Bistum

Pfarrer von Hauzenberg tritt zurück

Pressemeldung am 20.03.2025

Zeitungen gefaechert Siehe Datenfeld Autor Foto: Karl Holzhauser

Pfarrer Alexander Aulinger zieht sich als Dekan und Pfarrer aus dem Pfarrverband Hauzenberg zurück. Er hat seine Resignation auf den Pfarrverband und das Amt des Dekans mündlich erklärt und Bischof Stefan Oster wird diese mit Wirkung zum Montag, 24. März 2025, annehmen.

Als Grund nann­te der Pfar­rer einen tie­fen Riss, der durch die Gemein­de gehe, und für den auch er selbst zu sei­nem gro­ßen Bedau­ern Mit­ver­ant­wor­tung tra­ge. Seit eini­ger Zeit gebe es Ver­däch­ti­gun­gen gegen sei­ne Per­son, die ihm schwer­wie­gen­des Fehl­ver­hal­ten in der Jugend­ar­beit unter­stel­len. Der Umgang mit Alko­hol ste­he hier im Fokus. Zudem wer­de er seit eini­gen Mona­ten auch der geist­li­chen Mani­pu­la­ti­on verdächtigt. 

Im Sep­tem­ber 2023 hat­te sich der bei vie­len Gläu­bi­gen belieb­te Pfar­rer gegen den Vor­wurf gewehrt, selbst zu viel Alko­hol zu kon­su­mie­ren. Er hat­te in einem öffent­li­chen Got­tes­dienst erklärt, die­ses Gerücht im Bischöf­li­chen Ordi­na­ri­at auf­klä­ren zu wol­len. Dazu stell­te er die fal­sche Behaup­tung in den Raum, er sei vom Ordi­na­ri­at auf­ge­for­dert wor­den, sei­ne Leber­wer­te zur Über­prü­fung ein­zu­schi­cken und zudem müs­se er sich über­le­gen, ob er in Hau­zen­berg am rich­ti­gen Ort sei, wenn über ihn der­ar­ti­ge Gerüch­te an die Bis­tums­lei­tung getra­gen werden. 

Nach die­sem Got­tes­dienst sahen sich eini­ge Gemein­de­mit­glie­der dem Vor­wurf aus­ge­setzt, den belieb­ten Pfar­rer beim Bis­tum ange­schwärzt“ zu haben. Die­se Situa­ti­on habe sich der­art ver­schärft, so dass sich die­se Pfar­rei­an­ge­hö­ri­gen einer Hetz­jagd“ aus­ge­setzt sahen und eine Mob­bing-Situa­ti­on für die­se betrof­fe­nen Per­so­nen ent­stan­den sei. Der Pfar­rer kam unter Ver­dacht die­ses Mob­bing initi­iert und befeu­ert zu haben. In der Fol­ge wur­den wei­te­re Vor­wür­fe und Anschul­di­gun­gen gegen den Pfar­rer an das Bischöf­li­che Ordi­na­ri­at her­an­ge­tra­gen, die sei­tens des Bischofs und Gene­ral­vi­kars ent­spre­chend ihrer Ver­ant­wor­tung kir­chen­recht­lich geprüft und durch ent­spre­chen­de Dekre­te mit kon­kre­ten Auf­la­gen geahn­det wurden.

Bei der im ver­gan­ge­nen Jahr durch­ge­führ­ten Visi­ta­ti­on kam Bischof Ste­fan Oster per­sön­lich in den Pfarr­ver­band. Bei sei­nen vie­len Gesprä­chen mit ein­zel­nen Per­so­nen und in Grup­pen mit enga­gier­ten Gläu­bi­gen hat sich ihm ein sehr posi­ti­ves Bild des kirch­li­chen Lebens gezeigt. Der Bischof hat die ihm bekann­te Kon­flikt­si­tua­ti­on im Rah­men der Visi­ta­ti­on mehr­fach ange­spro­chen, jedoch so gut wie kei­ne Reso­nanz dar­auf erhal­ten. Am Ende der Visi­ta­ti­on bat der Bischof im Got­tes­dienst bei ent­stan­de­nen Kon­flik­ten mit der Hal­tung des gegen­sei­ti­gen Wohl­wol­lens auf­ein­an­der zuzugehen. 

Die Gesamt­si­tua­ti­on vor Ort ist so ange­spannt und kom­plex, dass sie wei­te­res Poten­ti­al für Ver­let­zung birgt. Daher bit­tet der Bischof nach Mög­lich­keit alle Betei­lig­ten beson­nen zu agie­ren und wei­te­re Ver­let­zun­gen zu vermeiden.

Unge­ach­tet des­sen zeigt sich heu­te, dass eine Befrie­dung der Situa­ti­on aus eige­nen Kräf­ten nicht mög­lich war und letzt­lich nur durch eine exter­ne Klä­rung und Unter­stüt­zung erfol­gen kann. Daher wur­de sei­tens des Bis­tums eine kir­chen­recht­li­che Prü­fung in Rom eingeleitet. 

In der Zwi­schen­zeit wur­de dem Bis­tum ein umfas­sen­der Bericht über die Situa­ti­on in Hau­zen­berg über­mit­telt, der Anlass gab, eine exter­ne Anwalts­kanz­lei hin­zu­zu­zie­hen. Die Grün­de dafür: aus Sicht des Bis­tums wer­den Sach­ver­hal­te unrich­tig dar­ge­stellt und wider­leg­ba­re Behaup­tun­gen auf­ge­stellt sowie Per­sön­lich­keits­rech­te Drit­ter verletzt. 

Nach­dem dem Bis­tum Anfang die­ser Woche neue, bis­lang nicht bekann­te Vor­wür­fe über­mit­telt wur­den, wird der Sach­ver­halt nun­mehr zur trans­pa­ren­ten Auf­klä­rung den staat­li­chen Ermitt­lungs­be­hör­den vorgelegt. 

Pfar­rer Aulin­ger erklärt somit sei­nen Rück­zug. Gegen­über der Bis­tums­lei­tung hat er erklärt, die eige­nen Feh­ler, die letzt­lich für die ent­stan­de­ne Eska­la­ti­on ursäch­lich waren, zu bedau­ern. Aus­drück­lich ent­schul­di­gen möch­te sich Bischof Oster bei den Per­so­nen, die Ver­let­zun­gen erlit­ten haben, die auch aus dem Ein­druck ent­stan­den sind, die Bis­tums­lei­tung wür­de nicht zügig genug gehan­delt haben. In jedem Fall, so der Bischof, wer­de eine exter­ne Auf­ar­bei­tung in der Pfar­rei Hau­zen­berg beauf­tragt und zügig ver­sucht, eine Nach­fol­ge­lö­sung für die Beset­zung des Pfarr­ver­ban­des zu finden. 

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