Bistum

Friedensgebet: „Dies trag ich euch auf: Liebt einander“

Redaktion am 27.02.2022

Friedensgebet 10 1 Foto: Bayer / pbp

Wie überall in Deutschland hatten sich an diesem Sonntag auch in Passau Menschen versammelt, um für Frieden in der Ukraine zu beten. Am Domplatz in Passau riefen evangelische und katholische Kirche gemeinsam auf die Stimme im Gebet zu erheben, allen voran Dekan Jochen Wil­de vom Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Deka­nat Pas­sau, Dom­propst Dr. Micha­el Bär und Bischof Stefan Oster.

Es ist uns eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit, in die­ser Situa­ti­on zu beten, zusam­men­zu­kom­men und uns zu ver­ge­wis­sern, wie wir auf die­se schreck­li­chen Ereig­nis­se reagie­ren“ und dies sei ein Hil­fe­ruf zum Herr­gott um Frie­den“, beto­nen Bär und Wil­de. In der Andacht war die zen­tra­le Bibel­stel­le das Johan­nes­evan­ge­li­um 15, 9 – 17. Dort heißt es: Dies tra­ge ich euch auf: Liebt ein­an­der“, so Bär. Genau die­se Bibel­stel­le war das Tages­evan­ge­li­um am Don­ners­tag, den 24. Febru­ar. Dem Tag des Kriegs­be­ginns in der Ukrai­ne. Ins­ge­samt neun­mal kommt das Wort Lie­be‘ in die­ser Bibel­stel­le vor“, so Bär weiter.

In jener Zeit sprach Jesus zu sei­nen Jün­gern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in mei­ner Lie­be! Wenn ihr mei­ne Gebo­te hal­tet, wer­det ihr in mei­ner Lie­be blei­ben, so wie ich die Gebo­te mei­nes Vaters gehal­ten habe und in sei­ner Lie­be blei­be.
Dies habe ich euch gesagt, damit mei­ne Freu­de in euch ist und damit eure Freu­de voll­kom­men wird. Das ist mein Gebot: Liebt ein­an­der, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt kei­ne grö­ße­re Lie­be, als wenn einer sein Leben für sei­ne Freun­de hin­gibt. Ihr seid mei­ne Freun­de, wenn ihr tut, was ich euch auf­tra­ge. Ich nen­ne euch nicht mehr Knech­te; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Viel­mehr habe ich euch Freun­de genannt; denn ich habe euch alles mit­ge­teilt, was ich von mei­nem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, son­dern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch auf­macht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in mei­nem Namen bit­tet. Dies tra­ge ich euch auf: Liebt einander!

Joh 15,9 — 17

Friedensgebet 13 3

Jesus kon­zen­triert sich voll und ganz auf die Lie­be, die Lie­be zum Vater und die Lie­be der Men­schen zuein­an­der“, so Bär. Was für eine Gegen­welt zu die­ser Bot­schaft erle­ben wir aktu­ell in der Ukrai­ne?“ Im gemein­sa­men Gebet brach­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Andacht auch ihre Ohn­macht, aber auch ihre Wut vor Gott. Soviel ver­meid­ba­res Leid, soviel Zer­stö­rung und Unrecht, das trifft uns mit­ten ins Herz“, so Bär. 2000 Jah­re nach dem Kreu­zes­tod Jesu, müs­sen wir erle­ben, dass Töten immer noch ein Mit­tel ist, um Macht­in­ter­es­sen durch­zu­set­zen. Dom­propst Dr. Micha­el Bär erin­ner­te an den kürz­lich ver­stor­be­nen Dom­ka­pi­tu­lar Her­mann Her­zig (95†), der im Alter von 17 Jah­ren in den Krieg an die rus­si­sche Front muss­te und erst fünf Jah­re spä­ter wie­der in die Hei­mat zurück­konn­te. Nach den grau­sa­men Kriegs­er­leb­nis­sen lau­tet sein Pri­miz­spruch: Dies tra­ge ich Euch auf: Liebt ein­an­der.“ Die­se ein­dring­li­che Bot­schaft Jesu rich­te­ten Dekan Jochen Wil­de und Dom­propst Bär an die Gläu­bi­gen vor dem Pas­sau­er Dom. Rund 400 Frau­en und Män­ner, die ein sicht­ba­res Zei­chen des Frie­dens set­zen, wäh­rend fast zeit­gleich Putin einen wei­te­ren Schritt der Eska­la­ti­on geht und rus­si­sche Atom­streit­kräf­te in Alarm­be­reit­schaft versetzt.

An der Frie­dens­an­dacht nah­men neben Bischof Ste­fan Oster und Alt­land­rat Franz Mey­er, Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus Poli­tik, Ver­bän­den und Gesell­schaft teil. Zu Beginn der Andacht läu­te­te laut­stark eine der gro­ßen Dom­glo­cken, die Miser­i­cor­dia, die schon die ers­te Bot­schaft für die tau­sen­den Opfer die­ses Krie­ges setz­te: Barm­her­zig­keit und Erbar­men für die Flüch­ten­den, Opfer und Men­schen, die durch die­sen grau­sa­men Krieg in Bedräng­nis gera­ten. Das Läu­ten der Pum­me­rin am Ende der Andacht soll den Frie­dens­wil­len ins Land hin­aus­tra­gen“, so Bär. Beglei­tet wur­de die Frie­dens­an­dacht vom evan­ge­li­schen Posau­e­n­en­chor Pas­sau und den Diö­ze­san­blech­blä­sern des Bis­tums Passau.

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