stal­ten anstatt des­sen. Das erweckt Auf­merk­sam­keit und ist wenigs­tens ehr­lich, denn es war ja für die Katz‘. Aber nein, so kön­nen wir nicht sein. Dann müss­ten ja Alle verzweifeln.“

Das ist das Bewun­derns­wer­te am Öko­so­zia­len Forum Nie­der­al­t­eich“. Am Anfang oft als Spin­ner beschimpft, spä­ter von man­chen als Stö­ren­frie­de und Quer­trei­ber emp­fun­den, höhl­ten sie trotz­dem den Stein wie ste­ter Trop­fen. Ihre Ideen, wie Mensch und Tier doch in Ein­klang leben könn­ten, wie man die Umwelt trotz der Nut­zung durch die Land­wirt­schaft mehr scho­nen könn­te, fin­den immer mehr Anklang. Heu­te gehen jun­ge Men­schen bei Fri­days for Future“ für vie­le deckungs­glei­che Zie­le auf die Stra­ße – das moti­viert auch den Umwelt­re­fe­ren­ten der Diö­ze­se Passau:m„Das ist enorm hilf­reich. Durch Gre­ta Thun­berg geht ein Auf­schrei durch die gan­ze Welt. Hopp­la, da sind jun­ge Men­schen, die bewusst die Zukunft anschau­en wol­len. Das ist die Gene­ra­ti­on die in der nächs­ten Zeit die Erde bevöl­kert und wir müs­sen sie so hin­ter­las­sen das die Men­schen eine gute Zukunft haben. Und Gre­ta ist eine abso­lu­te Bot­schaf­te­rin für die Zukunft.“

Wir haben noch wei­ter zu arbeiten.”

Sepp Holzbauer, Umweltreferent

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Und dar­um ist es auch kein Wun­der, dass das öko­so­zia­le Forum Nie­der­al­t­eich mit sei­ner Arbeit natür­lich wei­ter­macht. Mit Voll­dampf sogar – denn viel Zeit bleibt nicht mehr, um die Welt zu ret­ten. Pünkt­lich zum Jubi­lä­um ihres Netz­werks haben Sepp Rot­te­nai­cher und sei­ne Mit­strei­ter ein Mani­fest erar­bei­tet mit dem Titel Ein wei­ter so ver­bie­tet sich“. In 10 Punk­ten fas­sen sie kom­pakt zusam­men, wel­che Gewohn­hei­ten und Geis­tes­hal­tun­gen sich am drin­gends­ten noch ver­än­dern müs­sen, um zum Bei­spiel die Kli­ma­er­wär­mung ein­zu­däm­men. Dass die Forums­mit­glie­der gegen noch so star­ke Wider­stän­de nie ein­knick­ten oder ver­zwei­felt auf­ga­ben, ver­dient Respekt und Aner­ken­nung. Es gibt dafür aber auch einen guten Grund, sagt Sepp Rottenaicher.

Ich bin seit mei­ner Tau­fe, also seit fast 73 Jah­ren, katho­li­scher Christ. Und der darf die Hoff­nung sowie­so nie auf­ge­ben. Auch wenn’s schwie­rig wird. Das ist eine Daueraufgabe.”

Sepp Rottenaicher, Gründungsvater ÖSF

All das konn­te bei der Tagung zum 25-jäh­ri­gen Bestehen des öko­so­zia­len Forums in Nie­der­al­t­eich gründ­lich bespro­chen wer­den. Wie immer, wur­de neue Kraft geschöpft aus dem enga­gier­ten Mit­ein­an­der. Und als Gra­tu­lan­ten und Dis­ku­tan­ten kamen renom­mier­te Ver­tre­ter aus Poli­tik und Gesell­schaft – allen vor­an der Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Man­fred Weber, Bay­erns frü­he­rer Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Hel­mut Brun­ner, oder auch der amtie­ren­de Prä­si­dent des Baye­ri­schen Bau­ern­ver­bands, Wal­ter Heidl. Nur eben mit Sel­ters statt Sekt. Oder wie Sepp Holz­bau­er es aus­drück­te: Wir haben noch wei­ter zu arbeiten.“

Text+Fotos: Lars Martens

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