Eine Heimat zu finden ist nicht leicht, immer wieder müssen wir Orte verlassen an denen wir uns wohl und geborgen fühlen, das Elternhaus, die erste eigenen Wohnung, nirgendwo kann man für immer bleiben. Mehr dazu von Dompropst Michael Bär in seiner Predigt zum 13. Sonntag im Jahreskreis am 30. Juni 2019.
Der Weltmissionssonntag wird heute in der ganzen katholischen Kirche begangen und das seit 1926. Bis jetzt machen mehr als 100 nationale Missionswerke daraus die größte Solidaritätsaktion der Kirche für die ärmsten Bistümer. Missio Bayern hat das Schwerpunktland Nordostindien gewählt. Deshalb war am vergangenen Sonntag Gottesdienst im Dom mit zwei Gastbischöfen aus Indien. Einer ist Ordensbruder von Bischof Stefan, der salesianische Erzbischof emeritus Thomas Menamparambil. Mission begann mit der Aussendung der 12 Apostel. Sie sollten „an Christi statt“ den Menschen den Frieden des Evangeliums bringen.
Im Jahre 739 hat der englische Benediktiner Winfrid als Glaubensbote vom Papst mit den Namen Bonifatius und dem Bischofsamt ausgestattet, die Kirche in Altbaiern und darüber hinaus strukturiert und Bischöfe eingesetzt. Wir müssten noch 100 Jahre früher ansetzen. Der ehemals römische Senator Gregor, der aus seinem Elternhaus in Rom ein Benediktinerkloster machte, in das er selbst eintrat, wurde 590 zum Papst gewählt. Er schickte er aus diesem Kloster St. Andreas mit etwas Nachdruck im Jahr 596 vierzig Mönche nach Britannien zur Mission. Das wurde erst im zweiten Anlauf im Raum Canterbury ein Erfolg. So konnten gut hundert Jahre später von der Insel auf das Festland Glaubensboten kommen und in Germanien das Evangelium verkünden. Diesem Papst Gregor dem Großen ist seit 1420 die Wallfahrtskirche Grongörgen bei Haarbach geweiht. Nach alter Tradition feiert man dort seit dem 18. Jh. eine Leonhardiwallfahrt mit Gottesdienst und Pferdesegnung. Das aber sollte mehr sein als Traditionspflege.
Christsein bleibt dort lebendig, wo Menschen ihren Taufauftrag mit Glauben, Gottvertrauen und Dienst am Nächsten ernst nehmen. Diese Lebenseinstellung soll auf andere anziehend wirken, damit sie selbst den Herrn und sein Antlitz ihrem Leben suchen, wie es im Ps. 105 heißt. Gehen wir also aus der Feier des Sonntagsgottesdienstes mit dem Friedensauftrag Jesu zurück in den Alltag unseres Lebens und werden wir für andere zum Segen, weil wir anderen Gutes sagen und Gutes tun und so den Frieden Christi bringen.
Predigt von Domkapitular em. Helmut Reiner