Was macht die Schöpfung aus, die uns überall umgibt? Welche Komponenten hat sie? Und, wie können wir sie erhalten? Am vergangenen Sonntag gab es in Niederalteich in einem ganz besonderen Umfeld Workshops rund um das Thema Natur, Glaube und Schöpfung – Beim vierten Ökumenischen Schöpfungstag des Bistum Passau. Er ist eine Frucht des zweiten ökumenischen Kirchentages, der 2010 in München stattgefunden hat. Es wurde damals vereinbart, dass uns das Thema Schöpfung ökumenisch begleiten soll. Denn Natur geht uns alle an – egal, welchem Glauben wir angehören. Das Motto der bayernweiten Zentralveranstaltung im Rahmen der ökumenischen Schöpfungszeit, die uns an die Sorge Gottes für uns und unsere Fürsorge für die wunderbare Schöpfung, von der wir alle Leben, erinnert, lautete: Salz der Erde – Wasser des Lebens. Zweimal hat der Ökumenische Schöpfungstag bereits in Spiegelau, das letzte Mal in Feichten und nun in Niederalteich stattgefunden.
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Nach einem Segensgebet in der Basilika Niederalteich teilte sich die Gruppe der Teilnehmer auf die 12 verschiedenen Workshops auf. So führte zum Beispiel Georg Kestel vom Bund Naturschutz am Flussufer entlang und sprach über die „Lebendige Donau in Bayern“. Nomaden der Lüfte II – mit Dekan Heinrich Blömecke erfuhr man wissenswertes über die Vogelwelt rund um die Donau. Welche Vogelart verwechselt man gerne mit dem Mauersegler? Gibt es Ende September noch Zugvögel bei uns, die Ihre weite Reise nach Süden bald antreten? Wie schaffen Sie den langen Flug? Weiterhin fand eine Tiersegnung vor der Basilika mit Pater Quirin, der jedes Tier einzeln streichelte, statt. Extra für Kinder und Familien bot Jürgen Grill die Führung „Schatzkiste Donau“ an. Direkt an der Basilika erzählte Frater David über deren Geschichte, bevor man eine Klosterführung antrat. Was wären wir ohne Wasser? Bei einem Workshop konnte man sein Gespür für gewisse Wasserarten testen – es wurde aus nicht beschrifteten Glasflaschen kredenzt – und man durfte erraten, woher das Lebenselexier stammte: aus der Leitung, aus dem Brunnen, oder aus der Mineralwasserflasche? Leben und Schöpfung erhalten – das, so Umeltreferent Josef Holzbauer, rückt immer mehr in das Bewusstsein der Menschen. Und auch in das Handeln der Kirche, betont der Dekan des Evangelisch-Lutherischen Dekanates Regensburg Eckhard Herrmann.
Man spürte beim Schöpfungstag in Niederalteich einmal mehr: der ausgewählte Veranstaltungsort ist prädestiniert dafür, sich dem Thema Umwelt und Schöpfung zu widmen. Denn Niederalteich ist der Ort für Ökumene, und auch der Ort für Schöpfung und Umwelt. Alleine die Tatsachen, dass hier das letzte Stück freifließende Donau existiert und dass hier das Donaugebet bereits 25 Jahre hier stattfindet, sind hierfür ein Zeugnis – und auch für das Engagement für Schöpfung. Den Abschluss bildete – wie könnte auch der Schöpfungstag schöner ausklingen — ein gemeinsames Donaugebet am Donaukreuz.
Text: Michael Finster
Fotos: Michael Finster und Ramona Würdinger