Pilgern in Zeiten der Coronapandemie mag zwar schwierig erscheinen, möglich ist es allerdings. Zwar sind auch dieses Jahr keine großen Wallfahrten, wie beispielsweise die Passauer Jugendfußwallfahrt nach Altötting oder die Regensburger Wallfahrt am Pfingstwochenende erlaubt, Kleingruppen und Familien dürfen sich aber auf den Weg zur Gnadenmutter machen. Altötting lädt herzlich zum Wallfahrten ein und heißt seine Pilger mit einem seelsorglichen und weltlichen Angebot willkommen. Was Sie aktuell im Gnadenort erwartet und was es beim Wallfahrten zu beachten gilt, erklären der stellvertretende Wallfahrtsrektor Pater Norbert Schlenker und Bürgermeister Stephan Antwerpen hier im Video:
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Die Regeln für Wallfahrer (Stand: Mai 2021)
Die Wallfahrtssaison 2021 feierlich eröffnet hat Bischof Stefan Oster in der Basilika St. Anna am 1. Mai. Nach dem harten Lockdown 2020 ist die Freude groß, dass in diesem Jahr wieder gepilgert werden darf, allerdings nicht in größeren Gruppen. Nur Kleingruppen und Familien dürfen sich gemeinsam auf den Weg machen. Und hierbei richtet sich die Personenzahl immer nach den aktuell geltenden Coronaregeln. „Herzlich laden wir Einzelpersonen, Familien und Haushalte zu den Gottesdiensten ein, die in der Gnadenkapelle, der Stiftspfarrkirche und der Basilika St. Anna stattfinden“, freut sich der stellvertretende Wallfahrtsrektor Pater Norbert Schlenker. „Seit Ostern gibt es in der Basilika, in der aktuell sogar bis zu 200 Personen Platz nehmen können, ein erweitertes Gottesdienstangebot“, erklärt er. Daneben gibt es die Möglichkeit zur Beichte, ein sehr beliebtes seelsorgliches Angebot, das gerne und oft in Anspruch genommen wird. „Wir haben große Beichtzimmer, weil ja die Beichtstühle aktuell nicht benutzt werden dürfen. Hier ist die Beichte problemlos und sicher möglich“, so der Kapuzinerpater. „Zu uns kommen viele Leute, die nicht nur ein schnelles Bekenntnis ablegen wollen, sondern ein Seelsorgegespräch suchen.“
Die Rückmeldungen der Wallfahrer
„Die Leute sind zuerst einmal dankbar, dass Gottesdienste überhaupt stattfinden können, in einer Zeit, in der das immer wieder auf der Kippe steht“, so Pater Norbert. Sehr vermisst werde aber der Gemeindegesang, der gerade beim Wallfahren und gerade auch in Altötting so zentral ist. „Aber wir haben hier in Altötting das große Glück, dass wir immer eine hervorragende musikalische Gestaltung mit unseren Organisten, Kantoren und Ensembles bieten können“, freut sich Pater Norbert.
Die Anliegen der Wallfahrer
Corona prägt – auch die Anliegen der Wallfahrer. Vor allem Genesene und solche, die an Corona Erkrankte oder gar Verstorbene im näheren Umkreis kennen, brächten ihre Anliegen hierzu zur Gnadenmutter, erklärt Pater Norbert. „Die Anliegen sind natürlich, dass sie selbst und Nahestehende von Corona verschont bleiben.“ Hinzu kämen die ganzen Begleitumstände, wie beispielsweise wirtschaftliche oder existentielle Sorgen. „Und es gibt natürlich immer wieder die Frage: Wie kann Gott so etwas zulassen?“
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Touristisches Angebot
„Wir als Wallfahrtort haben schon zu kämpfen, weil ja mit Ausnahme der Heiligen Messen keinerlei Veranstaltungen, Stadtführungen oder ähnliches stattfinden darf“, meint Bürgermeister Stephan Antwerpen. Und nicht zu vergessen: die Gastronomie, die ja ganz wesentlich beim Wallfahrten sei und aktuell in stark reduzierter Form laufe. „Wir hoffen alle auf bessere Inzidenzwerte und Öffnung“, so Antwerpen. In der Zwischenzeit bis dorthin lädt das Tourismusbüro die Besucher mit seinem Angebot und diversem Material dazu ein, Altötting selbst zu erkunden, u.a. auch mit dem Fahrrad via GPS. „Wir könnten aber sofort wieder mit allem losstarten“, freut sich der Bürgermeister auf ein Ende des Lockdowns. Was einige Kernveranstaltungen angeht, habe man bereits reagiert. So wurde der alljährliche Klostermarkt im Juli auf den 3. bis 5. September verschoben. „Meine Hoffnung ist natürlich auch, dass wir Ende des Jahres den Christkindlmarkt veranstalten können. Doch da bin ich optimistisch.“