
Wir feiern Muttertag. Da sagen wir für alles, was sie für uns getan haben und noch immer tun: DANKE! Sie sind – im biblischen Sinn – unsere „guten Hirtinnen“. Dieser Auftrag gilt aber nicht nur Müttern, sondern uns allen als Christinnen und Christen. Ein Impuls zum Muttertag 2025 am 11. Mai von Generalvikar Josef Ederer.
Viele Themen prägen den heutigen Sonntag. Für die meisten steht wohl der Muttertag im Mittelpunkt. Wir feiern heute unsere Mütter und ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zum Muttertag. Verbunden mit dem herzlichen Dank für alles, was Sie für Ihre Kinder, Ihre Familien und alle Ihnen anvertrauten Menschen tun. Ich wünsche Ihnen ein frohes Fest im Kreis Ihrer Lieben. Liebevolle Zuwendung, das Schenken von Geborgenheit, Vertrauen und Schutz, gutes Zureden, Ermutigen und Trösten, Die Sorge um Nahrung und Unterkunft, das Nachgehen und sich kümmern, wenn jemand sich entfernt hat oder verletzt ist, das Unterstützen und Verteidigen in den Widrigkeiten des Lebens, Die Freude, wenn es dem anderen gut geht und das Leben gelingt, Dafür geben Mütter unendlich viel an Zeit und Lebenskraft, an eigenen Interessen und Lebensenergie hin. Und dafür opfern sie aus Liebe oft viel von ihrem eigenen Leben hin. Damit sind sie ganz nah dran an dem, was Jesus gelebt hat. Und verkörpern mit am intensivsten, was wir heute, am sogenannten Gute-Hirte-Sonntag, Meine Schafe hören auf meine Stimme, ich kenne sie und sie folgen mir, sagt Jesus im heutigen Evangelium. Die Stimme hören und erkennen, auch das kennen wir als wichtiges Bindeglied zwischen Mutter und Kind.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Und wenn wir an die Berichterstattung über den verstorbenen Papst Franziskus denken, dann wurde auch da oft hervorgehoben, Dass er ganz nahe bei den Menschen war, mit den Einzelnen intensiv gesprochen hat und so eine große und tiefe emotionale Bindung und Beziehung zu vielen entstanden ist. Diese mütterliche Fähigkeit des guten Hirten wünsche ich auch dem neuen Papst, damit die Beziehung der Menschen zu dem, für den er steht, zu Christus, Durch seinen Dienst stark, ermutigend, liebevoll und heilvoll wird. Leider geschah und geschieht es auch, dass die, die Titel und Gewand des Hirten tragen, ihre Funktion missbrauchen. Und statt als gute Hirten die ihnen anvertrauten Menschen auf gute Weiden zu führen und zu stärken, statt ihnen in Not und Bedrängnis beizustehen und sie zu schützen, statt sie zu Christus zu führen und ihn als Quelle des Lebens in den Mittelpunkt zu stellen, sich selbst in den Mittelpunkt stellen. Und hochmütig, selbstherrlich und narzisstisch selbstverliebt die Menschen auf sich fixieren und an sich binden. Statt lieben und heilen bedeutet das dann oft Verletzungen, Ausgrenzung, Spaltung, Gottesentfremdung. Der gute Hirt, wenn er sich wirklich in Gottes Dienst stellt, Wird immer das Wohl der ihm Anvertrauten im Blick haben, sich kümmern, weiden, zusammenführen, Verlorene suchen und zurückbringen. Verletzte verbinden und schwache stärken, wie es bei Ezechiel heißt. Und er wird es mit Demut, dem Mut zum Dienen tun. Dazu möchte ich alle guten Hirtinnen und Hirten in Kirche und Welt ermutigen. Den neuen Papst. Den neuen Bundeskanzler und die neue Regierung, alle Mütter und Väter und alle, die für andere Verantwortung tragen. Seien Sie gute Hirtinnen und Hirten nach dem Herzen Gottes. So wünsche ich Ihnen allen und besonders den Müttern einen frohen, dankerfüllten und schönen Muttertag und einen gesegneten Gute-Hirte-Sonntag.
Josef Ederer
Generalvikar