Das glauben wir

Menschenfischer

Redaktion am 07.02.2025

Info Icon Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

„Von jetzt an wirst Du Menschen fangen.“ So lesen wir im Evangelium zur Berufung des Fischers Simon Petrus. Diese Aussage Jesu ist keinesfalls im Sinne von Fische-Fangen gemeint. Im Gegenteil! Ihm geht es darum, die Menschen zum Heilsangebot Gottes zu führen. Ein Impuls zum 9. Februar 2024 von Pfarrer Peter Kieweg.

Nicht nur Ordens­leu­te oder Geist­li­che kön­nen mit ihrem Out­fit ihre Zuge­hö­rig­keit zu Chris­tus aus­drü­cken. Zeug­nis able­gen kann auf ähn­li­che Wei­se jede und jeder — durch ein Kreuz, das man trägt oder in der Fah­rer­ka­bi­ne leuch­ten lässt, den Rosen­kranz im Auto oder durch Klei­dung mit auf­ge­druck­ter christ­li­cher Botschaft. 

Zu mir ist vor län­ge­rer Zeit ein Pull­over mit einem Fisch und der Auf­schrift Men­schen­fi­scher“ gekom­men. Du traust Dich aber“, mein­te ein befreun­de­ter Mis­sio­nar, mitt­ler­wei­le bei den Kapu­zi­nern. Men­schen­fi­scher“, das wür­de doch auf einer roten Lis­te“ ste­hen, weil man so was wie zwang­haf­te Mis­sio­nie­rung oder Men­schen­fän­ger“ im Sin­ne von Nep­per, Schlep­per, Bau­ern­fän­ger damit ver­bin­de. Aber die Begriff­lich­keit ist Jesu Wort­wahl. So hören wir es im Evan­ge­li­um die­ses Sonn­ta­ges bei der Beru­fung des Fischers Simon Petrus: Von jetzt an wirst Du Men­schen fan­gen.“ Men­schen­fi­scher ist Dein neu­er Beruf, Dei­ne Beru­fung. Bevor wir den Begriff als No-Go nega­tiv abtun, soll­ten wir fra­gen, was das Men­schen fan­gen vom Fische fan­gen unterscheidet.

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Der Fisch wird per Fang aus sei­nem natür­li­chen Lebens­be­reich her­aus­ge­holt, was für ihn Tod bedeu­tet. Wenn auch das Was­ser exis­ten­ti­ell für den Men­schen ist und vie­le sich ger­ne im Was­ser auf­hal­ten, so ist die­ses den­noch nicht sein natür­li­cher Lebens­be­reich. Den­ken wir an das Ende von Tita­nic“: Das Was­ser bedeu­tet für Unzäh­li­ge den Tod; und kei­ner wür­de auf die Idee kom­men jene, die etwa Rose“ aus dem Was­ser zie­hen, als Fän­ger im nega­ti­ven Sinn zu bezeich­nen; im Gegen­teil: sie sind Retter. 

Die­se Ret­tung bedeu­tet nicht Gefan­gen­schaft, ins Netz gegan­gen sein, son­dern her­aus­ge­fischt, um zu leben, um ewig zu leben, um ein Ange­bot zu emp­fan­gen, das Ange­bot der Lie­be Got­tes, das Ange­bot der Gemein­schaft mit Chris­tus, das Ange­bot des Hei­li­gen Geis­tes, ein Ange­bot, zu dem man Ja wie Nein sagen kann. Jesus wie die Apos­tel haben die freie Ent­schei­dung des Men­schen stets respektiert. 

Aber sie woll­ten die­ses Ange­bot doch unbe­dingt mög­lichst allen vor­stel­len. Nicht um ihret­wil­len, wie der Fisch gefan­gen wird als Nah­rung oder zum Ver­kauf, nicht um ihret­wil­len, um gute Quo­ten oder Zah­len vor­wei­sen zu kön­nen, son­dern um der Men­schen wil­len, um derent­wil­len, aus der Über­zeu­gung, dass das Heilsan­ge-bot Got­tes das Bes­te ist, was es gibt, für Zeit und Ewigkeit.

Peter Kie­weg
Pfar­rer Pfarr­ver­band Ering a.I.

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