Das glauben wir

In Jesus Heimat finden!

BAY am 28.06.2019

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Eine Heimat zu finden ist nicht leicht, immer wieder müssen wir Orte verlassen an denen wir uns wohl und geborgen fühlen, das Elternhaus, die erste eigenen Wohnung, nirgendwo kann man für immer bleiben. Mehr dazu von Dompropst Michael Bär in seiner Predigt zum 13. Sonntag im Jahreskreis am 30. Juni 2019.

Es war an einem Sonn­tag im Sep­tem­ber des Jah­res 1972. Mei­ne Eltern und mein Bru­der hat­ten mich nach Pas­sau ins damals noch bestehen­de Semi­nar Sankt Max gebracht. Nach dem Abschied bat mei­ne Mut­ter mich, der Fami­lie noch vom Fens­ter aus zuzu­win­ken. Mit­ten im Kreis der neu­en Kame­ra­den ver­gaß ich jedoch die­se Bit­te. Und mei­ne Mut­ter hat mir erzählt, sie sei­en noch lan­ge dort unten gestan­den und hät­ten ver­geb­lich auf die­ses Zei­chen des Abschieds gewar­tet. Die­se klei­ne unschein­ba­re Epi­so­de erin­nert mich an den Auf­trag Jesu, sich nach dem Abschied nicht mehr umzuwenden.

Das war der eigent­li­che Abschied aus der Fami­lie und der Beginn der Nach­fol­ge Jesu im zar­ten Alter von 10 Jah­ren. Wenn auch die Ent­schei­dung, Pries­ter zu wer­den, erst mit 16, 17 Jah­ren gereift ist, spür­te ich damals schon. Jesus nach­zu­fol­gen bedeu­tet, die Hei­mat, den inni­gen Bezug zur Fami­lie auf­ge­ben zu müs­sen – und vie­le von uns Buben plag­te in der ers­ten Zeit ein gro­ßes Heimweh.

Von eben­die­ser Hei­mat­lo­sig­keit berich­ten die Tex­te des heu­ti­gen Sonn­tags. Ich kann mich noch gut erin­nern, als mich nach zwei Jah­ren Kaplan­zeit in Regen der Ruf ereil­te, Sub­re­gens im Pries­ter­se­mi­nar zu wer­den. Ich hat­te gera­de Wur­zeln geschla­gen, eine schö­ne, neue Hei­mat gefun­den. Und wie­der der Abschied. Oft dach­te ich an das Bibel­wort des heu­ti­gen Evan­ge­li­ums: Die Füch­se haben ihre Höh­len und die Vögel ihre Nes­ter; der Men­schen­sohn aber hat kei­nen Ort, wo er sein Haupt hin­le­gen kann.

Die­sel­be Radi­ka­li­tät zeigt sich bei der Beru­fungs­ge­schich­te des Eli­scha. Eli­ja geht vor­über und wirft ihm sei­nen Man­tel über. Noch kurz ver­weilt Eli­scha zu Hau­se, er nützt aber die Zeit, um alle Brü­cken hin­ter sich abzu­bre­chen. Er schlach­tet die Och­sen und brät sie über dem Feu­er des Jochs. Ein nach­hal­ti­ge­res Bild einer unmög­lich gemach­ten Rück­kehr kann man sich nicht vorstellen.

Am Peter-und-Pauls-Tag wur­de der Dia­kon Magnus Pöschl zum Pries­ter geweiht. Nach dem Abschied aus sei­ner Fami­lie wün­sche ich ihm, dass ihm die Pfar­rei­en, die im Lau­fe sei­nes Pries­ter­le­bens auf ihn war­ten, eine gute Hei­mat sein wer­den. Und vor allem, dass er eine dau­er­haf­te Blei­be fin­det bei Jesus. Er hat ihm schon bei der Tau­fe sein öster­li­ches Gewand über­ge­streift, nun beklei­det er ihn mit dem pries­ter­li­chen Mess­ge­wand. In per­so­na Chris­ti wird er die Hei­li­ge Mes­se fei­ern und alle, die mit­fei­ern, wer­den stets sei­ne Fami­lie, sei­ne Hei­mat sein.

Pre­digt von Dom­propst Dr. Micha­el Bär

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