Pater Petrus lebt seit einigen Jahren im Stift Admont und hat sich in diesem Jahr an die ganz an die Ordensgemeinschaft gebunden. Er war viele Jahre lang in der Pfarrei Feichten und in Altötting im ehrenamtlichen Ministrantendienst tätig und hat im 2019 verstorbenen Pfarrer Johannes Willeiter und zuletzt in Pfarrer Michael Witti einen Mentor gefunden.
Am letzten Septemberwochenende hat sich der 28jährige gemeinsam mit seinem Mitbruder Pater Josef Beer (38 Jahre) zum Diakon weihen lassen. Genau 950 Jahre nach der Weihe der ersten Stiftskirche und damit der Gründung des Benediktinerstiftes. Dazu waren die Eltern, Familie und Freunde in die Obersteiermark gereist. Die Weihe spendete Diözsanbischof Wilhelm Krautwaschl und begrüßte die Kandidaten mit „Gott hat heute gewählt, nämlich euch zu Diakonen“. Am gleichen Tag fanden die Nationalratswahlen in Österreich statt. In seiner Predigt betonte der Bischof vor allem die Bedeutung des Hörens: „Höre“, sei das erste Wort der Regel des hl. Benedikt und der Schlüssel für das Leben im Kloster und als Diakon. Es gelte das Wort Gottes zu hören und zu leben, um es verkünden zu können, mahnte Krautwaschl.
Nachdem Pater Petrus und sein Mitbruder Josef das Gehorsamsversprechen in die Hand des Bischofs abgelegt hat, legten sich die beiden Männer zum Zeichen der Demut und Hingabe auf den Boden, während die Allerheiligenlitanei gesungen wurde. Dann legte der Bischof die Hände auf die Köpfe der Männer – als Zeichen der Weitergabe des Heiligen Geistes. Erst dann wurde ihnen die liturgischen Gewänder des Diakons: die Stola und Dalmatik angelegt. Krautwaschl überreichte symbolisch das Evangeliar zum Dienst der Verkündung überreicht. Mit dem Friedensgruss durch den Bischof endet der Weiheakt und die beiden neuen Diakone bereiteten zum ersten Mal den Altar für die Feier der Eucharistie vor und verteilten die Kommunion an die Gottesdienstbesucher.
„Die Diakonenweihe ist ein Schritt auf das Priesteramt und als erste der drei Weihestufen (Diakon, Priester und Bischof) der römisch-katholischen Kirche ein notwendiger Schritt. Auf diesen habe ich mich vorbereitet, ist aber dennoch nicht das Ziel. Es ist ein Schritt, den man gerne macht und Freude auslöst; im Bewusstsein, dass man durchaus noch nicht auf der Zielgeraden ist“, so Pater Petrus, der mit großem Engagement das Fach „Religion“ im Stiftsgymnasium unterrichtet. Zudem ist er als Pastoralpraktikant in der Pfarrei Liesingtal, Trieben, St. Lorenzen und Hohentauern im Einsatz.
Im kommenden Jahr, genau am 18. Mai 2025 wird er zum Priester geweiht. Doch zuerst gilt es seine Doktorarbeit im Fach „Liturgiewissenschaften“ abzuschließen. Theologie hat er in Salzburg studiert.
Text und Bilder: Christine Limmer