Das glauben wir

Ein seltsamer Heiliger!

Redaktion am 29.07.2022

Predigt Baer Title TV Foto: Bayer / pbp

Der heilige Pfarrer von Ars war schon zu Lebzeiten ein sehr bekannter Mann, viele Wunder werden ihm zugeschrieben und auch viele wunderliche Geschichten. Dompropst Dr. Michael Bär erzählt ein paar dieser kleinen Legenden, in seiner Predigt zum 18. Sonntag im Jahreskreis am 31. Juli 2022.

Der Pfar­rer von Ars war ein selt­sa­mer Hei­li­ger. Aber in sei­nem Wir­ken äußerst erfolg­reich. Drei klei­ne Geschich­ten zu Johan­nes Maria Vianney.

Der klei­ne Johan­nes woll­te unbe­dingt Pries­ter wer­den. Lei­der war er sehr schwach in der Schu­le und schei­ter­te regel­mä­ßig an Latein. Beim Examen war der Gene­ral­vi­kar des Bis­tums dabei und frag­te die Semi­nar­ver­ant­wort­li­chen: Ist Vian­ney fromm – Ja. Liebt er die Got­tes­mut­ter – Ja. Betet er den Rosen­kranz – Ja. Dann neh­men wir ihn. Die Prü­fungs­kom­mis­si­on war belei­digt, konn­te sich aber dem Wil­len des Prä­la­ten nicht entziehen.

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Sein Bischof schick­te ihn nach Ars, eine kirch­lich ver­wahr­los­te Gemein­de mit 230 See­len in der Nähe von Lyon. Ein jun­ger Mann zeig­te ihm den Weg zum Pfarr­hof. Ihm sag­te er: Du hast mir den Weg nach Ars gezeigt, ich wer­de Dir den Weg in den Him­mel zei­gen. Sein Ziel war ein­fach: die See­len von Ars gewin­nen. Und er ging plan­voll vor. Er pre­dig­te vehe­ment gegen das Tan­zen und die Wirts­häu­ser, von denen es vier in Ars gab. Nach zehn Jah­ren muss­ten sie schlie­ßen. Vian­ney hat­te sich durch­ge­setzt. Er grün­de­te ein Wai­sen­haus für Mäd­chen, Gebets­bru­der­schaf­ten. Er reno­vier­te die Pfarr­kir­che und saß flei­ßig im Beicht­stuhl gegen Ende sei­nes Lebens bis zu 17 Stun­den. In sei­nem letz­ten Lebens­jahr kamen an die 100.000 Gläu­bi­ge zu ihm. Das nach der Revo­lu­ti­on spi­ri­tu­ell aus­ge­hun­ger­te Frank­reich lechz­te nach See­len­füh­rern wie Vian­ney.

Um ihn her­um gescha­hen Wun­der, Hei­lun­gen, er besaß die Gabe der See­len­schau. Er schlief kaum, weil ihm die Dämo­nen kei­ne Ruhe lie­ßen. Nacht für Nacht war im Pfarr­hof im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes der Teu­fel los. Bei einem der­art anstren­gen­den Leben sehn­te sich Vian­ney nach klös­ter­li­cher Ruhe und ver­such­te drei Mal aus Ars zu flie­hen. Aber es gelang ihm nicht.

Schließ­lich starb er an tota­ler Erschöp­fung. An sein Ster­be­bett kam ein klei­nes Mäd­chen und sag­te, ihr Groß­va­ter lie­ge im Ster­ben und erzäh­le andau­ernd, dass der Herr Pfar­rer ihm den Weg in den Him­mel zei­gen woll­te. Vian­ney ant­wor­te­te: Mor­gen schon wer­de ich ihm die­sen Weg zei­gen. Und tat­säch­lich starb der Mann am nächs­ten Tag als ers­ter nach Vian­ney.

Ja. Ein selt­sa­mer Hei­li­ger, die­ser Jean Marie. Kein theo­lo­gi­scher Gelehr­ter, son­dern ein Zeu­ge, der den Glau­ben lebt. Sol­che see­len­eif­ri­gen Hir­ten kön­nen auch in kirch­lich dunk­len Zei­ten viel bewir­ken.
Hei­li­ger Pfar­rer von Ars bit­te für uns, damit auch wir in den Him­mel kommen.

Dr. Micha­el Bär
Dom­propst

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